Klimaanpassungsstrategie für die Hanffaser Uckermark eG

Umweltbundesamt

In mehrfacher Hinsicht zeigen sich für die Hanffaser Uckermark Anzeichen von Verletzlichkeit in Bezug auf sich immer weiter zuspitzende Auswirkungen von Klimaveränderungen. Zum einen stellen die sich wandelnden Klimabedingungen, wie insbesondere steigende Sommertemperaturen, frostlose Winter, zunehmende Stürme und fehlende und dann sich konzentrierende Niederschläge sowie die sich häufenden Extremwetterereignisse neue Anforderungen an Bau- und Dämmstoffe bezüglich ihrer Funktionalität, Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit. Zum anderen sind die von der HFU verwendeten nachwachsenden Rohstoffe in ihrer gesamten lokalen Produktionskette von der Aussaat über das Wachstum bis hin zur Ernte, aber auch in Lagerung und Logistik, direkt von klimatischen Änderungen betroffen.
Es wurde eine Strategie zur Anpassung an den Klimawandel erarbeitet, speziell nach Analyse äußerer und innerer Schwächen, Stärken, Chancen und Risiken die Verwundbarkeiten systematisiert und Maßnahmen dagegen entwickelt.
Die Maßnahmen werden untergliedert in:
- Maßnahmen innerhalb des eigentlichen Produktionsbetriebes,
- Maßnahmen in der Lieferkette, insbesondere Maßnahmen zur landwirtschaftlichen Beschaffung und hier erweitert auf die agrarwirtschaftlichen Maßnahmen beim Hanfanbau,
- Maßnahmen für die Gestaltung, gegebenenfalls den Umbau von Gebäuden und Infrastruktur, insbesondere für die betriebsinterne Logistik,
- marktwirtschaftliche Maßnahmen und Änderung der Vertriebsausrichtung und Erweiterung der Anwendungsfelder für die Produkte der Hanffaser Uckermark.
141.595 €
Unser Klimaanpassungskonzept wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen der Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gefördert.
Die Mittel wurden verwendet für 1. Projektmanagement, 2. interne und externe Verwundbarkeitsanalyse, 3. Entwicklung handlungsspezifischer Maßnahmenkataloge, 4. Entwicklung unternehmensübergreifender Anpassungsstrategien und 5. Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit.
Insbesondere zahlreiche Landwirt*innen und Handwerker*innen; genossenschaftliche Mitglieder; Deutsche Hanf-Akademie e.V.; Hanffaser Geiseltal eG.
Der Ausarbeitung einer Anpassungsstrategie ging voran, dass die Verwundbarkeiten analysiert, systematisiert und eine SWOT-Analyse aufgestellt wurden. Auf dieser Grundlage konnten Vorschläge zu Maßnahmen von Beschaffung, über Logistik und Produktion, bis hin zur Produktanpassung und Anwendungsorientierung sowie Marketing und Vertrieb entwickelt werden.
Dieses Klimaanpassungskonzept wurde innerbetrieblich und im Rahmen der Stakeholder vorgestellt sowie jährlich sowohl in Betriebsversammlungen als auch in genossenschaftlichen Generalversammlungen insofern ausgewertet, als dass die im Konzept vorgeschlagenen Maßnahmen nach den Erfüllungen geprüft und bewertet wurden. Diese Auswertung ist für mindestens 5 Jahre in beiden Rechenschaftsformen vorgesehen.
Durch die Nutzung von Baustoffen aus Hanf in den Wohn- und Arbeitsgebäuden werden Dank der Maßnahme neue Anwendungsbeispiele besser und effektiver an den Klimawandel angepasst. Es zeigt demnach eine Wirkung über die Hanffabrik hinaus in die Wohn- und Arbeitsstätten überall dort, wo Hanf verbaut wird.
Darüber hinaus ergeben die Rechenwerte zur langfristigen Bindung von CO2 durch den Einsatz von Hanf eine rechnerische Verringerung der CO2-Emmission im bundesweiten Sektor Bauwirtschaft.
Die Maßnahmen wirken sich nicht negativ auf andere Bereiche wie Klimaschutz, Naturschutz, Innovationskraft, soziale Gerechtigkeit usw. aus.
Lediglich das Anbringen einer kleinen Klimaanlage im Meisterbüro der Produktion, das jedoch relativ klein ist (9 m²). Die Pausen-, Büro- und Vertriebsräume benötigen keine Klimaanlage.
Uckermark