Hinweis zur Studienteilnahme: Die Teilnehmenden werden nach einem wissenschaftlichen Zufallsverfahren so ausgewählt, dass Sie stellvertretend für Männer und Frauen und für eine Altersgruppe eines ebenfalls zuvor ausgewählten Wohnortes stehen. Nur so können Rückschlüsse auf die gesamte erwachsene Bevölkerung in Deutschland gezogen werden. Daher ist es ist leider nicht möglich sich freiwillig für die Umweltstudie zu melden.
Nachdem sich die Studien GerES IV 2003–2006 und GerES V 2014–2017 ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigt haben, stehen nun die Erwachsenen im Alter von 18–79 Jahren wieder im Fokus. Der letzte GerES III 1997-1999 für die erwachsene Bevölkerung liegt bereits fast 20 Jahre zurück.
Damit geht die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES = German Environmental Survey) in die 6. Runde. In Kooperation mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und zum ersten Mal mit dem Max Rubner-Institut (MRI), startet im November 2018 die GerES VI-Pilotstudie mit 100 Teilnehmenden. Diese dient dazu, die wesentlichen Elemente von GerES VI auf Machbarkeit zu prüfen.
Die Feldarbeit der anschließenden Hauptphase wird etwa zwei Jahre dauern. In 300 Erhebungsorten in ganz Deutschland werden unsere Untersuchungsteams unterwegs sein und die teilnehmenden Personen in ihren vier Wänden besuchen.
Untersuchungsprogramm für die Teilnehmenden
Ein Schwerpunkt des GerES VI-Untersuchungsprogramms bildet das Human-Biomonitoring (HBM), d. h. die Untersuchung von Blut- und Urinproben der teilnehmenden Menschen auf zahlreiche Umweltschadstoffe. Außerdem werden Schadstoffe im Wohnumfeld erfasst, Trinkwasserproben aus dem häuslichen Wasserhahn untersucht, Hausstaubproben genommen und die heimische Innenraumluft getestet.
Die durchschnittliche Dauer des Hausbesuches beträgt etwa zweieinhalb Stunden. Das Basisprogramm des Hausbesuchs umfasst bei allen Teilnehmenden:
- Ein persönliches Interview (Fragen zu Aspekten des Wohnumfeldes, der Ausstattung der Wohnung, Produktanwendungen und Ernährungsgewohnheiten sowie umweltrelevanten Verhaltensweisen),
- eine Morgenurinprobe zur Untersuchung der körperlichen Belastung u. a. mit Schwermetallen, Weichmachern und Pestizidrückständen,
- Trinkwasserproben zur Bestimmung von Metallen,
- Selbstausfüllfragebögen zu Belastungsquellen in der Wohnung und im Haushalt sowie zu umweltbedingten Krankheiten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen und
- eine abschließende Zufriedenheitsbefragung zur Studiendurchführung.
Die Interviews und Fragebögen dienen der Bestimmung der Einflüsse von persönlichen Lebensumständen auf eine eventuell gegebene Belastung mit bestimmten Schadstoffen.
Ergänzend werden bei einigen Teilnehmenden zusätzlich eine der folgende Untersuchungen bzw. Messungen durchgeführt:
- Hausstaub: Der gefüllte Staubsaugerbeutel wird u. a. auf Flammschutzmittel untersucht.
- Trinkwasser: In weiteren Trinkwasserproben werden organischen Verbindungen bestimmt.
- Chemische Innenraumluftverunreinigungen: Mit kleinen Passivsammlern werden flüchtige Schadstoffe gemessen, außerdem die Raumluftfeuchte und -temperatur aufgezeichnet.
- Feinstaub: Im Wohnzimmer und dem davor liegenden Außenbereich wird der Feinstaub von Partikeln bis zu einer Größe von 2,5µm bestimmt.
- Schimmel: Im Hausstaub, in der Außenluft sowie im Schlafzimmer werden Schimmelsporen gemessen, im Schlafraum auch Temperatur und Luftfeuchte. Manchmal kommt genauere Untersuchungen auch ein Schimmelspürhund zum Einsatz.
Nutzen für die Teilnehmenden
Die Teilnehmenden erhalten auf Wunsch nach vier bis sechs Monaten eine Mitteilung über die individuellen Ergebnisse und eine umweltmedizinische Bewertung der bei ihnen und in ihrem Haushalt gemessenen Schadstoffe. Für Fragen steht das UBA den Teilnehmenden telefonisch und per E-Mail zur Verfügung.
Nutzen für die gesamte Bevölkerung
GerES VI stellt aktuelle, bevölkerungsrepräsentative Daten zur Belastung der erwachsenen Bevölkerung Deutschlands mit Umweltschadstoffen bereit. Sie dienen dazu, das Ausmaß der Belastung von Erwachsenen mit Umweltschadstoffen beschreiben. Diese Daten erlauben es auch, besonders belastete Gruppen zu identifizieren und Belastungsquellen und -pfade aufzuzeigen. Diese Informationen sind eine wichtige Basis, um zielgerichtete Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor gesundheitsrelevanten Umwelteinflüssen zu entwickeln. Auch kann mit den Daten geprüft werden, ob bestehende Regeln und Gesetze ausreichend sind. Die GerES VI-Ergebnisse werden außerdem genutzt, um den Einfluss von Umweltfaktoren auf das Krankheitsgeschehen in Deutschland und ggf. auch Europa zu untersuchen und mögliche Zusammenhänge zwischen sozio-ökonomischen Faktoren und Umweltbelastungen im Hinblick auf die Umweltgerechtigkeit zu analysieren.