KlimPark: Klimaangepasste Parkgewässer

  • Gewässeruntersuchung am Waller Park See Bremen: ein Mann steht mit einer langen Stange am Wasser vor grünbelaubten Bäumen.
    Probenahme am Waller Park See, Quelle: Projekt KlimPark (SUKW).
  • Pilotmaßnahme Belüftung von Parkgewässer in Bremen: Sicht auf das betroffene Gewässer vor blauem Himmel und grünbelaubten Bäumen
    Belüftung am Teich im Waller Park, Quelle: Projekt KlimPark (SUKW).
  • Kooperationsforum Klimaangepasste Parkgewässer Bremen Projekt KlimPark. Teilnehmende stehen vor Flipcharts und betrachten Texte.
    Fachlicher Austausch im KlimPark Kooperationsforum, Quelle: Projekt KlimPark (SUKW).
  • Jugendliche ermitteln Daten im Rahmen des Citizen Science Programms KlimPark an einem Gewässer im Park.
    Bürger*innenbeteiligung Bremen Projekt KlimPark, Quelle: Projekt KlimPark (SUKW).
  • Schautafeln informieren über das schädliche Entenfüttern in Bremen
    Schautafel Entenfüttern, Quelle: Projekt KlimPark (SUKW).
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Mehr Starkregenereignisse und längere Hitze- und Trockenperioden - die Auswirkungen des Klimawandels - beeinträchtigen schon jetzt und auch in Zukunft erheblich den Wasserhaushalt und die Wasserqualität der Bremer Teiche und Gräben. Sie führen unter anderem zu Sauerstoffdefiziten, geringen Wasserständen oder gar zur Austrocknung von Gewässern. Über drei Jahre lang hat das vom Bundesumweltministerium (BMUV) geförderte Projekt KlimPark die Kleingewässer in Bremer Parks in den Fokus gerückt, innovative Pilotmaßnahmen umgesetzt und ein Handlungskonzept erarbeitet, mit dem Ziel, ein nachhaltiges und klimaangepasstes Management der Parkgewässer zu entwickeln. Das Projekt beinhaltet u.a. die Gründung eines Kooperationsforums zum Austausch der am Parkgewässer beteiligten Akteur*innen, ein Monitoring-Programm zur Erfassung des Zustands der Parkgewässer sowie ein Citizen Science-Programm zur Einbeziehung und Sensibilisierung der Bevölkerung, an welchem sich rund 300 Jugendliche beteiligten. Zudem wurde ein innovatives Gewässersanierungsverfahren mittels linearer Belüftung an zwei Pilotgewässern in Bremen erprobt. Durch den Einsatz feinporiger Belüftungsschläuche am Gewässergrund wurde dauerhaft Sauerstoff eingetragen und dadurch die natürlichen Selbstreinigungsprozesse der Gewässer aktiviert. Innerhalb der Erprobungsphase verbesserten sich die Wasserwerte merklich und es wurden punktuell bis zu 50 Zentimeter Faulschlamm abgebaut. Eine weitere Maßnahme war die Durchführung einer Potenzialanalyse zur schadlosen Aufnahme von Niederschlagswasser durch Parkgewässer von umliegenden Dachflächen. Außerdem wurden neue Schautafeln produziert, die mehrsprachig und visuell ansprechend über das schädliche Füttern von Enten informieren. Die umgesetzten Pilotmaßnahmen dienten als Grundlage für die Erstellung eines Handlungskonzepts mit allgemeinen und gewässerspezifischen Maßnahmen für ein klimaangepasstes Management der Parkgewässer in Bremen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerFreie Hansestadt Bremen - Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft (SUKW)
https://umwelt.bremen.de/
Kooperationspartner

Alle öffentlichen und privaten Unterhaltungsträger*innen von Parkgewässern in Bremen.

