Vulnerabilitätskartendienst für den Landkreis Cuxhaven

Der Umgang mit den Folgen des Klimawandels in der Kulturlandschaft erfordert spezifische Instrumente für Akteur*innen aus Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutz, für die Verwaltung und die interessierte Öffentlichkeit. Der Landkreis Cuxhaven hat daher in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistenden einen Vulnerabilitätskartendienst aufgebaut, welcher Informationen über die Auswirkungen klimawandelbedingter Extremereignisse aufzeigt.
Der Kartendienst identifiziert die besonders betroffenen „Hotspots“ im Cuxland, an denen gravierende Folgen für Mensch und Umwelt durch Starkregenereignisse und daraus resultierende Überschwemmungen sowie Trockenheit und Dürre zu erwarten oder bereits zu erkennen sind. Auf Basis eines Geoinformationssystems (GIS) wurden dafür ortsbezogene Geodaten sowie klimatische Parameter modelliert und im Ergebnis in einem Online-Kartendienst dargestellt.
Die Ausweisung der voraussichtlich besonders stark betroffenen Bereiche im Landkreis Cuxhaven dient zum einen der Landkreisverwaltung sowie den kreisangehörigen Städten und Gemeinden als Basis, um auf operativer Ebene maßgeschneiderte bzw. gebietsspezifische Lösungen zu erarbeiten und konkrete Anpassungsmaßnahmen umzusetzen, die der allgemeinen Zukunftssicherung und der persönlichen Eigenvorsorge dienen.
Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven
150.000 €
Die Projektfinanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) durch die Förderung von "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" (FKZ: 67DAS239) sowie aus eigenen Haushaltsmitteln.
Neben der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven und den beauftragten Dienstleistenden waren keine weiteren Beteiligten bei der Erstellung des Kartendienstes involviert.
Das Projekt entfaltet seine Wirkung durch die Information und Sensibilisierung der (Fach)Öffentlichkeit und Kommunalpolitik über die Gefahren und Risiken, welche durch die Folgen des Klimawandels zu erwarten sind: Trockenheit und Dürre sowie Extremniederschläge und daraus resultierende Überschwemmungen. Dies schafft wiederum eine breite Akzeptanz für die Umsetzung konkreter Anpassungsmaßnahmen, welche die operative Ebene auf der Planungsgrundlage des Kartendienstes bedarfsorientiert entwickeln kann.
Der tatsächliche Erfolg des Projektes lässt sich schlussendlich an der Anzahl konkreter Anpassungsmaßnahmen ablesen, die auf Grundlage der Ergebnisse des Kartendienstes entwickelt und umgesetzt werden. Hierzu lässt sich noch keine Aussage tätigen.
Die gemeinsame Betroffenheit, die der Kartedienst offenbart, ist für die Kreisverwaltung eine wichtige Grundlage, um mit der (Fach)Öffentlichkeit und Politik, den kreisangehörigen Kommunen sowie lokalen Akteur*innen aus Land-/Forstwirtschaft/Wasser- und Bodenverbänden in den Austausch und in ein gemeinsames Handeln zu kommen. So kann die Anpassungskapazität der gesamten Region gestärkt werden.
Die Erstellung des Vulnerabilitätskartendienstes hat direkt keine negativen Auswirkungen. Die Anpassungsmaßnahmen, die auf Grundlage des Kartendienstes entwickelt werden, können jedoch gegebenenfalls in Konkurrenz zu Klima-, Natur- und Ressourcenschutzbelange stehen.
Cuxhaven