Erdwärme statt Heizöl - unser Haus wird grün!
Rund 4.500 Liter Heizöl brauchten wir jedes Jahr, um unser großes Haus zu heizen - das sind etwa 12 Tonnen CO2-Emmissionen. Das wollten wir ändern. Und im Jahr 2009 war es soweit!
Rund 4.500 Liter Heizöl brauchten wir jedes Jahr, um unser großes Haus zu heizen - das sind etwa 12 Tonnen CO2-Emmissionen. Das wollten wir ändern. Und im Jahr 2009 war es soweit!
Es ging darum, unser Zweifamilienhaus in Penzberg / Oberbayern von Ölzentralheizung auf Beheizung mit einer umweltfreundlichen Heizungsart umzustellen. Das in traditioneller Bauweise (50 cm Ziegelaußenmauerwerk) errichtete Gebäude mit rund 240 m² Wohnfläche und 100 m² beheizter Nebenfläche wurde im Herbst 1994 fertig gestellt. Die Wohnräume sind überwiegend mit Fußbodenheizung ausgestattet, Schlafzimmer, Arbeitszimmer und Nebenflächen (Waschküche, Werkstatt) mit Konvektionsheizkörpern. Der Heizölverbrauch lag bei durchschnittlich 4.500 Liter pro Jahr.
Die neue Heizung sollte umweltfreundlicher, nachhaltiger und langfristig auch billiger sein als das Heizen mit einem fossilen Brennstoff (Öl). Und der Wärmekomfort sollte durch die Umstellung erhalten bleiben. Diese Vorgaben waren nur mit dem Einbau einer Wärmepumpe zu erfüllen.
Die größten Herausforderungen waren die mit dem Umbau verbundenen Kosten, die Suche nach der effizientesten Wärmepumpenausführung und das Finden kompetenter Handwerksbetriebe. Wir konnten diese Aufgaben lösen und heizen unser Haus seit 2009 erfolgreich mit einer Erdwärmepumpe.
Erst mit einer Erbschaft im Jahr 2009 war es uns möglich, die Ölheizung durch eine Sole/Wasser-Wärmepumpe zu ersetzen. Für die errechnete erforderliche Wärmeleistung von 16 kW ließen wir von einer sehr erfahrenen Bohrfirma zwei Sondenbohrungen zu je 150 m Tiefe niederbringen, die eine zweistufige Wärmepumpe (Master-Slave, 2 x 8,4 kW) versorgen (durch die Zweistufigkeit der WP konnten wir auf einen effizienzmindernden Pufferspeicher verzichten; modulierede Sole-Wasser-Wärmepumpen gab es damals noch nicht).
Die Gesamtkosten (Bohrungen und Heizungstausch) betrugen knapp 60.000 €, die von der BAFA damals mit rd. 7.000 € gefördert wurden. Die Vorlauftemperatur beträgt 35 Grad, die Raumtemperaturen in den Räumen mit Fußbodenheizung sind unverändert, in den Räumen mit Heizkörpern rd. 2 Grad niedriger. Die Effizienz ist sehr hoch, die Jahresarbeitszahl (JAZ) beträgt konstant 5,2 !
Unsere Erdwärmepumpe läuft jetzt seit gut 15 Jahren mit einer beeindruckenden Effizienz. Wichtig in Zeiten der Klimaerwärmung: Wir können unser Haus dank "natural cooling-Funktion" der WP fast zum Nulltarif kühlen und haben das in den letzten Jahren sehr genossen! Die Effizienz der WP prüfen wir monatlich und stellen die Betriebsdaten seit einigen Jahren im Internet ein (https://www.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/, dort Anlage Nr. 1233).
1. Erdreich-WP sind ganzjährig energieeffizient, brauchen keinen Heizstab und keine Wartung der Wärmequelle (wie z.B. bei Brunnen)!
2. WP nur bei einem Betrieb kaufen, der kältetechnische Kompetenz hat und Reparaturen selbst vornehmen kann. Nicht auf Werkskundendienst verweisen lassen - der braucht lange, bis jemand kommt, und ist extrem teuer.
3. Sondenbohrung nur durch Spezialunternehmen mit langjähriger Erfahrung vornehmen lassen. Bohrungen mit mehr als 100 m Tiefe sind nicht verboten, sondern - mit problemloser bergrechtlicher Genehmigung - erlaubt! Zuleitungen ins Haus möglichst tief verlegen und gut isolieren lassen! Lieber weniger und tiefe Bohrungen als viele kurze!
4. Sich vor Auftragserteilung im Internet informieren über WP-Arten mit ihren Vor- und Nachteilen, Technikfortschritte beachten (z.B. modulierende Sole/Wasser-WP), Erfahrungsberichte lesen (z.B. mit Werkskundendiensten, Bohrfirmen, Heizungsbaubetrieben) und bei Nutzern informieren (waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de).