Die besten Projekte zur Klimavorsorge und Anpassung 2024!
Mit 301 Bewerbungen verzeichnete der Bundespreis „Blauer Kompass“ einen erneuten Teilnahmerekord! Der mit 25.000 Euro dotierte Preis zeichnet fünf herausragende Klimaanpassungsprojekte in den Bereichen Starkregenvorsorge, Katastrophenschutz, Hitze-Resilienz sowie Hochwasserschutz aus. Preisträger*innen und Nominierte wurden bei einer Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin geehrt.
Eine Starkregenvorsorge für Bürger*innen, eine Innovationsplattform für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Gebäudefassadenelemente gegen Hochwasser und Hitze, Hitzehelfer*innen im Wohnquartier und mit dem Internet of Things (IoT) zu einer klimafesten Stadt – das sind die Sieger*innen des Wettbewerbs „Blauer Kompass“ im Jahr 2024. Die Preisträger*innen wurden am 19.09.2024 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin ausgezeichnet.
Im Rahmen des Projektes „Gö goes green – Starkregenvorsorge Göttingen“ der Stadt Göttingen und der Göttinger Entsorgungsbetriebe wurde ein umfangreiches, kostenloses Angebot zur Starkregenvorsorge erarbeitet. Eine interaktive Karte visualisiert das Überflutungsrisiko im Stadtgebiet und sensibilisiert Bürger*innen für das Thema Starkregen. Außerdem können Grundstückseigentümer*innen über eine kostenlose Grundstücksauskunft Details zu ihrem Gebäude erhalten. So kann unter anderem eine kostenlose Vor-Ort-Beratung in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus unterstützt die Stadt Göttingen die Bürger*innen finanziell bei der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen. Dafür werden 60 Prozent der förderfähigen Kosten für Maßnahmen zum Objektschutz (z.B. druckdichte Türen, Anschaffung von Zisternen) mit dem „KlimaFonds Göttingen“ gefördert.
Die inventied GmbH aus Rockenhausen entwickelt eine digitale „Innovationsplattform für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben". Diese Plattform dient als erste Anlaufstelle für Einsatzkräfte, beispielsweise des Technischen Hilfswerks oder der Feuerwehr, die innovative Ideen zur effizienteren Bewältigung von Katastrophenfolgen haben. Die besten eingereichten Ideen werden gemeinsam mit den Einsatzkräften zu marktreifen Produkten weiterentwickelt. Um einen Anreiz für die Teilnahme am Innovationsprozess zu geben, werden die Ideengeber*innen am Gewinn der verkauften Produkte beteiligt.
Hohe Temperaturen und starke Niederschläge belasten Städte in besonderem Maße, da versiegelte Flächen das thermische und hydrologische Gleichgewicht beeinträchtigen. Hier setzt das Projekt „HydroSKIN“ der Universität Stuttgart an: Leichte Fassadenelemente aus Textilien und Membranen nehmen Regenwasser auf und reduzieren das Hochwasserrisiko, indem sie die Kanalisation entlasten. An heißen Tagen kühlen sie durch Verdunstung des zurückgeführten (Regen-)Wassers sowohl das Gebäude als auch den Stadtraum und tragen zur Hitze-Resilienz bei. Die individuell konfigurierbare Textilhülle lässt sich leicht an Neubauten und Bestands-Gebäuden nachrüsten und leistet einen innovativen Beitrag für den Maßnahmenkatalog einer Schwammstadt.
Mit dem Projekt „Hitzehelfer*innen im Wohnquartier” des Vereins BÄR meets ADLER e. V. – Verein für ein gutes Morgen in Berlin und Brandenburg wird in zwei ausgewählten Stadtteilen der Stadt Brandenburg an der Havel ein wohnquartierbezogenes Netzwerk an Hitzehelfer*innen aufgebaut. Ziel ist es, ältere Menschen vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitze zu schützen und ihre Lebensqualität zu erhalten. Dafür werden Kontaktpersonen der Senior*innen im Quartier (z. B. Apotheken) und im sozialen Umfeld (z. B. Familienangehörige) gewonnen, sensibilisiert und ggf. geschult. Gemeinsam mit Praxispartner*innen und sozialen Akteuren können sie als Hitze-Helfende agieren. Hierdurch wird die Solidarität im Quartier gefördert, die Lebensqualität der Senior*innen verbessert und zudem die Gesundheits- und Sozialversorgungseinrichtungen entlastet.
