Klima-Gestaltungsplan als Entwicklungsplan Energie, Klima und Raumgestaltung

  • Grafische Darstellung der Bausteine: Räumlicher Entwicklungsplan, Zielwerte, Gestaltungsleitlinien und Empfehlungen.
    Bausteine des Klima-Gestaltungsplans
  • Kartendarstellung von Nordhausen, in der Bereiche unterschiedlich farbig gekennzeichnet sind, um unterschiedliche Möglichkeiten der Klimaanpassung darzustellen. Um die Karte herum sind Kreise abgebildet, in denen von der Mitte ausgehend ausgeschöpftes, empfohlenes und maximales Potential zur Klimaanpassung der unterschiedlichen Teile des Kreises Nordhausen gezeigt werden.
    Räumlicher Entwicklungsplan Stadt und Landkreis Nordhausen
  • Auf vier Karten des Kreises Nordhausen werden die Betroffenheiten in den Schwerpunktthemen "Trockenstress Wald", "Erosion Ackerflächen", "Wasserknappheit Ackerflächen" und "Hochwasser" farbig markiert.
    Betroffenheiten in den Schwerpunktthemen
  • Auf einem Sattelitenbild der Kiesseen sind Potentiale für Photovoltaik sowie Begrünung eingezeichnet.
    Energetische Nutzung stehender Gewässer am Beispiel der Kiesseen „Goldene Aue“
  • Auf einem Satellitenbild des Ortsteils Werther sind farbig unter anderem Potenziale für Photovoltaik-Anlagen und in farblicher Abstufung Erosionsgefährdungen eingezeichnet.
    Erosionsvermeidung und PV-Freiflächenanlagen am Beispiel des Ortsteils Werther
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Im Rahmen des Projektes Klima-Gestaltungsplan ist eine Anpassungsstrategie in Form eines informellen Planungsinstrumentes entwickelt worden.
Ziel der Forschungen war die Zusammenführung der Planungen, die sich aus der notwenigen Anpassung an den Klimawandel und der Umsetzung der Klimaschutzziele unter Berücksichtigung von baukultureller Gestaltung und Entwicklung der Kulturlandschaft ergeben, am Beispiel der Stadt und des Landkreises Nordhausen. Als neuer Planungsaspekt wurden die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels im Zusammenspiel von Stadt und umgebender Landschaft erfasst und in eine abgestimmte Strategie zur Anpassung an die Klimafolgen überführt. Der informelle Klima-Gestaltungsplan ist so ausgestaltet, dass er Eingang in formelle Planungen (Regionalpläne, Flächennutzungspläne, Landschaftspläne u. ä.) finden kann.

Als Instrument zur Erfolgskontrolle auf kommunaler Ebene wird eine Klimasonne eingeführt. Diese dient der Formulierung messbarer Ziele zur Anpassung an den Klimawandel, zum Ausbau Erneuerbarer Energien sowie zur Gestaltung des Stadt- und Raumbilds. Hierdurch ist es möglich, die Erfolge auf kommunaler Ebene auch im Vergleich zu anderen Kommunen für jedermann sichtbar zu machen.

Die Klimasonne besteht aus insgesamt 17 Kennzahlen und bildet die Bereiche Energie und Mobilität, Klimawandelanpassung und Gestaltung von Stadt- und Landschaftsraum gleichrangig ab. Die ausgewählten Kennwerte basieren grundsätzlich auf öffentlich zugänglichen Quellen, können verwaltungsintern (Klimaschutzbeauftragte) ermittelt werden und sind damit für ein wiederkehrendes Monitoring bzw. eine Berichterstattung geeignet. Eine wesentliche Eigenschaft der neu eingeführten gegenüber bisher verwendeten Kennwerten ist, dass sie durchgängig auf die Potentiale des betrachteten Raumes referenzieren und damit anspruchsvolle Ziele bzw. Anreize setzen, die z.B. bei der erneuerbaren Energieproduktion über eine lokale Bedarfsdeckung hinausgehen.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHochschule Nordhausen
https://www.hs-nordhausen.de/
Kooperationspartner

Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Prof. Dr. Jürgen Peters (Professur Landschaftsplanung und Regionalentwicklung)
ThINK - Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH, Dr. Matthias Mann (Geschäftsführer)

Dauer und Finanzierung

Dauer

Dauer der Umsetzung1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2020
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

302.633 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unter dem Förderkennzeichen 03DAS123 gefördert.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Vertreter von Verbänden und Organisationen

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungZusammenarbeit mit weiteren Kooperationspartnern (Vertreter Stadt und der Landkreis Nordhausen, IBA Thüringen, Architektenkammer), Einberufung und Einbeziehung eines Gestaltungsbeirates, Durchführung von Experten-Workshops, Durchführung einer Fachtagung, Planung und Umsetzung einer Wanderausstellung

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

An dem konkreten Beispiel wurde ein Methodenspektrum erarbeitet und getestet, das die Themen der Energieplanung und damit des Klimaschutzes, der Raumgestaltung und der Klimaanpassung miteinander verbindet.
Als Instrument zur Erfolgskontrolle wird eine Klimasonne eingeführt.
Die erarbeiteten Leitlinien für die gestalterische Integration von Anlagen der erneuerbaren Energieerzeugung und die Klimafolgenanpassung steigern die Akzeptanz dieser Maßnahmen in der Bürgerschaft.
Zum Klima-Gestaltungsplan gehören weiterhin Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Planungsrechts auf den verschiedenen Ebenen.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Im Rahmen der Erarbeitung des Klima-Gestaltungsplans wurden die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels im Zusammenspiel von Siedlungsraum und umgebender Landschaft erfasst und in eine abgestimmte Strategie zur Anpassung an die Klimafolgen überführt. Dabei setzt der Klima-Gestaltungsplan die Ergebnisse des raumgestaltenden Szenarios einer klimaneutralen Energieversorgung im Jahr 2050 um.

Ansprechperson

Prof. Dr. Ariane Ruff
Hochschule Nordhausen
Weinberghof 4
99734 Nordhausen
Deutschland
Abteilung Fachbereich Ingenieurwissenschaften / Professur Urbane Ressourcen
Telefonnummer+49 (0) 3631 420-334
Fax Nr.+49(0) 3631 420-818

Ort der Umsetzung

Weinberghof 4
99734 Nordhausen
Deutschland

Nordhausen

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