Projektziel war es, ein Werkzeug zu entwickeln welches die Daten bereitstellt um unter Berücksichtigung sich aktualisierender saisonaler Prognosen, der flächendetaillierten Modellierung und der Folgenabschätzung Entscheidungsgrundlagen für eine Kontingentierung sowie für eine adaptierte Talsperrensteuerung zu liefern.
Teilziele innerhalb des Vorhabens waren:
1. Benutzung der Indexberechnung im Zusammenspiel mit der Anwendung eines Wasserbilanz- und Bodenwasserhaushaltsmodells zur Ableitung von Abflussvolumen für mindestens drei Monate oder mehr in die Zukunft an einem spezifischen Ort im Gewässer.
2. Analyse, ob auf Grundlage der in 1. abgeleiteten Abflussvolumina eine geänderte Talsperrensteuerung möglich ist, welche die Hauptnutzungen und Hauptziele der Stauanlagen besser als bisher erfüllen wird.
3. Erweiterung des Ansatzes für eine räumlich hochaufgelöste Prognose in der Fläche, um den Wasserbedarf bzw. Wassermangel räumlich differenziert zu prognostizieren. Dies ist hilfreich für die Landwirtschaft, für die Ableitung des Bewässerungsbedarfs und für das Erkennen von Wassermangelsituationen. Dadurch sind Anpassungen an vom Klimawandel bedingte Wetterphänomene besser plan- und steuerbar.
4. Analyse der Folgen von Wassermangelsituationen hinsichtlich wasserwirtschaftlicher, umweltbezogener und ökonomischer Konsequenzen mit direktem Bezug zu den Hauptnutzungen.
5. Entwicklung eines Werkzeugs, um auf Basis der Prognosen sowie der Analyse der Wassermangelsituation Grundlagen für eine Kontingentierungsplanung zu schaffen.
6. Aufbau eines Webportals zur geeigneten Kommunikation und Präsentation der Ergebnisse in graphischer Form.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Thüringer Fernwasserversorgung AöR TFW
Dauer und Finanzierung
Dauer
440.000 €, davon 50% Eigenmittel
Die Kosten sind im Wesentlichen für Personal angefallen.
Die Maßnahme fand statt im Rahmen des Förderprogramms "Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel" der ZUG GmbH.
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Verwandte Tatenbankeinträge
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Mit am Vorhaben beteiligt war die Stadtverwaltung Erfurt, Abteilung Umwelt und Naturschutzamt.
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Das Werkzeug wurde entwickelt. Neben TALSIM-NG wurde im Projekt noch J2000g als ein weiteres hydrologisches Modell in die Prozesskette implementiert. Dieses findet bereits breite Anwendung in Thüringen. Im Rahmen des Projektes konnte das Modell gezielt auf die projektbezogenen Fragestellung von Dürreprognosen angepasst werden. Somit kommen zwei Modelle zum Einsatz. Das Modell TALSIM-NG wird zukünftig von der TFW angewendet, um Abflussmengen zu prognostizieren und dementsprechend die Talsperrenbetrieb zu optimieren. Das Webportal "Dürreindizes für Thüringen" wurde erstellt und stellte einen Teil der Ergebnisse visualisiert einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Das Webportal wird voraussichtlich noch für mindestens ein weiteres Jahr weiter für das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) betrieben. Ein Dauerbetrieb ist in der Disskussion.
Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?
Die entwickelte Methodik kann direkt auf andere (Einzugs-)gebiete und Wasservorkommen konfiguriert werden und auch für weitere Zielgruppen genutzt werden. Die Prozesskette ist modular aufgebaut, sodass sie sich auch auf andere Regionen anwenden lässt. Die Arbeitsschritte und die verwendeten Daten sind nicht spezifisch für Thüringen. Das verwendete Vorhersageprodukt, die berechneten Indizes und die hydrologischen Modelle können je nach Projekt angepasst werden. Die entwickelte Methodik floss aktuell bereits in zwei Forschungsanträge mit ein: einer zu Wasserrisiken in Südafrika und einer zum Wasserressourcenmanagement in der Mittelmeerregion.Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Ein positiver Nebeneffekt des Vorhabens bestand darin, dass entgegen der anfänglichen Planung zwei verschiedene Modelle für die Index-Berechnung eingesetzt wurden, wodurch eine vergleichende Analyse der Ergebnisse ermöglicht wurde. Diese Vorgehensweise trägt zur Steigerung der Robustheit und Signifikanz der Ergebnisse bei.
Des Weiteren konnte das bestehende Thüringenweite J2000g Modell gezielt auf die Prognosen von Dürren umgearbeitet werden.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Erfurt Städte