Bildungsmodul zum Umgang mit außergewöhnlichen wasserbezogenen Naturgefahren für die Feuerwehr

  • Fotografie eines Sandsackwalls. Links des Walls ist Wasser, aus dem überschwemmte Gräser herausragen, rechts gehen und stehen einige Personen mit Schubkarren auf einem Weg.
    Errichtung eines Sandsackwalls am Elbe-Umflut-Kanal - Quelle: R. Jüpner (2013)
  • Logo des Forschungsvorhabens BiWaWehr
    Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft und Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der TU Kaiserslautern
  • Luftaufnahme von einem überschwemmten Gebiet nach einem Deichbruch. Aus dem Wasser ragen an einigen Stellen Baumwipfel.
    Weiträumige Überflutung nach einem Deichbruch bei Fischbeck an der Elbe (Nördlich von Magdeburg) - Quelle: R. Jüpner (2013)
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Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird erwartet, dass sowohl außergewöhnliche Flusshochwasser als auch Starkregenüberflutungen häufiger auftreten werden.

Bei der Bewältigung solcher Ereignisse ist vorrangig die kommunale Ebene in der Handlungsverantwortung. Dabei sind für die praktische Umsetzung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr vorrangig die kommunalen Feuerwehren zuständig. Diese sind bisher jedoch nur in begrenztem Umfang über die reguläre Dienstausbildung im Umgang mit solchen Ereignissen und Einsatzlagen geschult und ausgebildet worden, sodass hier Handlungsdefizite, aber damit auch große Entwicklungs- und Verbesserungspotenziale bestehen.

Daher wurde im Rahmen dieses Forschungsvorhabens ein Bildungsmodul entwickelt, das im Rahmen der kommunalen Anpassung an den Klimawandel und als Beitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel die Zielgruppen Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten befähigen soll, besser und effektiver bei Hochwasserereignissen und Starkregenüberflutungen zu agieren und so eine wirksame Gefahrenabwehr und Ereignisbewältigung sicher zu stellen.

Eine wesentliche Zielsetzung des Vorhabens bestand in der Erarbeitung bedarfsgerechter und zielgruppenspezifischer Lehrinhalte, die auf unterschiedliche Ausbildungsniveaus und Einsatzbereiche zugeschnitten sind.
Das Bildungsmodul setzt sich aus insgesamt 14 Unterrichtseinheiten zusammen, die sowohl theoretische Bildungsinhalte (z.B. "Grundlagen und Folgen des Klimawandels") als auch Übungsinhalte (z.B. "Alarm- und Einsatzmaßnahmen Starkregenereignis im ländlichen Raum") umfassen. Die Bildungsinhalte werden bedarfsgerecht den Zielgruppen "Obere Führungsebene" und "Untere Führungsebene" zugewiesen. Das Kursangebot für die obere Führungsebene besteht aus acht Vorlesungseinheiten und fünf Übungen, das der unteren Führungsebene aus sieben Vorlesungen und einer Übung. Die geschätzte Bearbeitungsdauer beträgt 16 bzw. 10 Stunden im Rahmen eines sechswöchigen Online-Kurses.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerTechnische Universität Kaiserslautern - Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft
https://www.bauing.uni-kl.de/fww/
Kooperationspartner

Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft; Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz der Stadt Kaiserslautern

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungFebruar 2019 bis März 2021
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

ca. 200.000 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Förderung des Projektes im Rahmen des Programms "Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels", eine Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

- Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
- Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz
- Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinland-Pfalz
- Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz
- Feuerwehr Magdeburg
- Feuerwehr Neuwied
- Feuerwehr Dortmund
- Feuerwehr Duisburg

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

Erläuterung- Interviews zu Erfahrungen bei Einsätzen bei wasserbezogenen Naturgefahren - Inhaltliche Konzeption des Bildungsmoduls und zielgruppenspezifische Zuweisung der Inhalte - Bewerbung der Teilnehmenden für die pilothafte Anwendung des Bildungsmoduls - Teilnahme an der Evaluation mit Anregungen zur Optimierung

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Das Bildungsmodul wurde während der Laufzeit des Forschungsvorhabens zweimal pilothaft im E-Learning-Format mit jeweils etwa 100 Teilnehmenden von Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten angewendet und umfassend durch die Teilnehmenden positiv evaluiert. Die pilothaften Anwendungen haben den hohen Nutzen und die sachgerechte thematische Umsetzung des Projektanliegens deutlich bestätigt.
Die erfolgreiche pilothafte Anwendung des Bildungsmoduls im E-Learning-Format hat das Interesse an der Integration des Bildungsmoduls bei der Bundesschule THW, dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz und der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie des Landes Rheinland-Pfalz geweckt. Das Bildungsmodul wird nach Projektende als digitales Weiterbildungsangebot der TU Kaiserslautern fortgeführt.

Erläuterung- Ausfüllen umfangreicher Fragebögen und mündliches Feedback bei Live-Abschlussrunde von Teilnehmenden der Online-Kurse zu Konzeption des Bildungsmoduls (insbesondere bzgl. der Zuordnung der Zielgruppen), fachlichen Inhalten, didaktischen Aspekten und technischer und organisatorischer Umsetzung - Statistische Auswertung der Evaluation und korrespondierende Optimierung

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Das Bildungsmodul leistet einen Beitrag zur effektiveren Bewältigung von Hochwasser und Starkregenereignissen und trägt damit im weiteren Sinne zum (kommunalen) Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement insbesondere im Bereich der Vorsorge bei.
Damit werden die nachteiligen Auswirkungen auf die Schutzgüter menschliche Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten verringert.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Durch die COVID-19-Pandemie konnte die pilothafte Anwendung des Bildungsmoduls nicht im Präsenzunterricht erfolgen, sondern wurde im E-Learning-Format über die Lernplattform OLAT durchgeführt. Dieser Schritt war ohnehin zum Ende des Projekts vorgesehen, wurde jedoch vorgezogen. Durch das komplett webbasierte Format des Bildungsmoduls konnte angesichts der großen Nachfrage ein deutlich größerer Teilnehmendenkreis adressiert und ein entsprechend umfangreicheres Feedback erreicht werden.

Ansprechperson

Prof. Dr. Robert Jüpner
Technische Universität Kaiserslautern
Paul-Ehrlich-Straße 14
Gebäude 14
67663 Kaiserslautern
Deutschland
Abteilung Fachbereich Bauingenieurwesen - Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft
Telefonnummer+49 631 205 3805

Ort der Umsetzung

Paul-Ehrlich-Straße, Gebäude 14
67663 Kaiserslautern
Deutschland

Kaiserslautern Städte

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