Im Projekt „Mit IoT zu einer klimafesten Stadt" nutzen Schüler*innen des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), um Orte mit besonderer Hitzebelastung im städtischen Bereich zu identifizieren. Dazu haben sie Temperatur- und Feuchtesensoren entwickelt, gebaut und programmiert, um vor Ort den Handlungsbedarf zu ermitteln und zur Entwicklung von Hitzeschutzmaßnahmen beizutragen. Die Rohdaten werden in Echtzeit grafisch ausgewertet und der Stadt Dormagen sowie den Bürgerinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Preisverleihung fand am Donnerstag, den 19. September 2024 von 14:00 bis 16:00 Uhr im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) in Berlin statt. Dort haben das Umweltministerium und das Umweltbundesamt gemeinsam die fünf Preisträgerprojekte ausgezeichnet. Die Preisträger*innen erhalten neben dem Preisgeld von je 25.000 Euro, eine besondere Trophäe sowie Unterstützung für ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zudem wurden Kurzfilme zu allen ausgezeichneten Projekten produziert, welche die Gewinner*innen im Anschluss ebenfalls für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen können.
Die Preisverleihung konnte online per Livestream auf der Webseite des BMUV mitverfolgt werden.
Gemeinsamer Preis von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt:
Ziel des Wettbewerbs „Blauer Kompass“ ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels zu präsentieren. Ob klimaresiliente Produkt- und Fertigungskreisläufe, Maßnahmen zum Hitze- oder Arbeitsschutz besonders bei vulnerablen Personen, innovative Konzepte zum Umgang mit neuen Krankheitserregern und invasiven Arten, der Anbau klimaangepasster Pflanzensorten, renaturierte Moore und Wälder oder naturbasierte Maßnahmen zur Starkregenvorsorge – Projekte und Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Erderhitzung konnten bis zum 28. März 2024 eingereicht werden.
Wer konnte sich um den Bundespreis „Blauer Kompass“ bewerben:
Es wurden innovative Anpassungsprojekte in vier Kategorien gesucht:
Wirksamkeit: Zeigt das Projekt Erfolg bzw. ist es erfolgversprechend hinsichtlich der Vorsorge und des Umgangs mit den Folgen des Klimawandels?
Robustheit: Kann das Projekt mit Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Klimaänderung umgehen? Wirkt sich das Projekt auch unter verschiedenen Klimaszenarien positiv aus?
Nachhaltigkeit: Trägt das Projekt zu einer dauerhaften umwelt-, sozial- und zukunftsgerechten Entwicklung der Gesellschaft bei?
Finanzielle Tragbarkeit: Weist das Projekt ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis auf?
Flexibilität: Kann das Projekt an veränderte Rahmenbedingungen angepasst, weiterentwickelt oder gegebenenfalls sogar rückgängig gemacht werden? Ist eine Modifizierung mit verhältnismäßig geringen Kosten möglich?
Positive Nebeneffekte: Generiert das Projekt weitere positive Effekte neben seinem primären Zweck der Klimaanpassung und vorsorge bezüglich Umwelt und Gesellschaft?
Ende Mai 2024 nominierten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und das Umweltbundesamt insgesamt 20 Projekte für den Preis .
Zwischen dem 28. Mai und 18. Juni konnte die Öffentlichkeit entscheiden, welches von den 20 nominierten Projekten den Community-Preis des Bundespreises "Blauer Kompass" 2024 erhält.
Eine hochrangige Expertenjury mit Vertreter*innen der Kommunalen Spitzenverbände sowie aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Forschung und Kommuikation wählten aus den verbliebenen 19 nominierten Projekten am 24. Juni 2024 eine*n Gewinner*in pro Kategorie.
Alle Termine auf einen Blick:
Start des Wettbewerbs: 16. Januar 2024
Spotlight des Zentrums KlimaAnpassung (online): 28. Februar 2024
Bewerbungsende: 28. März 2024
Online-Voting: 28. Mai bis 18. Juni 2024
Jurysitzung: 24. Juni 2024
Preisverleihung: 19. September 2024
Weitere Informationen zum Bundespreis können Sie dem Factsheet entnehmen.
Pressebilder zu den Nominierten 2024:
Möchten Sie die Pressebilder der Nominierten des Bundespreises „Blauer Kompass“ nutzen?
Diese finden Sie in der Galerie für Ihre Kommunikation.
Kontakt:
Bei Fragen zum Wettbewerb steht das Wettbewerbsbüro gerne zur Verfügung:
Wettbewerbsbüro Blauer Kompass
Tel.: + 49 030 36 99 61 - 12
E-Mail: blauerkompass [at] uba [dot] de
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„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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