Disclaimer: Dieser Artikel ist ein Beitrag im Rahmen der Konferenz "Innenraumluft 2024" und spiegelt nicht die Meinung des Umweltbundesamtes wider. Für die Inhalte sind die genannten Autoren und Autorinnen verantwortlich.
Autorin
Felicia Gerull
Landeslabor Berlin Brandenburg
Rudower Chaussee 39
12489 BerlinEmpfohlene Zitierweise: Gerull, F. (2024). Richtwerte des AIR - angewendet in der Praxis. Beitrag A03 zur Fachtagung „Innenraumluft 2024 - Messen, Bewerten und Gesundes Wohnen“, 6.-8. Mai 2024, Dessau-Roßlau. https://www.umweltbundesamt.de/irl2024-a03
Richtwerte des AIR - angewendet in der Praxis
Die Innenraumluft ist ein relevanter Aufnahmepfad von Chemikalien. Zur Beurteilung der Innenraumluftqualität in öffentlichen und privaten Gebäuden setzt der Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR), gesundheitsbezogene Richtwerte sowie hygienische Leitwerte fest. In diesem Vortrag werden anhand von praxisnahen Beispielen gezeigt, wie diese Werte angewendet werden.
Eine Innenraumluftuntersuchung kann vielerlei Gründe haben: allgemeine Geruchsproblematiken, geruchliche Beschwerdefälle in Wohnungen zu angrenzenden Kleinbetrieben wie Nagelstudios oder auch "Freigabemessungen" nach Sanierungen. Zu beachten sind Ausstattung der Räume, die bauliche Substanz und äußere Einflüsse. Vor allem Altbauten sind diversen Renovierungen/Sanierungen ausgesetzt. Über Jahrzehnte wurden unterschiedlichste Baumaterialien eingebracht. Bei Neubauten wird vielerorts auf natürliche und nachhaltige Baumaterialien, wie Holz, wertgelegt. Durch das Zusammenspiel vieler Faktoren können aus der Bausubstanz chemische Stoffe in den Innenraum gelangen und so zur Exposition der Raumnutzenden führen. In beiden Fällen geht es um flüchtige Substanzen, die in den Innenraum freigesetzt werden und oben genannte Problematiken auslösen können. Um gesundheitliche Risiken auszuräumen, werden auf die ermittelten Werte der Innenraumluftuntersuchung die Richtwerte des AIR angewendet.