Effizienz-Wärmepumpe für Einfamilienhaus nahe Darmstadt
Ersatz einer Gasheizung durch eine Wärmepumpe in Bestandsgebäude mit Fußbodenheizung im Erd- und Heizkörpern im Obergeschoß
Ersatz einer Gasheizung durch eine Wärmepumpe in Bestandsgebäude mit Fußbodenheizung im Erd- und Heizkörpern im Obergeschoß
Das freistehende Einfamilienhaus wurde 1959 erbaut und 1983 erworben. Danach erfolgte die Umstellung von Öl- auf Gasheizung sowie der Einbau einer Fußbodenheizung im Erdgeschoss in Eigenleistung. Gleichzeitig wurden die Heizkörper im Obergeschoss an den veränderten Wärmebedarf angepasst, der sich durch die geänderte Nutzung einzelner Räume ergab.
Nach dem Erwerb wurden das Dach gedämmt, die Fenster gegen eine Zweischeibenverglasung getauscht und Glasbausteine durch eine neue Haustüranlage aus Holz ersetzt. 2015 erfolgte der Austausch der bestehenden Zweifachverglasung durch moderne Wärmeschutzverglasung – mit Ausnahme der Wetterseite.
2017 wurde der Balkon saniert und sowohl von oben als auch von unten gedämmt, da er als durchgehende Betonkonstruktion mit der Erdgeschossdecke verbunden ist. 2018 wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert, und 2019 folgte eine Teil-Fassadendämmung an Kältebrücken, insbesondere an Bereichen mit dünneren Außenwänden und der Beton-Außenwand.
Um das Gebäude fossilfrei zu beheizen, fiel die Entscheidung für eine Wärmepumpe. Dafür wurden die beiden Heizkreise für die Fußbodenheizung (bisher mit Mischer) und die Heizkörper zusammengeführt. Durch die geringere Vorlauftemperatur wurden im Badezimmer sowie im Fernseh- und Arbeitszimmer spezielle Wärmepumpen-Heizkörper installiert. In den Schlafzimmern des Obergeschosses blieben die Heizkörper unverändert.
Die Vorlauftemperatur beträgt nun 34 °C bei 0 °C Außentemperatur. Ursprünglich lag der jährliche Wärmebedarf mit Gas bei 40.000 kWh, nach der Teilsanierung reduzierte er sich auf 30.000 kWh. Mit der Wärmepumpe beträgt der elektrische Energiebedarf noch etwa 4.000 kWh pro Jahr. Bei einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 5 ergibt sich daraus ein effektiver Wärmebedarf von 20.000 kWh pro Jahr.
Die beiden Heizkreise für die Fußbodenheizung (bisher mit Mischer) und die Heizkörper wurden zusammengeführt. Die dadurch geringere Vorlauftemperatur wurde im Badezimmer sowie im Fernseh- und Arbeitszimmer durch den Einbau neuer Wärmepumpen-Heizkörper ausgeglichen. In den Schlafzimmern im Obergeschoss blieben die bestehenden Heizkörper unverändert.
Nach wenigen Wochen wurde zur Optimierung ein Bypass für die Gasheizung integriert, die noch im Standby-Modus vorhanden war. Dies diente zunächst zur Erhöhung des Durchflusses und wurde später zur Durchflussbalance zwischen der Fußbodenheizung und den Heizkörpern genutzt.
Im Sommer erfolgte die Erneuerung des Wärmetauschers für die Fußbodenheizung, wodurch die Vorlauftemperatur um 3–4 Grad Celsius gesenkt werden konnte.
Beide Optimierungsmaßnahmen wurden auf Empfehlung des Planers durchgeführt.
Das Projekt war erfolgreich, auch wenn es sich etwas in die Länge gezogen hat. Ich verfolge die Daten der Wärmepumpe fast täglich über den VPN-Zugang. Sie arbeitet wie erwartet. Ab und zu ändere ich ein paar Parameter minimal. Weitere Maßnahmen sind nicht geplant. Der Heizstab wurde noch nicht benötigt.
Sie benötigen einen Planer/Installateur mit guten Kenntnissen zu Planung und optimaler Einstellung der Wärmepumpe. Ich habe z.B. keinen Pufferspeicher benötigt, weil ggf. die erste große Wärmeabnahme über die Fußbodenheizung erfolgt. Die verwendete Wärmepumpe hat eine großen Modulationsbereich für den Normalbetrieb.