Im Rahmen global vernetzter Beschaffungs- und Absatzmärkte sind immer mehr Menschen über immer längere Distanzen zu versorgen. Bedingt durch den Klimawandel und den Anstieg der Erdbevölkerung steigen die Herausforderungen für die Logistik dramatisch an, da die Transportwege durch geoklimatische Einflüsse immer öfter unterbrochen werden. Will man diese Herausforderungen bewältigen, so sind bereits jetzt Ansätze zu identifizieren, wie die Versorgungsketten in Zukunft robust gestaltet werden können. Ziel der Maßnahme ist, die Aus- und Weiterbildung von Studierenden sowie von Mitarbeitenden aus Produktion, Handel und Speditionen.
Im Projekt wurden dazu Bildungskonzepte für Produktionsbetriebe, Handelsunternehmen und Spediteure auf der einen sowie für Studierende der wirtschaftswissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Studiengänge entwickelt. Die Konzepte wurden zu Seminaren und Schulungen ausgearbeitet. Die Bildungskonzepte sollen den Lernenden ein hochflexibles ökonomisches und ökologisches Handlungsbewusstsein für eine "robuste" Logistik vermitteln. Mit Praxispartner*innen wurden die entwickelten Bildungsmodule bzw. Konzepte besprochen und in kurzen Probeseminaren mit Mitarbeitenden bzw. Studierenden getestet. Als Grundlage dienen Daten aus Fachliteratur, Statistiken, Praxisberichten und Interviews. Unterschiedliche betriebliche Abläufe, saisonale und konjunkturelle Schwankungen erfordern ein hohes Maß an Flexibilität und praxistaugliche Lösungen für die Platzierung der Bildungsmodule bei Logistikunternehmen. Mit den Partner*innen wurden verschiedene Formen der Wissensvermittlung von den Facharbeiter*innen bis hin zu den Unternehmensverantwortlichen besprochen und erprobt.
Im Wintersemester 2015/2016 wurden die erarbeiteten Ergebnisse erfolgreich als Wahlpflichtmodul „Robustes Supply Chain Design“ an der Hochschule München an der Fakultät 09 – Wirtschaftsingenieurwesen im Rahmen der Vorlesungen angeboten und von den Studierenden angenommen. Die Evaluation der Vorlesung wurde im Januar am letzten Vorlesungstermin des Wintersemesters 2015/2016 durchgeführt. Äußerst positiv bewertet worden sind die Punkte „Aktuelle Bedeutung des Themas“ sowie „Gliederung und Gestaltung des Bildungsmoduls“.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Janz Akademie
Dauer und Finanzierung
Dauer
400.000,- Euro
50% Finanzierung durch Eigenmittel, 50% Finanzierung des BMUB Förderprogramms Anpassung an den Klimawandel, Förderkennzeichen 03DAS025 A,B, Förderschwerpunkt Bildungsmodul: FlexLogistics - Entwicklung von Lösungsansätzen für die Anpassung an den Klimawandel in der Logistik.
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Zu Beginn der ersten Projektphase wurde der Kontakt zur Versicherungswirtschaft gesucht. Die Frage war, wie sich der Klimawandel speziell bei Unternehmen mit Schnittmengen zur Logistik bzgl. versicherter Schäden auswirkt. Hier wurden Gespräche geführt u.a. mit Vertretenden des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV), NatCatSERVICE / Munich Reinsurance Company AG, Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft. Der Klimawandel aus Sicht von Klimaforschenden wurde diskutiert mit Vertretenden des Deutscher Wetterdienstes und des Regionalen Klimabüros München. Zu Auswirkungen des Klimawandels in der Logistik wurden Unternehmen befragt wie Flughafen München GmbH, Merck KGaA, VAUDE Sport GmbH & Co. KG, Eckes-Granini Deutschland GmbH, Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG, TRANSPOREON, Internationale Speditionsgesellschaft. Die Zusammenarbeit mit Behörden, Instituten und Kirchen erfolgte u.a. mit dem Referat für Stadtplanung und Raumordnung, dem Referat für Gesundheit und Umwelt sowie dem Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, der IHK für München, ILV - Institut für Logistik und Verkehrsmanagement, bifa-Umweltinstitut/Augsburg, Erzbischöfliches Ordinariat München/ Abteilung Umwelt, Ev-Luth. Kirche in Bayern/Beauftragter für Umwelt- und Klimaverantwortung.
Eingebunden in die Entwicklung und Anpassung der Aus- und Weiterbildungskonzepte waren die Zielgruppe der Studierenden sowie der Mitarbeitenden aus Unternehmen.
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Bei der Bewertung der Vorlesung nach Schulnoten wurde im Durchschnitt die Note 1,71 erreicht. Somit lässt sich insgesamt ein sehr positives und damit auch attraktives Bild für das entwickelte Bildungsmodul zeichnen.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wird insofern gestärkt, als Lieferengpässe oder -ausfälle aufgrund von Verzögerungen in den Versorgungsketten reduziert werden.
Einen interessierten Praxispartner für eine erste Anwendung des entwickelten 3-Phasen-Modells zur Optimierung der Supply Chain Robustheit im Klimawandel konnte in der SPX Flow Technology Norderstedt GmbH gewonnen werden.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
München