Das Ziel der Projektarbeit bestand in der Optimierung der Abläufe und Schnittstellen in der gesamten Forst-Holz-Kette von der Holzerzeugung in Mischbeständen über effektive Logistik bis zu innovativen Verarbeitungsmöglichkeiten für Traubeneichen-Schwachholz. Darüber hinaus war ein wesentliches Arbeitsziel des Verbundvorhabens die Erarbeitung eines Entscheidungsunterstützungssystems ("Decision Support Systems" - DSS) für Stakeholder, das bei Entscheidungen zu Waldumbaumaßnahmen für den Praktiker eine fundierte Basis bieten soll. Das DSS wird auf dem verfügbaren Datenspeicher Wald der Landeskompetenzzentrums Forst Eberswalde (LFE) aufbauen und damit einen detaillierten Zugriff auf wesentliche Bestands- und Managementdaten gewährleisten.
Das Projekt ist eine Initiative von Forschungseinrichtungen sowie Stakeholdern aus der forstlichen Praxis und der holzverarbeitenden Industrie in Nordostdeutschland. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass die globale Erwärmung auch Folgen für die Wälder Brandenburgs hat. Die Untersuchungsgrundlage bildet ein Set von neun Versuchsflächen, die zum einen den Einfluss des Alters und zum anderen den klimatischen Einfluss in Form eines West-Ost-Gradienten repräsentieren. Es werden neben Untersuchungsflächen in Nordostdeutschland auch polnische Flächen einbezogen. Der Verbund betrachtet Untersuchungsflächen, die ausgewiesene Eichen-Naturwälder und deren bewirtschaftete Vergleichsflächen sowie etablierte langfristige Versuchsflächen mit einer entsprechenden Datengrundlage repräsentieren. Zusätzlich werden auf der Basis der Qualitätsansprüche der Eichen Anforderungen an die Holzqualität und Ziele für waldbauliches Handeln abgeleitet. Darauf aufbauend werden in enger Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft die Verarbeitungs- und Verwendungsmöglichkeiten von Eichenschwachholz analysiert und deren thermische Behandlung in einer Pilotanlage an der Holzindustrie Templin GmbH umgesetzt. Schließlich werden durch die Forstlogistik moderne Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt und kostengünstige Lösungen zur Navigation im Wald entwickelt, um die Transportkette Schwachholz zu optimieren.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH); Forest Research Institute in Warschau; Holzindustrie Templin GmbH (HIT); Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE); Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK); Technische Hochschule Wildau (FH)
Dauer und Finanzierung
Dauer
2,4 Mio. Euro
BMBF-Fördermittel
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Forstwirte, Waldwirtschaft, holzverarbeitende Industrie, Logistikunternehmen
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden veröffentlicht. Die Studie kommt zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass Mischbestände die Risiken in unsicheren Zeiten minimieren, dass kleinflächige Mischungen vorteilhafter als Einzelbaummischungen sind und dass Innovationen für eine profitablere Nutzung von Eichen-Schwachholz notwendig sind. Letztere wurden im Rahmen der Maßnahme entwickelt und konnten so bereits zum Einsatz kommen.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Die Erstellung eines nachhaltigen, an den Klimawandel angepassten Bewirtschaftungs- und Umbaukonzeptes sichert die Wirtschaftlichkeit der Forst- und Holzwirtschaft.
Die Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf den Waldbestand Nordostdeutschlands und die Anpassung der Bewirtschaftung bietet die Möglichkeit, die Artenvielfalt zu sichern und zu erhöhen.
Durch den Umbau der Wälder hin zu Mischwäldern wird die Grundwasserneubildung in der Region erhöht.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Uckermark