Klimaanpassung im Weinbau: Vernetzung und Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs

Das kommunale Leuchtturmvorhaben „Mosel-AdapTiV“ trägt dazu bei, die Anpassungskompetenz ausgewählter Akteursgruppen in der Pilotkommune Traben-Trarbach zu erhöhen. Da die Region landschaftlich und regionalökonomisch durch Weinbau und Tourismus geprägt ist, lag dort der Fokus. In Kooperation mit der Stadt Traben-Trarbach, die Verbundpartner des Vorhabens waren, wurde über verschiedene Dialogformate die Gelegenheit und der Anlass geboten, sich mit den Folgen des Klimawandels zu befassen. Durch die Verbesserung der Wissensbasis, das Schaffen eines Bewusstseins gegenüber künftigen Klimafolgen, der Reflektion und systematischen Bewertung der Betroffenheit sowie der gemeinsamen Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen im Weinbau und Tourismussektor, wurden Bedarfe und exemplarische Umsetzungsmaßnahmen für eine Klimawandelanpassung erarbeitet. Als ein zentrales Ergebnis wurden Maßnahmensteckbriefe der Klimaanpassung im Weinbau erarbeitet und als Maßnahmenkatalog veröffentlicht.
Der Maßnahmenkatalog stellt steckbriefartige Anpassungsoptionen für den Weinbau an der Mittelmosel vor. Die gemeinsam mit lokalen Akteur*innen erarbeiteten Maßnahmen zielen erstens darauf ab, konkrete Handlungsoptionen zur Anpassung des Weinbaus an den Klimawandel aufzuzeigen. Zweitens sollen durch strukturelle Maßnahmen bestehende regionalspezifische Herausforderungen adressiert und die generellen Anpassungskapazitäten der Akteur*innen an der Mittelmosel gestärkt werden.
Kommune Traben-Trarbach
281.372,34€
Die beschriebene Maßnahme wurde federführend von der Universität Trier erarbeitet. Da es sich um ein Verbundprojekt mit der Stadt Traben-Trarbach handelt, sind oben die Gesamtkosten genannt. Es sind vorwiegend Personalkosten angefallen. MoselAdapTiV wurde vom BMUV und der ZUG gGmbH als Kommunales Leuchtturmvorhaben (Förderschwerpunkt 3) in der Förderlinie Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gefördert.
Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen hat sich aktiv in das Projekt eingebracht und stellt Ergebnisse des Projektes MoselAdapTiV dauerhaft einer breiten Nutzerschaft zur Verfügung.
Beteiligt waren u.a. auch die Industrie- und Handelskammer, das Dienstleitungszentrum Ländliche Räume und die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH.
Die Erarbeitung von Anpassungsmaßnahmen erfolgte in einem ko-produktiven Prozess durch Gespräche, Weingut-Besuche, in Arbeitsgruppen und in Dialogveranstaltungen. Dadurch wurden (1) Lernprozesse initiiert und dadurch das Handlungsfeld der Klimaanpassung stärker in individuelle (betriebliche) und kollektive (kommunale und regionale) Entwicklungsstrategien verankert. Dazu trug bei, dass (2) konkrete Handlungsoptionen zur Klimaanpassung des Weinbaus identifiziert, gesammelt und verbreitet wurden. Schließlich (3) wurden auch über den Weinbau (und Tourismus) hinausgehende regionalspezifische Herausforderungen mit Vertretern von Gebietskörperschaften diskutiert um Klimaanpassung als Querschnittsthema der Kommunal- und Regionalentwicklung zu verankern. Insgesamt wurde die Anpassungskapazität verschiedener Akteursgruppen an der Mittelmosel gestärkt.
Das Projekt hat das Themenfeld Klimaanpassung im Weinbau und Tourismus mit regionalökonomischen Aspekten und der generellen Frage nach der Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen geknüpft. Dadurch wurde Klimaanpassung nicht nur als sektorale Aufgabe verstanden, sondern als unbedingter Bestandteil für resiliente Zukunftsstrategien. Positiv war, dass in der Projektzeit das Klimaanpassungsgesetz verabschiedet wurde und das Vorhaben dadurch an Relevanz gewonnen hat.