Hitzeresiliente und gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege

  • Das Bild zeigt die Schritte innerhalb des HIGELA Projekts
    Das Bild zeigt die Schritte innerhalb des HIGELA Projekts, Quelle: AWO Bundesverband e.V.
  • Das Foto zeigt eine Auswahl der im Projekt entstandenen Materialien, es ist ein Poster, ein Flyer und Broschüren zu sehen.
    HIGELA-Materialien, Quelle: AWO Bundesverband e.V.
  • Das Bild zeigt die Schritte innerhalb des HIGELA Projekts
    Das Bild zeigt die Schritte innerhalb des HIGELA Projekts, Quelle: AWO Bundesverband e.V.
  • Das Bild zeigt das Logo des HIGELA-Projektes
    HIGELA-Logo, Quelle: AWO Bundesverband e.V.
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Heiße Tage prägen die Sommer in Deutschland, ein Blick in die Vorhersagen der Klimawissenschaft zeigt, dass Hitzeperioden weiter zunehmen werden. Besonders gefährdet sind ältere und vorerkrankte Menschen. Aber auch Mitarbeiter*innen stat. Pflegeeinrichtungen wie Pflegefachkräfte leiden in ihrem sowieso schon anstrengenden Arbeitsalltag unter der Hitze. Hier setzt das Pilotprojekt HIGELA, kurz für “Hitzeresiliente und Gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege“, an. Ziel ist es, Hitzeschutz in stationären Pflegeeinrichtungen weiter voranzubringen und Bewohnende wie Mitarbeitende widerstandfähiger gegenüber den Auswirkungen von Hitze zu machen.
Dafür werden über drei Sommer hinweg verschiedene Maßnahmen in stationären Pflegeheimen implementiert und ausgewertet. Dazu gehören u.a.:
Hitzeschutzmaßnahmenpläne: Gemeinsam identifizieren die teilnehmenden Einrichtungen wichtige Maßnahmen, mit dem Fokus der kurz- und mittelfristigen Umsetzbarkeit. Individuellen Ansprüche der Einrichtungen werden dabei besonders berücksichtigt. Es werden außerdem entsprechende Dokumente/Prozesse des Qualitätsmanagements erstellt.
Schulungen: Im Projekt werden Schulungsmaterialien entwickelt, welche sich an die Mitarbeitenden der Einrichtungen, insb. aus der Pflege, richtet. Sie werden analog und digital im Blended-Learning-Verfahren zur Verfügung gestellt.
Begleitet werden die Schulungen durch Onlineveranstaltungen zu thematischen Schwerpunkten. Außerdem wurden für die Zielgruppe Broschüren und Poster entwickelt.
Vernetzung: Durch eine enge Vernetzung der Projektteilnehmer sowie mit weiteren verschiedenen Akteuren, können Erfahrungswerte ausgetauscht und Synergieeffekte entstehen. Denn Hitzeschutz ist nicht Aufgabe eines einzelnen Akteurs oder einer Berufsgruppe, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe.
Im ersten Projektjahr (2023) nahmen 30 Einrichtungen teil. 2024 kommen weitere, sowohl aus der AWO als auch von anderen Trägern der Freien Wohlfahrt, hinzu.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerArbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.
https://awo.org/
Kooperationspartner

Das Projekt wird vom AWO Bundesverband e.V. gemeinsam mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) geleitet.

In fünf Regionen wird mit folgenden Gliederungen kooperiert. Hier ist jeweils eine Projekt-Regionalstelle angesiedelt:
AWO Bezirksverband Oberbayern e.V.
AWO Senioren- und Sozialzentrum gGmbH Sachsen-West
AWO Gesellschaft für Altenhilfeeinrichtungen mbH
AWO Bezirksverband Rheinland e.V.
AWO Sozial gGmbH

Für die projektbegleitende Evaluation kooperieren wir mit dem Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

1.187.217€

Das Projekt wird durch den BKK Dachverband e.V. gefördert.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Bereits 2023 haben Einrichtungen der Diakonie am Projekt teilgenommen. Das HIGELA-Hitzeresilienzprogramm 2024 wird unterstützt vom Paritätischen Gesamtverband, der Diakonie Deutschland und der Lafim Diakonie.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

2023 haben die Mitarbeitenden von 30 stationären Pflegeeinrichtungen an einer Sensibilisierungsschulung zu den Gefahren von Hitze und was man dagegen tun kann teilgenommen. Zudem wurde sich in den Einrichtungen systematisch mit dem Thema auseinander gesetzt, Maßnahmen beschlossen und Prozesse definiert (Erarbeitung von einrichtungsbezogenen Hitzeschutzplänen).
Auf Basis der Erfahrungen aus 2023 wurde für 2024 das HIGELA-Hitzeresilienzprogramm ins Leben gerufen, ein Online-Informationsangebot mit verschiedenen Veranstaltungen, welches sich insb. an stationäre Pflegeeinrichtungen aus der Freien Wohlfahrt richtet und somit weitere Einrichtungen zu dem Thema anspricht, informiert und diese vernetzt.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
ErläuterungDas Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München führt eine projektbegleitende Evaluation durch. Dafür haben sie z.B. Interviews mit Mitarbeiter*innen geführt, um durchgeführte Maßnahmen zu evaluieren. Auf Basis der Evaluation wurden Maßnahmen, z.B. die Schulungsmaterialien, überarbeitet und aktualisiert.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Das Projekt läuft bis Ende 2025. Bereits jetzt werden die Zwischenergebnisse in den Verband hinein kommuniziert. Diese gilt es im letzten Projektjahr (2025) durch verschiedene Methoden, wie die Erstellung von Tool-Kits und weiteren Materialien, zu verstetigen

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Der Großteil stat. Pflegeeinrichtungen ist in Bestandsbauten untergebracht, die sich enorm aufheizen. Der Sektor ist chronisch unterfinanziert, bauliche Hitzeschutzmaßnahmen sind oft nicht umsetzbar. Zudem ist der Personalmangel, insb. in den Sommermonaten (Urlaubszeit) akut. Das Projekt setzt deshalb auf niedrigschwellige, leicht umsetzbare Maßnahmen, den Selbstschutz der Mitarbeitenden, die Anerkennung ihrer Expertise in der Pflege sowie die Informationsweitergabe von Fördermöglichkeiten.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Ansprechperson

Elisabeth Olfermann
62 - 63 Blücherstraße
10961 Berlin
Deutschland
Telefonnummer03026309258

Ort der Umsetzung

62 - 63 Blücherstraße
10961 Berlin
Deutschland

Bundesweit

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