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungNach gut 3 Jahren Laufzeit wurde das Projekt KlimPark im April 2025 beendet und das Handlungskonzept für ein klimaangepasstes Management von Parkgewässern in Bremen vorgestellt. Der fachliche Austausch zum Management der Parkgewässer und die lineare Belüftung von 2 Parkgewässern werden fortgeführt.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

Gesamtausgaben circa 473.000 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

KlimPark wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Natuschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen des Förderprogramms: Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, Förderschwerpunkt: Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen. Kofinanzierung durch die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

Citizen Science Programm und Parkgewässermonitoring.
ErläuterungDurch das Citizen Science Programm wurden Jugendliche in das Parkgewässermonitoring eingebunden. Interessierte meldeten digital Beobachtungen und Daten über den Zustand der Kleingewässer. Circa 300 Schüler*innen haben Daten von 22 Parkgewässern übertragen. Über das Gewässermonitoring wurde erstmals ein Blick auf die Wasserqualität der Parkgewässer in Bremen geworfen. Die Daten sind eine wichtige Grundlage zur Priorisierung weiterer Maßnahmen und dienen als Referenz für künftige Entwicklungen.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Durch das Monitoring wurden erstmalig Daten zur Bewertung der Wasserqualität von rund 30 Parkgewässern erhoben. Zudem erfassten ca. 300 Schüler*innen Daten von weiteren 22 Parkgewässern im Rahmen des Citizen Science Programms. Um über das für die Tiere und die Parkgewässer schädliche Füttern von Wasservögeln aufzuklären, wurden an 18 Parkgewässern neue Schautafeln aufgestellt. Diese informieren in fünf Sprachen, anschaulichen Grafiken und einem kurzen Videoclip über die negativen Folgen des Fütterns von Wasservögeln. Schon während der Erprobungszeit der linearen Belüftung (1,5 Jahre) wurden positive Veränderungen sichtbar: so hat sich die Wasserqualität der beiden Pilotgewässer deutlich verbessert und es konnten punktuell im Durchschnitt 32 cm an Faulschlamm abgebaut werden. Beide Gewässer litten zuvor unter Algenblüten und starken Faulschlammschichten. Schließlich wurde ein Handlungskonzept für ein klimaangepasstes Management von Parkgewässern erarbeitet.

ErläuterungIn enger Abstimmung mit dem BUND e.V. wurde die Maßnahme im Projektverlauf evaluiert und bei Bedarf konzeptionell angepasst (Änderung der Fokusgruppe und Anpassung des Lehrmaterials).

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Das KlimPark-Projekt ist abgeschlossen. Jedoch wird das Kooperationsforum klimaangepasste Parkgewässer als Austausch- und Informationsforum der verschiedenen Akteur*innen künftig weitergeführt. An die Ergebnisse der Potenzialanalyse für eine schadlose Niederschlagswasseraufnahme durch Parkgewässer kann bei der Entwicklung der Stadt Bremen zur Schwammstadt angeknüpft werden. Die beiden Belüftungsanlagen zur Gewässersanierung von zwei Pilotgewässern mittels linearer Belüftung wurden an den Umweltbetrieb Bremen übergeben und von diesem weitergeführt. Es bestehen bereits für weitere Parkgewässer Überlegungen bzw. konkrete Planungen, das nun auch in Bremen erprobte Verfahren auf weitere Parkgewässer zu übertragen. Die neu entwickelten Schautafeln zum Entenfüttern werden bei Bedarf und Ressourcen an weiteren Kleingewässern errichtet. Verschiedene Unterhaltungsträger*innen bemühen sich bereits um Mittel, um Maßnahmen aus dem erstellten Handlungskonzept umzusetzen.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Die Maßnahmen aus KlimPark bieten einen signifikanten Mehrwert für die Biodiversität in der Stadt, insbesondere für die aquatische Flora und Fauna. Es konnte zudem die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*innen in der Stadt verbessert werden. Das Citizen Science Programm und weitere Öffentlichkeitsarbeit trugen außerdem zur Umweltbildung, insbesondere von Jugendlichen bei.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Hindernisse beim Management von Kleingewässern sind u. a. die verschiedenen Zuständigkeiten (zum Teil am selben Gewässer), latente Unterfinanzierung der operativen Ebene und ein fehlendes Wissen über innovative Unterhaltungspraktiken. Über das Kooperationsforum konnten Fragen der Zuständigkeit verbessert und Wissen vermittelt werden. Problematisch bleiben die unauskömmliche Finanzierung und fehlende personelle Kapazitäten zur Umsetzung vorgeschlagener weiterer Maßnahmen.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Ansprechperson

Dr. Lucia Herbeck
Freie Hansestadt Bremen - Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft
Deutschland
Telefonnummer0421 361-31009

Ort der Umsetzung

An der Reeperbahn 2
28217 Bremen
Deutschland

Bremen

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