- Nominiert für den Blauen Kompass 2018 -
Die Dachbegrünung wird oft pauschal als Klimaanpassungsmaßname vorgeschlagen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass am meisten verwendete Begrünungstypen für die Klimaabkühlung nicht sehr effizient sind. Mit unserem Projekt wollen wir zeigen, dass es möglich ist eine autarke, pflegeleichte und doch klimaeffiziente und umweltfreundliche semiintensive Begrünung zu entwickeln und für Klimaschutz und Anpassung anzuwenden. Auf einem Gelände in Bingen baut die TH Bingen ein innovatives „Open Air Labor“ auf. Es wird auf dem Boden eine 10x10m große Dachbegrünung nachgebaut, mit 8 Begrünungsvarianten.
Es ist ein interdisziplinäres Forschungs- und Demonstrationsprojekt der neuen Studiengänge der TH Bingen „Klimaschutz und Klimaanpassung“ und „Regenerative Energiewirtschaft“ mit dem traditionellen Umweltschutz. Den Akteuren der urbanen Begrünungen wird vermittelt, wie Dachbegrünung aufgebaut werden könnte, um deutliche Klimaanpassungswirkung zu erzeugen - Abkühlung und Milderung des Mikroklimas, und Wasserrückhaltung bei Starkregenereignissen. Um die Effekte zu erzeugen, müssen die Pflanzen transpirieren und brauchen ausreichend Wasser. Deshalb wird die Begrünung mit der automatischen, umweltfreundlichen, mit Regenwasser versorgten, Bewässerung ausgerüstet. Sie besteht aus Regenwasserspeicher, Filtersystem, Pumpe und Schlauch-Bewässerungssystem. Unter- und überirdische Schlauchsysteme werden im Projekt verglichen. Die Energie kommt aus regenerativen Energiequellen (Photovoltaik). Die Pflanzen absorbieren CO2 aus der Luft, die Biodiversität wird nachweisbar erhöht. Die eingebauten meteorologischen und Treibhausgas-Messgeräte werden kontinuierlich Monitoringdaten liefern und die Klimaanpassung-, Klima- und Umweltschutzeffekte charakterisieren und anschaulich demonstrieren. So werden 8 unterschiedliche Varianten eines nachhaltigen, ressourcenschonenden autarken Dachbegrünungssystems als Klimaanpassungsmassnahme mit Klima- und Umweltschutz-Synergieeffekten für Nutzer*innen demonstriert.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Stadt Bingen, Zinco GmbH
Dauer und Finanzierung
Dauer
ca. 10.000 und 15.000 €
Die Maßnahme wird mit den Mittel der TH Bingen finanziert.
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Die Stadt Bingen ist Kooperationspartnerin und wurde in die Planung der Maßnahme eingebunden. Es ist geplant im Laufe des Projektes auch andere Kommunen und private Nutzer*innen zu involvieren.
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Als sofortiger Erfolg können die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Kooperation zwischen Wissenschaft, Business und Kommunen und die Popularität des Projektes bei Studierenden zählen.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Die Maßnahme erzielt mehrere positive Nebenwirkungen: Wasserrückhalt bei Starkregenereignissen, Absorption der Treibhausgase, Erhöhung der biologischen Vielfalt in urbanen Räumen, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Begrünungsfirmen, Erhöhung der Wohnqualität in Städten durch mildere Klima und saubere Luft - die Pflanzen dienen als Depositionsflächen für Schadstoffe und Feinstaub.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Bundesweit