Das Projekt ADAPTER hat zum Ziel, ein interaktives und auf praktische Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot an Wettervorhersageprodukten und Informationsprodukten zu den Folgen des Klimawandels in der Landwirtschaft bereitzustellen.
Die Ergebnisse beruhen auf 85 regionalen Klimasimulationen für drei Zukunftsszenarien mit einer Auflösung von etwa 12km. Insbesondere werden Klimakenngrößen, die auf bestimmte Entwicklungsstadien von Feldfrüchten und auf ausgewählte Klima-Boden-Räume in Deutschland zugeschnitten sind, identifiziert und analysiert. Die Auswertung umfasst z.B. zukünftige Änderungen der Dauer von Dürren und Hitzewellen, der Temperaturschwankungen von Tag zu Tag, die Häufigkeit von kombiniertem Trocken- und Hitzestress und Änderungen der potentiellen Befahrbarkeit der Böden.
Um die Ergebnisse für praktische Entscheidungen in der Landwirtschaft nutzbar zu machen, arbeiten Wissenschaftler*innen mit ausgewählten Schlüsselpartner*innen aus landwirtschaftlichen Betrieben, Beratung, Landwirtschaftskammern, Pflanzenzuchtunternehmen und einer Kreisverwaltung zusammen. Die Praxispartner*innen formulieren dabei nicht nur ihren Informationsbedarf und geben Feedback zur Anwendbarkeit und Verständlichkeit der Informationsprodukte, sondern entwickeln diese durch die Formulierung praxisrelevanter Fragestellungen aktiv mit.
Die Ergebnisse werden nach und nach auf der Produktplattform (https://www.adapter-projekt.de) frei verfügbar gemacht. Aktuell (11/2020) wurden bereits drei Klima-Informationsprodukte auf der Webseite veröffentlicht: Ein Klimakartenbrowser, ein Klimakalender sowie ein Überblick zu den Wärme-Optima von Feldfrüchten. Zudem werden Landwirte*Landwirtinnen mit einer hoch aufgelösten Bodenwettervorhersage für Deutschland und aktuellen Feldmessungen verschiedene Wetterprodukte angeboten, welche die Reaktion auf akut anstehende Extremwetterereignisse verbessern sollen.
Die transdisziplinäre Erarbeitung der Informationsplattform soll langfristig helfen, für die Landwirtschaft kritische Fragen zu beantworten: Wie gefährdet sind bestimmte Regionen durch den Klimawandel, welche Feldfrüchte sind in welchen Entwicklungsstadien besonders betroffen? Wie schnell müsste die Pflanzenzüchtung bestimmte physiologische Kennwerte verändern, damit eine bestimmte Feldfrucht weiter ertragreich bleibt? Wie verschieben sich die idealen Anbau- und Zuchtgebiete? In welchen Entwicklungsstadien von Pflanzen droht eine gefährliche Überschreitung von physiologischen Schwellwerten?
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
GERICS (Climate Service Center Germany) / HZG (Helmholtz-Zentrum Geesthacht)
Dauer und Finanzierung
Dauer
1.200.000 € Gesamtbugdet in zwei Projektphasen
Finanzierung durch die Helmholtz Gemeinschaft, das Forschungszentrum Jülich, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht und GERICS
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Landkreisverwaltung, Landwirtschaftliche Beratung, Landwirtschaftskammern, Unternehmen (Pflanzenzucht), Bildungseinrichtungen
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Ko-Produktion von Wissen und prototypischen Informationsprodukten mit Praxispartner*innenErfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Verschiedene Klima-Informationsprodukte wurden von Wissenschaft und Praxis gemeinsam erarbeitet und auf der Webseite verfügbar gemacht. Diese stießen bereits auf positives Feedback von Seiten einiger Praxispartner*innen. Eine mit 500m sehr hoch aufgelöste, täglich aktualisierte Bodenwettervorhersage und aktuelle Feldmessungen auf der ADAPTER-Produktplattform werden bereits von Landwirt*innen genutzt. Im Klimakartenbrowser werden mehr als 30.000 Karten verfügbar gemacht.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Die bereitgestellten, praxisbezogenen Informationen bieten Handlungshilfen. Landwirte*Landwirtinnen und Beratende erhalten Informationen über regionalspezifische Risiken für Feldfrüchte und Fruchtfolgen sowie resiliente Alternativen. Pflanzenzüchter*innen helfen die Informationen über Klimarisiken in bestimmten Stadien der pflanzlichen Entwicklung dabei, robuste Pflanzen zu züchten. Die aufbereiteten Inhalte enthalten auch für andere Sektoren (z.B. Energie- und Transportsektor) wertvolle Infos.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Bundesweit