Das Umweltbundesamt verfolgt ein breites Bündel an Maßnahmen, um digitale Innovationen zur Lösung umweltbezogener Herausforderungen umfassend auszuschöpfen und aktiv voranzubringen. Mit dem Aufbau der Daten- und Informationsplattform umwelt.info entwickelt das UBA ein neues Schlüsselinstrument der deutschen Informationslandschaft in den Bereichen Umwelt und Naturschutz. Mit der Ansiedlung von umwelt.info im Mitteldeutschen Kohlerevier ist das Zentrum zugleich ein regionaler Treiber hin zur nachhaltigen Industriegesellschaft.
„Die Plattform umwelt.info wird dabei helfen, dass Umwelt- und Naturschutzinformationen leichter, schneller und einfacher gefunden werden können. Damit schaffen wir die Basis für fundierte umweltpolitische Entscheidungen. Zugleich fördern wir die breite Nutzung von Daten, auf deren Grundlage neue Ideen und Visionen für Geschäftsmodelle im Themenfeld Umwelt, Klimaschutz und Ressourcenschonung entstehen können. Wir freuen uns, mit der Hochschule Merseburg einen wichtigen strategischen Partner in der Region zu haben“, so Dr. Wolfgang Scheremet, Leiter des Zentralbereichs im Umweltbundesamt.
Die Kooperationsvereinbarung betont die Zusammenarbeit und fortschreitende Vernetzung beim Aufbau von umwelt.info, die Synergien von Forschungskompetenz und -kapazitäten sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Mögliche Punkte der Kooperation sind gemeinsame wissenschaftliche Veranstaltungen, gegenseitige Teilnahme an Forschungsprojekten in Form von Hospitationen durch Wissenschaftler*innen und Doktorand*innen, die Realisierung von dualen Studiengängen sowie die Übernahme fachlicher Betreuung, z. B. von Promotionen, Zwischen- oder Abschlussarbeiten der Studierenden.
Die Hochschule Merseburg ist mit rund 3.000 Studierenden das Zentrum für angewandte Forschung im Süden Sachsen-Anhalts und bietet auf einem zentralen, grünen Campus beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches praxisgerechtes Studium. Inmitten einer traditionsreichen Industrie- und Kulturregion gelegen, versteht sie sich als anwendungsorientierte Einrichtung, deren Lehr-, Forschungs- und Transfer-Aktivitäten im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie sowie zwischen Technik und Kultur liegen. Mit den interdisziplinären Forschungsschwerpunkten "Nachhaltige Prozesse" und "Digitaler Wandel" adressiert sie zwei zentrale gesellschaftliche Herausforderungen an genau der Schnittstelle, an der auch das Umweltbundesamt tätig ist.
„Über die Ansiedlung des UBA am Standort Merseburg und die verabredete strategische Zusammenarbeit sind wir hoch erfreut. Wir als Hochschule profitieren vom Know-how des UBA und können gemeinsam unsere Stärken in Lehre und Forschung ausspielen. Durch unsere Expertise in den Fachdisziplinen Umwelt, Technik und Chemie sowie auf Gebieten der Informations- und Kulturwissenschaften möchten wir das UBA bei verschiedenen Fragestellungen unterstützen und uns zum beiderseitigen Vorteil in die Zusammenarbeit einbringen“, betont Prof. Dr. Markus Krabbes, Rektor der Hochschule Merseburg. „Das gilt insbesondere für die vielfältigen Aktivitäten zur Entwicklung unseres Hochschulcampus im Sinne des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit“, wie die Kanzlerin der Hochschule Dr. Karen Ranft erklärt.
Die gemeinsamen Transferbestrebungen werden auch durch räumliche Nähe gefördert: Das Nationale Zentrum für Umwelt- und Naturschutzinformationen des UBA bezieht voraussichtlich im Herbst 2022 eine neue Liegenschaft in Merseburgs Innenstadt. Bis zu 25 neue Mitarbeitende des UBA sollen bis Ende 2023 ihre Tätigkeit an diesem Standort aufnehmen.
Das Nationale Zentrum für Umwelt- und Naturschutzinformationen:
Daten und Informationen zur Umwelt müssen gut auffindbar, frei verfügbar, valide und transparent sein. Um diesem Anspruch angesichts wachsender Datenmengen und -formate auch zukünftig gerecht zu werden, etabliert das Umweltbundesamt am Standort Merseburg das Nationale Zentrum für Umwelt- und Naturschutzinformationen mit dem dazugehörigen Web-Portal umwelt.info. Das im Aufbau befindliche Portal wird als zentraler Zugriffspunkt bundesweit öffentlich verfügbare Informationen zu umweltbezogenen Themen an einer Stelle zusammenzuführen. Das Informationsangebot soll umweltbezogene Daten, Metadaten, Dienste, Berichte, Forschungsergebnisse, Gutachten und Bildungsmaterialien sowie Informationen zu Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Förderprogrammen oder Verfahren der Umwelt- und Naturschutzverwaltungen beinhalten. Die Daten und Informationen werden zielgruppengerecht aufbereitet allen Bürger*innen, Wissenschaft, Forschung und Bildung, Unternehmen und Industrie sowie der Verwaltung zur Verfügung gestellt. Das Vorhaben wird maßgeblich durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) unterstützt und aus den Strukturstärkungsgeldern für ehemalige Kohlereviere finanziert.