Der Geschmack des Apfels

Verschiedene Apfelsorten auf einem Tisch mit Schildernzum Vergrößern anklicken
Diese Äpfel gibt es nicht im Supermarkt. Sie stammen aus den Streuobstwiesen Sachsen-Anhalts.
Quelle: Fotini Mavromati / Umweltbundesamt

Apfelverkostung mit Jörg Schuboth
12.11.2025, 15-17 Uhr
Umweltbundesamt, Wörlitzer Platz 1, 06844 Dessau-Roßlau

Geheimrat Dr. Oldenburg, Schafsnase, Bittenfelder Sämling, Hibernal, Spartan, Ananasrenette, Duke of Cumberland oder auch Mutterapfel. Kaum eine andere Obstsorte ist so vielfältig wie der Apfel. Nahezu 1.000 Apfelsorten sind in Deutschland bekannt, doch nur rund 25 Sorten werden im Erwerbsobstbau kultiviert und nur sieben davon im Handel regelmäßig angeboten. Doch es geht auch anders. Gemeinsam mit Jörg Schuboth vom Förder- und Landschaftspflegeverein Mittelelbe e.V. wollen wir den Geschmack des Apfels neu entdecken. Zur Verkostung angeboten werden mehr als fünfzig Apfelsorten wie auch Apfelsaft aus Streuobstwiesen in Sachsen-Anhalt. Die Teilnahme an der Verkostung ist kostenfrei. Die Verkostung gehört zum Begleitprogramm der aktuellen Ausstellung „Bedrohte Schöpfung. Unser Planet – unsere Zukunft“:   Bedrohte Schöpfung. Unser Planet – unsere Zukunft | Umweltbundesamt

Streuobstwiesen sind Orte der Artenvielfalt und prägen unser Landschaftsbild. Sie sind wertvolle Kulturbiotope, die durch Menschenhand geschaffen wurden und ohne Bewirtschaftung nicht existieren können. Viele der alten Landobstsorten, die im heutigen Handel kaum zu finden sind, sind hier noch erhalten. Die Obstbäume der Streuobstwiesen können ein Alter von 60 – 100 Jahre erreichen, da sie auf starkwachsenden Unterlagen gedeihen, wohingegen die Obstbäume der intensiven Obstproduktion maximal 20 Jahre alt werden. Hochstammobstbäume insbesondere im höheren Alter bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum. Allein in Sachsen-Anhalt wurden auf zehn Streuobstwiesen 3.627 Arten nachgewiesen, dabei sind viele weitere Artengruppen noch zu untersuchen. Die Aussage, dass auf Streuobstwiesen über 5.000 Tier- und Pflanzenarten vorkommen, habe ihre Berechtigung, und könnte sicherlich noch weit übertroffen werden, so Jörg Schuboth, der an einer Bestandsaufnahme der Streuobstwiesen in Sachsen-Anhalt beteiligt war.

Jörg Schuboth arbeitet als Leiter der Biberkompetenzstelle des Landes Sachsen-Anhalt in der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe. Nach seinem Lehrer-Studium für Biologie und Chemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg war er von 1991 bis 2022 im Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt in Halle/Saale tätig. Zu seinem Aufgabengebiet Biotopkartierung und Biotopschutz gehörten auch die Streuobstwiesen, denen er sich im Laufe der Jahre verschrieben hat.  Schuboth ist Vorsitzender des Förder- und Landschaftspflegevereins Biosphärenreservat „Mittelelbe“ e.V., Mitglied des Bundesfachausschusses Streuobst des NABU und des Fachbeirates der Deutschen Genbank Obst.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und den gemeinsamen Austausch!

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 Kunst und Umwelt