Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt ist eine lebendige Metropole. Doch mit steigender Einwohnerzahl kommt es zu einer städtebaulichen Verdichtung, verbunden mit Gebieten starker Überhitzung. Die Stadt hat deswegen Bereiche festgelegt, in denen nicht beziehungsweise nur noch unter bestimmten Auflagen gebaut werden darf. Diese Baubeschränkungsbereiche sichern die Versorgung belasteter Siedlungsräume mit frischer und kalter Luft. Kaltluft wird vor allem bei Nacht, durch Verschattung oder Verdunstung über Grün- und Freiflächen gebildet.
2013 hat die Stadt ihre klimatologische Situation durch eine Klimaanalyse und ein Fachgutachten zum Klimawandel untersuchen lassen. Auf Grundlage der Ergebnisse wurden eine „Klimafunktionskarte“ und eine „Planungshinweiskarte“ erarbeitet und unter Berücksichtigung bestehenden Baurechts schließlich stadtklimatische Baubeschränkungsbereiche herausgearbeitet. Grundsätzlich sollen innerhalb dieser Bereiche keine neuen Bauvorhaben realisiert werden. Festgelegt wurde, wie mit einzelnen Eingriffen und den Auswirkungen auf Kaltluftschneisen umzugehen ist. Demnach sollte die Durchflussbreite einer Kaltluftleitbahn 300 Meter betragen, die Kernzone einer Kaltluftleitbahn – das heißt die inneren 100 Meter als Bereich mit der höchsten Strömungsdynamik – ist immer von Bebauung freizuhalten. Kaltluftleitbahnen, die bereits einen hohen Gebäudeanteil aufweisen, sollen unabhängig von ihrer Breite nicht noch stärker in ihrer Funktionalität eingeschränkt werden. Im Falle einer neuen bzw. zusätzlichen Bebauung in einem Leitbahnsystem müssen kompensierende Maßnahmen erfolgen, die sich möglichst direkt auf diesen Frischluftkorridor beziehen.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://www.magdeburg.de/Start/B%C3%BCrger-Stadt/Leben-in-Magdeburg/Umwelt/index…
Dauer und Finanzierung
Dauer
Das Projekt wurde mit Eigenmitteln der Landeshauptstadt Magdeburg finanziert.
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Planungsbüro, kommunale Fachämter, Stadtpolitik, Regionale Planungsgemeinschaft
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Interdisziplinäre ArbeitsgruppeErfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Bei der Erstellung von Bebauungsplänen werden stadtklimatische Aspekte frühzeitig und verbindlich berücksichtigt.
Die Bilanz des Projektes ist, dass es die Verantwortungsbereiche in ihrer Klimakompetenz gestärkt hat. Dazu gibt es positive Resonanz in der Öffentlichkeit, denn sie interessiert sich für die Harmonie zwischen Freifläche und bebauter Fläche. Dass die ,Stadtklimatischen Baubeschränkungsbereiche‘ weitere Handlung entfalten, das ist ein besonderer Erfolg für die Stadt.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Durch die Maßnahme werden Freiflächen für die städtische Frischluftversorgung vor der Bebauung gesichert. Darüber hinaus werden damit auch attraktive Grünflächen für die Bevölkerung erhalten, welche die Lebensqualität innerhalb der Stadt deutlich erhöhen.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Magdeburg Städte