Der Deutsche Preis für Nature Writing zeichnet Autorinnen*Autoren aus, die sich in ihrem literarischen Werk auf ›Natur‹ beziehen. Der einmal jährlich vergebene Preis knüpft an die vor allem in den USA und in Großbritannien ausgeprägte schriftstellerische Tradition des Nature Writing an, in der sich Autorinnen*Autoren mit der Wahrnehmung von Natur, mit dem praktischen Umgang mit dem Natürlichen, mit der Reflexion über das Verhältnis von Natur und Kultur und mit der Geschichte der menschlichen Naturaneignung auseinandersetzen. Genreübergreifend findet dabei sowohl essayistisches als auch lyrisches und episches Schreiben Berücksichtigung.
Die Thematisierung von ›Natur‹ schließt die Dialektik von äußerer und innerer Natur ebenso ein wie die Auflösung der Grenzen von Kultur und Natur oder die Fragestellungen rund um die Wahrung von Naturerscheinungen und natürlichem Geschehen. Nature Writing spricht nicht von ›der Natur als solcher‹, sondern von der durch Menschen wahrgenommenen, erlebten und erkundeten Natur.
Die Ausschreibung
Die Auszeichnung fördert deutschsprachige bzw. auf Deutsch schreibende Autorinnen*Autoren, die mindestens ein selbstständiges literarisches Werk oder einen Text in einer Literaturzeitschrift publiziert haben (kein Selbstverlag oder Books on demand; bei Theaterstücken, Hörspielen u. dgl. Nachweis der Uraufführung). Die eingereichten Texte sollten bislang (bis zum Ende des Ausschreibungsjahres) unveröffentlicht sein.
Der Einreichung sind folgende Materialien beizufügen:
- entweder ein Prosatext (Erzählung, Romananfang) von 30-50 Normseiten oder 10 Gedichte oder ein Essay von mindestens 10 Normseiten
- ein Exposé von max. einer Seite
- eine Bio-Bibliografie der Autorin*des Autors
Die Einreichungen sind in digitaler Form an dpnw [at] matthes-seitz-berlin [dot] de zu richten. Die Ausschreibungsfrist endet mit dem 30. April 2023.
Der Deutsche Preis für Nature Writing 2023 ist mit 10.000 € dotiert. Die Preisverleihung findet im Rahmen des ilb | internationales literaturfestival berlin im September in Berlin statt. Das Grußwort hält Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien.
Das Umweltbundesamt wie auch die Stiftung Kunst und Natur in Bad Heilbrunn in Bayern beteiligen sich am Preisgeld. Zudem ermöglicht die Stiftung Kunst und Natur einen sechswöchigen Schreibaufenthalt der Preisträgerin*des Preisträgers in ihren Räumlichkeiten inmitten ihres weitläufigen Naturgeländes im Bayerischen Voralpenland. Weiterhin vergibt die Stiftung Kunst und Natur gemeinsam mit der Bayerischen Akademie des Schreibens unter den Bewerberinnen*Bewerbern zwei Stipendien für die Teilnahme an ihrem prominent besetzten Nature-Writing-Seminar vom 4. bis 8. Oktober 2023.
Die Jury
Die Jury setzt sich in diesem Jahr aus dem Literaturwissenschaftler und Autor Ludwig Fischer, der Literaturvermittlerin Brigitte Labs-Ehlert, dem Literaturkritiker und Autor Tobias Lehmkuhl, dem Literatur- und Kulturwissenschaftler Steffen Richter sowie der französischen Schriftstellerin und Übersetzerin Cécile Wajsbrot zusammen.