Integriertes Starkregenentwässerungskonzept der Landeshauptstadt Schwerin (ISREK)

Zunächst wurde eine Starkregengefahrenkarte für das gesamte Stadtgebiet von Schwerin erstellt. Hierzu ist eine Fließweg-Senken-Analyse durchgeführt worden, um die zusammengetragenen Daten als ersten Modellaufbau zu plausibilisieren. Daraus folgend wurde ein kalibriertes und parametrisiertes Niederschlags-Abfluss-Modell aufgebaut. Mit Hilfe mobiler Wasserstandsmessungen im Kanalnetz wurde zusätzlich ein Kanalnetzmodell erstellt, dessen Ergebnisse gemeinsam mit der Oberflächenüberflutung dargestellt werden können. Die Modelle sind nicht gekoppelt, jedoch konnten die Ergebnisse gemeinsam betrachtet und analysiert werden.
Es wurde eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unterschiedlicher Abteilungen der Stadtverwaltung Schwerin und städtischer Betriebe gegründet. Die verantwortlichen Entscheidungsträger*innen in der Arbeitsgruppe wurden über den Fortgang des Projektes informiert und in den Entscheidungsprozess zur Erarbeitung spezieller Maßnahmen der Starkregenvorsorge einbezogen. Die Daten einer erarbeiteten Risikoanalyse wurden der Arbeitsgruppe ebenfalls vorgestellt und es wurde ein gemeinsamer Workshop zur Erarbeitung allgemeiner Maßnahmenempfehlungen und für die Festlegung einzelner prioritärer Risikobereiche sowie lokale Einzelmaßnahmen erarbeitet. Im Ergebnis wurde durch das beauftragte Büro Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbH ein Handlungskonzept erstellt.
Die Starkregengefahrenkarte ist seit Herbst 2024 für die Bürger*innen sowie im internen Geoinformationssystem für Angestellte der Stadt Schwerin online verfügbar, wobei sensible Daten nur einem ausgewählten Personenkreis zugänglich sind. Neben Presseterminen fanden für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie spezielle Multiplikatoren Öffentlichkeitsveranstaltungen mit Vorstellung des Projektes und der Starkregengefahrenkarte statt. Des weiteren wurden Flyer mit einleitenden Informationen in die Thematik und QR-Codes für weitere Informationen erarbeitet.
Lindschulte Ingenieurgesellschaft mbH, Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Schwerin mbH & Co. KG (WAG)
265.543,39 € (geschätzt 282.586,75 €)
Das Projekt wurde zu 75,23 % vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz als Fördermaßnahme zur Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel bewilligt (FKZ: 67DAS236). Hierzu zählen Personalkosten für eine Stelle zur Projektkoordination, Vergabe von Aufträgen, Gegenständen und Dienstreisen.
Erstellung und Veröffentlichung einer Starkregengefahrenkarte für das Stadtgebiet Schwerin;
Erstellung eines Kanalnetzmodells , dessen Ergebnisse gemeinsam mit der Oberflächenüberflutung dargestellt werden können;
Erarbeitung einer Risikoanalyse für sensible Infrastrukturobjekte und eines Handlungs-/Maßnahmenkonzeptes;
Gründung einer Arbeitsgruppe, welche auch nach Projektabschluss weiter an der Umsetzung einzelner Maßnahmen arbeitet.
Durch das Projekt wird der „Schwammstadtbeschluss“ der Stadtvertretung Schwerin aus dem Jahr 2023 unterstützt.
Dank des Infoblattes sowie der neuen Bausteine in der wassersensiblen Stadtentwicklung können wichtige Hinweise und Hilfestellungen in Bauanträgen/-verfahren und Bauleitplanungen gegeben werden.
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