REWANKA Reallabore REgenWAsserNutzung und KlimaAnpassung

  • Ansicht einer begrünten Fassade
    Gesamtansicht der Fassadensysteme, Quelle: Dr. Björn Kluge.
  • Eine Gruppe von Menschen informiert sich an der begrünten Fassade.
    Informationsveranstaltung an der Fassadenbegrünung, Quelle: Dr. Björn Kluge.
  • Die Seitenansicht zeigt die Pflanzcontainer an der begrünten Fassade
    Seitenansicht mit Pflanzcontainern, Quelle: Dr. Björn Kluge.
  • Die begrünte Fassade zeigt verschiedene Fassadenpflanzen im Spätsommer
    Verschiedene Fassadenpflanzen im Spätsommer, Quelle: Dr. Björn Kluge.
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Inhalt des Projekts ist ein öffentliches, forschungs- und lehrbezogenes Reallabor zu gebäudeintegrierter Fassadenbegrünung und Niederschlagwassermanagement sowie deren innovative Kopplung an der Wasserbauhalle der TU Berlin.
Das Reallabor dient zur Demonstration von baulichen Maßnahmen im Gebäudebestand im Kontext der wassersensitiven Stadt und der Energiewende.
Die dafür notwendigen baulichen Maßnahmen und ihre synergetischen Kopplungen sollen beispielhaft an der Wasserbauhalle der TU Berlin umgesetzt, untersucht und unabhängig bewertet werden.
Ein zentrales Anliegen ist es, die Ergebnisse des Langzeitmonitorings allen Besucher*nnen online und vor Ort zu präsentieren. Über die Funktion als Lern- und Lehrlabor hinaus können hier Stadtverwaltung, Immobilienwirtschaft, interessierte Fachöffentlichkeit und auch Laien erfahren, wie sich Bestandsgebäude und auch Quartiere klimawirksam transformieren lassen.
Niederschlagswasser wird aktiv lokal bewirtschaftet und nicht in die Kanalisation abgeleitet, Schmutzfrachten der urbanen Fließgewässer werden somit reduziert.
Fassadenbegrünung und technische Systeme am Gebäude ermöglichen die Speicherung und Nutzung von Niederschlagswasser und dessen Nutzung als Brauch- und Kühlwasser.
Gebäudebeschattung und Transpirationskühlung durch Vegetation und Regenwasserbewirtschaftung erhöhen die klimatische Resilienz, reduzierter Kühl- und Heizbedarf führt zur CO2-Einsparung.
Das Reallabor ist auch Gegenstand von laufenden Forschungs- und studentischen Projekten, die sich mit der Ausgestaltung (Wegekonzepte, Präsentation) und Einbindung des Reallabors in den TU Campus beschäftigen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerTechnische Universität Berlin
https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin
Kooperationspartner

Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Umwelt- und Naturschutzamt

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungDauer der Umsetzung: 2 Jahre, 2 Monate. Aufgrund der Größe des Reallabors ist bisher die Westseite des Gebäudes begrünt. Die Ausschreibung zur Umsetzung der größeren Südfassade mit insgesamt 10 weiteren Systemen erfolgte im Jahr 2025. Die Ausführung wird im Jahr 2026 beginnen.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

ca. 200.000 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Die Umsetzung der Maßnahmen beruht auf verschiedenen Finanzierungen. Im Rahmen von zwei EU-geförderten Forschungsprojekten wurde der Grundstein für die Planung gelegt (Westfassade). Im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Förderprogramm: Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (Förderschwerpunkt 3) geförderten Projekts REWANKA wurde die Kooperation mit dem Bezirk entwickelt und weitere Fördergelder akquiriert (BENE, Berlin und bezirkliche Ausgleichsgelder).

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungDa es sich bei der Fassadenbegrünung um ein Gebäude und Flächen der Universität handelt, wurden Studierende in die Planung und das anschließende Monitoring der Wasserkreisläufe im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Abschlussarbeiten eingebunden.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Mithilfe der installierten Monitoringsysteme können Bilanzierungen und Aussagen zum Wasserbedarf von Fassadenbegrünungssystemen und unterschiedlichen Pflanzen getroffen werden. Dies hat eine hohe Relevanz in Bezug auf die Etablierung von Fassadenbegrünungssystemen im städtischen Kontext, da es aufgrund der länger anhaltenden Trockenperioden immer schwieriger wird, die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Daher wird es um so wichtiger, eine Kombination aus Niederschlagsvorhersage, -sammlung und -verteilung systematisch zu entwickeln. Die erfassten Daten helfen, diese Wissenslücke zu schließen. Es werden Erkenntnisse zur Trockenheitsresistenz verschiedener Kletterpflanzenarten gewonnen.

ErläuterungDie Maßnahmen sind öffentlich zugänglich. Zudem werden Informationsveranstaltungen mit Ortsbegehungen und Erläuterung der Maßnahme sowie Ergebnissen durchgeführt. Im Rahmen von Lehrversantaltungen und Abschlussarbeiten werden Interviews zur Wahrnehmung und Akzeptanz von Fassadenbegrünungssystemen im Stadtraum durchgeführt. Das Monitoring ermöglicht einen Vergleich der Messdaten mit Daten von anderen Fassadenbegrünungssystemen national wie international.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Das Reallabor ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der TU Berlin. Es wird in den nächsten Jahren erweitert und Teil der Blau-Grünen-Infrastruktur des Campus Charlottenburg. Konkret beinhaltet dies die Umsetzung an der Südfassade und die Beantragung und Durchführung weiterer Forschungs- und Investitionsvorhaben und die Etablierung der Infrastruktur für die Forschung, Lehre und Stadtgesellschaft.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Pflanzenwachstum bindet CO2. Durch Biomasseverwertung, die im Rahmen des Projektes ebenfalls getestet wird, werden Stoffkreisläufe geschlossen. Durch Niederschlagswassersammlung und Zufuhr wird die städtische Kanalisation entlastet. Die Beschattung und Verdunstung trägt zur Klimaadaption in den Sommermonaten bei. Weiterhin wird die biologische Vielfalt und das Wohlbefinden innerhalb und außerhalb von Gebäuden gefördert.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Nach unseren Erfahrungen liegen die größten Hindernisse in den statischen Rahmenbedingungen der Bestandsgebäude. Dies trifft besonders für die wandgebundenen Systeme zu. Weiterhin muss für diese Systeme ausreichend Platz für die Versorgungstechnik (z.B. Keller) verfügbar sein. Bei bodengebundenen Systemen, die nur Kletterhilfen und ein Bewässerungssystem brauchen, ist die Umsetzung dagegen weniger voraussetzungsvoll. Weitere Hindernisse sind Denkmalschutz oder Urheberrechte der Architekt*innen.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Ansprechperson

Dr. Gabriele Wendorf
Technische Universität Berlin, ZTG
Deutschland
Telefonnummer030 314 27085

Ort der Umsetzung

Straße des 17. Juni 144
10623 Berlin
Deutschland

Berlin

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