Messgrößen und Pegel

Geräusche kann man nach ihrer Stärke (Schalldruck), ihrem Klangcharakter (Frequenzen) und ihrer zeitlichen Dauer unterscheiden. Um Geräusche unterschiedlicher Art und Dauer, hinsichtlich ihrer Stärke (Pegel) miteinander vergleichbar zu machen, werden Mittelwerte, sogenannte Mittelungspegel, gebildet.

Schallgeschwindigkeit

Wie schnell sich der Schall im jeweiligen Medium ausbreitet, besagt die Schallgeschwindigkeit. Sie ist temperaturabhängig und beträgt zum Beispiel bei 20 Grad Celcius 343 Meter pro Sekunde. Wenn sich die Entfernung verdoppelt, nimmt bei ungehinderter Ausbreitung der von einer punktförmigen Schallquelle (zum Beispiel Maschine) ausgehende Schall um etwa sechs dB(A) und der von einer linienförmigen Schallquelle (zum Beispiel Straße) ausgehende Schall um etwa drei dB(A) ab. Die Ausbreitung wird durch Schallbrechung, -beugung, -reflexion, -interferenz und -absorption witterungsabhängig beeinflusst. In Extremfällen können an gleichen Orten witterungsbedingt deutliche Pegelschwankungen auftreten.

Schallleistung, Schallintensität

Die Schallleistung ist die insgesamt von einer Schallquelle pro Zeiteinheit abgestrahlte Schallenergie. Die Schallintensität bezeichnet die Schallleistung, die je Flächeneinheit durch eine durchschallte Fläche tritt.

Schalldruckpegel

Der Schalldruckpegel ist eine Verhältnisgröße, die aus dem Bezugsschalldruck (Hörschwelle) und dem momentanen Schalldruck gebildet wird. Die Frequenzempfindlichkeit des Ohres wird in Messgeräten grob nachgebildet. Realisiert wird dies durch spezielle Bewertungsfilter. Werden bei der Geräuschmessung Bewertungsfilter verwendet, wie zum Beispiel der international gebräuchliche „A- Filter", erfolgt die Schalldruckpegelangabe in Dezibel (A), abgekürzt als „dB(A)". Es kommen auch andere Bewertungsfilter zum Einsatz, so dass darauf geachtet werden muss, mit welcher Filtereinstellung die Geräuschmessung vorgenommen wurde. Neben dieser Frequenzbewertung gibt es noch drei unterschiedliche Zeitbewertungen, die bei Messungen gewählt werden können: Fast (Anstiegszeit =125 ms; Abfallzeit (= 125 ms), Slow (Anstiegszeit = 1,0 s; Abfallzeit = 1,0 s), Impulse (Anstiegszeit = 35 ms; Abfallzeit = 1,5 s). Die Angabe der Zeitbewertung ist besonders wichtig bei impulshaltigen und kurzdauernden Schallereignissen.

Schallleistungspegel

Schallleistungspegel kennzeichnen die Geräuschentwicklung, die zum Beispiel durch ein Produkt unter spezifischen Betriebsbedingungen hervorgerufen wird. Die abgestrahlte Schallleistung einer Geräuschquelle kann durch die Messung des Schalldrucks an mehreren Stellen einer Hüllfläche bestimmt werden. Während der Schalldruckpegel die Größe des Schalldruckes eines Schallfeldes für einen bestimmten Ort beschreibt, gibt der Schallleistungspegel die Geräuschemission einer Quelle an. Sind die Schalldruckpegel in einem bestimmten Abstand von der Quelle bekannt, kann hieraus die Schallleistung einer Quelle berechnet werden.

Mittelungspegel

Bei zahlreichen Schallvorgängen ist der Schalldruckpegel nicht konstant, sondern zeitlich veränderlich. Zur Beurteilung solcher Schallvorgänge werden zeitlich unterschiedliche Pegelwerte zu einem Einzahlwert zusammengefasst. Ein solcher Wert wird in der Regel als zeitlicher Mittelwert oder Mittelungspegel bezeichnet. In diesen geht die Höhe der Schalldruckpegel und ihre Dauer ein. Geräusche mit gleichem Mittelungspegel können jedoch unterschiedliche Pegel-Zeit-Verläufe haben. Mittelungspegel werden üblicherweise zur quantitativen Beschreibung der Geräuschbelastung benutzt.

Beurteilungspegel

Mit dem Beurteilungspegel sollen lästige oder störende Eigenschaften von unterschiedlichen Arten der Geräuschbelastung berücksichtigt werden. Der Beurteilungspegel wird in der Regel aus einem Mittelungspegel für die Beurteilungszeit und gegebenenfalls Zuschlägen für Impulshaftigkeit, Tonhaltigkeit und Ruhezeiten gebildet. Der Beurteilungspegel wird zum Vergleich mit den Immissionsrichtwerten herangezogen.