- Nominiert für den Blauen Kompass 2018 -
Unter Projektleitung des Deutschen Dachgärtner Verbandes hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erstmals ein automatisiertes Verfahren zur fernerkundlichen Inventarisierung von bereits vorhandenen Dachbegrünungen und zur Identifizierung von Potenzialflächen auf städtischen Dächern entwickelt. Die Methode wurde erfolgreich in verschiedenen deutschen Städten eingesetzt. Die Analyse der Dachflächen liefert wichtige Informationen, um das für die Bereiche des Stadtklimas, der Stadtentwässerung und des Artenschutzes zusätzlich aktivierbare Flächenpotenzial auf den Dächern der Stadt quantitativ zu erfassen, zu lokalisieren und für Maßnahmen der Klimawandelanpassung und des Klimaschutzes gezielt zu entwickeln.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Dauer und Finanzierung
Dauer
Die Kosten für die Inventarisierung und Potenzialanalyse hängen von der Quantität und Qualität der zu verarbeitenden Datensätze ab.
Das vom Deutschen Dachgärtner Verband (DDV) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam initiierte Forschungsprojekt „Fernerkundliche Identifizierung von Vegetationsflächen auf Dächern zur Entwicklung des für die Bereiche des Stadtklimas, der Stadtentwässerung und des Artenschutzes aktivierbaren Flächenpotenzials in den Städten“ wurde zu 50% mit Mitteln der beteiligten Partnern und zu 50% durch eine Förderung der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanziert.
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Als Werkzeug der nachhaltigen Stadtentwicklung richtet sich die neuartige Methodik vor allem an die kommunalen Fachbehörden (Bauämter, Stadtplanungsämter, Umweltämter, Grünflächenämter, Naturschutzbehörden, Entwässerungsbetriebe etc.). Das Projekt wurde unter Beteiligung der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz umgesetzt.
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Die Ergebnisse der Gründach-Inventarisierung zeigen, dass in den beteiligten Städten bereits eine größere Anzahl begrünter Dachflächen vorhanden ist. Gleichzeitig existieren große Flächenareale, die Potential für eine nachträgliche Begrünung zeigen. Die nachfolgenden Werte beziehen sich auf die Stadt München:
Anzahl aller Dächer mit Dachbegrünung im Stadtgebiet: 59.082
Vegetationsfläche aller begrünten Dachflächen: 3.148.043 m²
Anzahl aller potenziell begrünbaren Gebäude im Stadtgebiet mit einer Dachfläche von mindestens 100 m²: 31.740
Gesamtfläche der potenziell begrünbaren Dächer (>100 m²) 13.233 965 m²
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz: z. B. Erhaltung der biologischen Vielfalt, Luftreinhaltung, Gewässerschutz, Ressourceneinsparung
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
Die positiven Wirkungen begrünter Dächer umfassen die Bindung von Luftschadstoffen und die Entlastung der Kanalisation durch Speicherung und Verdunstung von Niederschlagswasser. Dachbegrünungen verbessern außerdem die Gebäude-Energiebilanz und unterstützen Aspekte des Artenschutzes und der Biodiversität. Bei entsprechender Ausgestaltungen können Dachbegrünungen auch als Aufenthaltsräume für Personen dienen und die Wohnqualität erhöhen.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Die gleichzeitige Nutzung von Dachflächen für Dachbegrünungen und für die Erzeugung von Strom aus Solaranlagen wurde früher als nicht miteinander vereinbar angesehen.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Bundesweit