Das bestehende Hochwasserschutzsystem an der Donau zwischen Vohburg und Neustadt ist in Jahrzehnten historisch gewachsen. Seit dem 19. Jahrhundert wurden mit dem stufenweisen Ausbau des Hochwasserschutzes in großem Maße natürliche Überschwemmungsgebiete der Donau vom Fluss abgeschnitten. Mit dem Ausbau des technischen Hochwasserschutzes, vor allem mittels Flussdeiche und Rücklaufdeichen, wurde das frühere natürliche Überschwemmungsgebiet der Donau zwischen Vohburg und Kelheim von ca. 6500 ha auf ca. 2000 ha reduziert. Durch eine Reaktivierung dieser natürlichen Rückhalteräume können die Scheitelabflüsse von Hochwasserwellen reduziert werden.
Eine gezielte Flutung des Flutpolders soll nur bei extremen Hochwasserereignissen erfolgen. Ziel ist es, die Abflussspitzen größerer Hochwässer zu kappen. Mit der Flutung wird so spät begonnen, dass erst während des Scheitelabflusses der Donau ein Zulauf zum Flutpolder erfolgt. Die Flutung der Flutpolderfläche erfolgt über ein steuerbares Ein- und Auslassbauwerk im Mündungsbereich der Kleinen Donau. Der gezielte Einstau erfolgt über den Rückstau der Kleinen Donau nach einer im Vorfeld festgelegten Steuerstrategie. Über dieses Bauwerk soll der Polder auch wieder entleert werden. Die Flutung des Flutpolders soll gesteuert erfolgen, weil mit dieser Betriebsweise die größte Rückhaltewirkung erzielt werden kann. Das Rückhaltevolumen beträgt ca. 6,6 Mio. m3. Das Gelände ist dabei im Mittel ca. 2 m eingestaut.
Zur Umsetzung der geplanten Maßnahme müssen zum Schutz der bestehenden Siedlungsgebiete bzw. Infrastruktureinrichtungen ein neuer Deich errichtet werden, zum Schutz der bestehenden Siedlungsgebiete ein Binnenentwässerungssystem errichtet werden, ein Ein- bzw. Auslassbauwerk in den bestehenden Hochwasserdeich integriert werden sowie das vorhandene Graben- und Wegesystem angepasst werden.
Die Planungen für den Flutpolder sind im Jahr 2001 mit einer Machbarkeitssudie gestartet. Seit 2021 erfolgt die Erstellung der Unterlagen für das Wasserrechtsverfahren. Die Unterlagen sollen bis 2024 fertiggestellt werden. Seit Februar 2004 finden in einem Dialogverfahren Runde Tische mit lokalen Mandatsträger*innen, Vertreter*innen der Bürgerinitiativen und Verbänden statt, um über das Vorhaben zu informieren und an der Planung der Maßnahme zu beteiligen.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Dauer und Finanzierung
Dauer
21,7 Mio. EUR
Staatliche Mittel
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Bürger, Vertreter der Kommunen, der Landwirtschaft, Haus- und Grundbesitzer, Naturschutzbund
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Noch keine, da noch im Planungsstadium. Das Raumordungsverfahren zum Flutpolder Katzau ist mit der landesplanerischen Beurteilung vom 11.10.06 abgeschlossen worden. Die bauliche Umsetzung hat noch nicht begonnen.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Flutung der Fläche kann landwirtschaftliche Schäden (Ernteverluste) bedingen. Die bei einer Flutung entstehenden Schäden (z. B. Ernteausfall, Bewirtschaftungserschwernis) werden vom Träger des Vorhabens ausgeglichen. Nutzungsbeschränkungen im Flutpolderbereich sind nicht vorgesehen.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Pfaffenhofen, Eichstätt