Die „grüne Branche“ der Fachbereiche Landschaftsarchitektur, Garten- und Landschaftsbau sowie Produktionsgartenbau vereint Wirtschaftszweige, die in der Zukunft verstärkt mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden, sich neuen Herausforderungen stellen und mit neuen veränderten Aufgaben in ihrem Fachbereich auseinandersetzen müssen.
Die bestehenden Weiterbildungsangebote im Bereich Landschaftsarchitektur und Garten-/Landschaftsbau sowie auch Produktionsgarten beschränkten sich bisher im Wesentlichen auf fachliche Abschlüsse (z.B.: Meister*in, Techniker*in, Fachagrarwirt*in…). Die Thematiken Klimawandel und Klimafolgen werden zwar jetzt vermehrt auf Konferenzen und Seminaren angesprochen, diese richten sich dabei aber häufig nur an ausgewählte fachliche Teilbereiche bzw. adressieren nur spezielle Themen (z.B. Gebäudebegrünung, Stadtbäume).
Ziel des Projektes war es daher, durch die Entwicklung branchenspezifischer Weiterbildungsmaterialien die Akteure in den Bereichen Landschaftsarchitektur, Garten-/Landschaftsbau sowie Produktionsgartenbau gezielt auf die Folgen des Klimawandels und auf die damit einhergehenden Veränderungen in den Aufgaben- und Tätigkeitsfeldern vorzubereiten. Damit sollte auch ihre Handlungs- und Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft gestärkt und sichergestellt werden. Hierfür müssen die Unternehmen, im Sinne einer Eigenvorsorge, Verantwortung übernehmen, sich mit dem Wissen auseinandersetzen und neue Arbeits- und Handlungsmethoden erlernen, um auf den Klimawandel und die Klimafolgen sowie Anforderungen aus dem Klimaschutz gezielt reagieren zu können.
Mit den im Vorhaben entwickelten Weiterbildungsunterlagen können die jeweiligen Zielgruppen durch den Leitfaden, die erarbeiteten Präsentationen, die umfangreiche themenbezogenen Literaturzusammenstellungen und den darauf aufbauenden Bildungsmodulen in die Lage versetzt werden:
- klimarelevante Sachverhalte sowie Interdisziplinaritäten in ihren Fachbereichen zu erkennen, zu verstehen und zu bewerten,
- zielgruppenspezifische Folgen des Klimawandels zu erkennen und sachlich/fachlich einzuschätzen,
- nachhaltige Anpassungskonzepte und -maßnahmen zur Minderung der Folgen des Klimawandels zu entwickeln und in dem Handeln ihres Unternehmens zu implementieren,
- neue Arbeitsmethoden und -felder zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels bzw. des Klimaschutzes zu entwickeln bzw. gezielt auszubauen und damit
- gezielt Klimaschutz- und Klimafolgenmaßnahmen in ihren Aufgabenbereichen und Regionen anzubieten und umzusetzen.
Es wurden u.a. Bildungsinhalte für „Klimaangepasstes Grün im urbanen Raum“, „Klimaangepasstes nachhaltiges Bauen“, „Klimaangepasstes Grünpflegemanagement“, „Nachhaltiges Bodenmanagement“, „Niederschlagsbewältigung im urbanen Raum“ sowie „Interdisziplinäre Ansätze zum Lebensraum- und Biodiversitätsschutz“ zusammengestellt.
Diese können sofort in der Lehre eingesetzt, die Literaturdatenbank auf einer entsprechenden Plattform bereitgestellt werden und aufbauend auf den erstellten Weiterbildungsmodulen incl. Leitfaden, unter Beachtung der Urheberrechte, entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen für die „Grüne Branche“ am Markt entsprechend angeboten werden.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
FH Erfurt (https://fh-erfurt.de)
Dauer und Finanzierung
Dauer
200.000 Euro
Das Vorhaben wurde gefördert im Rahmen des Programms „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Das Vorhaben wurde auf Messen, Tagungen und Kongressen dem entsprechenden Fachpublikum vorgestellt und die vorliegenden Ergebnisse des Projektes sowie die Bildungsinhalte sowie Bildungsstruktur diskutiert.
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Im Rahmen des Vorhabens „KlimAGaLa“ wurden umfangreiches Fachwissen zum Klimawandel und insbesondere Anpassungsmaßnahmen für die Fachgebiete Landschaftsarchitektur, Landschafts-/Gartenbau sowie Produktionsgartenbau in einer Datenbank und in Bildungsmaterialien zusammengestellt sowie ein entsprechender Bildungsleitfaden für die „grüne Branche“ entwickelt. In ersten Pilotveranstaltungen zu den Themenbereichen Gebäudebegrünung und Bodenmanagement mit Fachexpert*innen (ca. 80 Teilnehmer*innen) wurde das Bildungskonzept in Erfurt und Osnabrück überprüft und an die Erfordernisse der Praxis angepasst.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: z. B. Innovation, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder Regionen
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
- Durch die Wahrnehmung des Weiterbildungsangebots können Landschaftsarchitekt*innen, Landschafts-/Gartenbauer*innen und Produktionsgartenbauer*innen ihre Wettbewerbsfähigkeit im Markt ausbauen.
- Durch die Entwicklung einer Weiterbildung zu den Folgen des Klimawandels für die „Grüne Branche“ kann diese auf Klimaveränderungen in ihrem Aufgabenfeld reagieren und so u.a. zukünftig zu einer Verbesserung der Lebensqualität in den Städten beitragen.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Osnabrück, Erfurt Städte