Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird erwartet, dass sowohl außergewöhnliche Flusshochwasser als auch Starkregenüberflutungen häufiger auftreten werden.
Bei der Bewältigung solcher Ereignisse ist vorrangig die kommunale Ebene in der Handlungsverantwortung. Dabei sind für die praktische Umsetzung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr vorrangig die kommunalen Feuerwehren zuständig. Diese sind bisher jedoch nur in begrenztem Umfang über die reguläre Dienstausbildung im Umgang mit solchen Ereignissen und Einsatzlagen geschult und ausgebildet worden, sodass hier Handlungsdefizite, aber damit auch große Entwicklungs- und Verbesserungspotenziale bestehen.
Daher wurde im Rahmen dieses Forschungsvorhabens ein Bildungsmodul entwickelt, das im Rahmen der kommunalen Anpassung an den Klimawandel und als Beitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel die Zielgruppen Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten befähigen soll, besser und effektiver bei Hochwasserereignissen und Starkregenüberflutungen zu agieren und so eine wirksame Gefahrenabwehr und Ereignisbewältigung sicher zu stellen.
Eine wesentliche Zielsetzung des Vorhabens bestand in der Erarbeitung bedarfsgerechter und zielgruppenspezifischer Lehrinhalte, die auf unterschiedliche Ausbildungsniveaus und Einsatzbereiche zugeschnitten sind.
Das Bildungsmodul setzt sich aus insgesamt 14 Unterrichtseinheiten zusammen, die sowohl theoretische Bildungsinhalte (z.B. "Grundlagen und Folgen des Klimawandels") als auch Übungsinhalte (z.B. "Alarm- und Einsatzmaßnahmen Starkregenereignis im ländlichen Raum") umfassen. Die Bildungsinhalte werden bedarfsgerecht den Zielgruppen "Obere Führungsebene" und "Untere Führungsebene" zugewiesen. Das Kursangebot für die obere Führungsebene besteht aus acht Vorlesungseinheiten und fünf Übungen, das der unteren Führungsebene aus sieben Vorlesungen und einer Übung. Die geschätzte Bearbeitungsdauer beträgt 16 bzw. 10 Stunden im Rahmen eines sechswöchigen Online-Kurses.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://www.bauing.uni-kl.de/fww/
Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft; Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz der Stadt Kaiserslautern
Dauer und Finanzierung
Dauer
ca. 200.000 €
Förderung des Projektes im Rahmen des Programms "Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels", eine Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
- Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
- Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz
- Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinland-Pfalz
- Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz
- Feuerwehr Magdeburg
- Feuerwehr Neuwied
- Feuerwehr Dortmund
- Feuerwehr Duisburg
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Das Bildungsmodul wurde während der Laufzeit des Forschungsvorhabens zweimal pilothaft im E-Learning-Format mit jeweils etwa 100 Teilnehmenden von Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten angewendet und umfassend durch die Teilnehmenden positiv evaluiert. Die pilothaften Anwendungen haben den hohen Nutzen und die sachgerechte thematische Umsetzung des Projektanliegens deutlich bestätigt.
Die erfolgreiche pilothafte Anwendung des Bildungsmoduls im E-Learning-Format hat das Interesse an der Integration des Bildungsmoduls bei der Bundesschule THW, dem Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz und der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie des Landes Rheinland-Pfalz geweckt. Das Bildungsmodul wird nach Projektende als digitales Weiterbildungsangebot der TU Kaiserslautern fortgeführt.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Das Bildungsmodul leistet einen Beitrag zur effektiveren Bewältigung von Hochwasser und Starkregenereignissen und trägt damit im weiteren Sinne zum (kommunalen) Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement insbesondere im Bereich der Vorsorge bei.
Damit werden die nachteiligen Auswirkungen auf die Schutzgüter menschliche Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten verringert.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Kaiserslautern Städte