Ja, es gibt keine Pflanzenschutzmittel, die gegen Viren helfen, weder im Hobbybereich noch im Erwerbsgartenbau, umso wichtiger sind vorbeugende Maßnahmen. Die folgenden Tipps gelten dabei sowohl für Viruskrankheiten als auch für Krankheiten, die durch Pilze oder Bakterien verursacht werden:
- Resistente Sorten wählen – also solche, die nicht oder nur selten von typischen Krankheitserregern der jeweiligen Gemüseart befallen werden.
- Auf eine weite Fruchtfolge achten, also jede Gemüseart nicht mehrere Jahre in Folge am selben Platz anbauen, sondern mehrjährige Anbaupausen einplanen.
- Nicht überdüngen, da dann das Gewebe weich und anfällig wird, wodurch Krankheitserreger leichtes Spiel haben.
- Auf Hygiene achten und Verletzungen an den Pflanzen vermeiden, damit Erreger sich gar nicht erst ausbreiten können. Insbesondere Schnittwerkzeuge und Pflanzenstützen sollten Sie nach jedem Einsatz mit 70%-igem Alkohol desinfizieren, um noch gesunde Pflanze nicht anzustecken. Befestigungsmaterialien wie Bindedraht besser nicht wiederverwenden.
- Oberirdische Pflanzenteile möglichst trocken halten, also direkt an den Pflanzenfuß wässern, ohne die Blätter zu benetzen. Hier muss jedoch im Einzelfall abgewogen werden, denn da Blattläuse Viren übertragen können, kann es sinnvoll sein, die Insekten mit dem Gartenschlauch abzuspritzen, etwa Himbeerblattläuse an Himbeeren. Blattläuse an pilzanfälligen Pflanzen wie Tomaten sollte man hingegen nicht abspritzen, sondern besser abstreifen oder mit Nützlingen bekämpfen, da andernfalls durch die Feuchtigkeit das Risiko für einen Pilzbefall steigt.
- Befallene Pflanzen umgehend und möglichst vorsichtig entfernen und über den Haus- oder Biomüll entsorgen – sicherheitshalber, da nicht jeder Kompost die notwendigen Temperaturen erreicht, um alle Erreger abzutöten.
Nützliche Praxisinformationen zum Gemüseanbau finden Sie auch hier: Pflanzenschutz im Gemüsegarten.