Umweltdeklaration von Bauprodukten
Umweltdeklarationen für Bauprodukte erleichtern die Auswahl und Dokumentation von Produkten beim Bauen. Sie liefern somit die Grundlage für Ökobilanzen.
Umweltdeklarationen für Bauprodukte erleichtern die Auswahl und Dokumentation von Produkten beim Bauen. Sie liefern somit die Grundlage für Ökobilanzen.
Umweltdeklarationen (Environmental Product Declarations, EPD) für Bauprodukte bieten wichtige Informationen zu Produkten und Ihrer Anwendung. Sie erleichtern die Materialauswahl beim Bauen und sind Grundlage für die Dokumentation der im Gebäude verbauten Baustoffe (z. B. mittels Gebäudepass). Sie können für Ökobilanzen genutzt werden und helfen so, Gebäude ökologischer zu planen und bauen. EPD für Bauprodukte sind deswegen Teil des Konzeptes zum Nachhaltigen Bauen der Bundesregierung. Neben dem Bewertungssystem Nachhaltgies Bauen des Bundes (BNB) greifen eine Vielzahl weiterer behördlicher und auch privater Aktivitäten auf EPD zurück.
EPD bestehen aus den Bestandteilen Produktbeschreibung, Ökobilanzangaben und Vorlage von notwendigen Nachweisen und Prüfungen:
Die sachlichen und technischen Grundlagen der EPD müssen nachprüfbar sein und den Anforderungen der ISO 14025 für Umweltzeichen, der ISO 21930 für EPD von Bauprodukten und der präzisierenden EN 15804 über Produktkategorieregeln (PCR) für Bauprodukt-EPD entsprechen.
Letztere wird vom CEN/TC 350 – neben weiteren Normen zur Nachhaltigkeit von Bauwerken – unter Mitarbeit des UBA gepflegt und weiterentwickelt.
Der Prozess der Erarbeitung und Qualitätssicherung einer EPD erfolgt privatrechtlich organisiert in drei getrennten Stufen, in Deutschland maßgeblich beim Institut für Bauen und Umwelt – IBU e.V.:
Alle Anbieter von EPDs sollten weitere Anforderungen erfüllen:
Mit oben beschriebenen Zielen ergibt sich ein öffentliches Interesse, um Transparenz, Neutralität und Zuverlässigkeit der Umweltdeklarationen zu unterstützen. Das UBA ist im Sachverständigenausschuss des Instituts für Bauen und Umwelt e.V. an den Stufen I und III beteiligt. Darüber hinaus lässt das UBA aktuell Potenziale für eine weitere inhaltliche Entwicklung der EPD erforschen.
Andere etablierte EPD-Programme gibt es unter anderem in Frankreich und Schweden, in fast allen europäischen Ländern werden zurzeit neue EPD-Systeme gegründet. Um dabei innerhalb der Rahmenbedingungen der EN 15804 eine gewisse Einheitlichkeit zu gewährleisten, wurde von den großen europäischen EPD-Programmen die "ECO Platform" ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist, eine Übereinkunft für eine europäische Kern-EPD für Bauprodukte zu definieren.