Der Klimawandel, verbunden mit zunehmenden Extremwetterereignissen wie z.B. Hitzeperioden, ist auch im Rheinland eingetreten. Der LVR ist der Nachhaltigkeit verpflichtet und berücksichtigt in seiner Aufgabenerfüllung Klimaveränderungen und steuert aktiv durch CO2-Emissionsreduzierung dagegen an. Im Horion-Haus der ZV (32.550 m² BGF, davon 22.350 m² beheizt , ca. 760 Arbeitsplätze) war dringend gemäß Arbeitsstättenrichtlinie und zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeitenden eine Entwärmungsanlage, die eine hohe Kälteleistung benötigt, nachzurüsten. Ebenso waren die Kältemaschinen des Landeshauses (27.400 m² BGF, davon 24.000 m² beheizt, 685 Arbeitsplätze) abgängig. Der LVR entwickelte daher für die insgesamt 3 Gebäude der ZV (Anlage) in Köln das Konzept zur Nutzung von Grundwasserkälte als Ersatz für die herkömmliche Kälteerzeugung.
Projekt "Fontus": Da die Gebäude in direkter Rheinnähe liegen, bietet sich das thermische Potential von Grundwasser als Energiequelle in ökologischer und ökonomischer Hinsicht an. Die Gebäude Horion-Haus und Landeshaus werden an einen Förderbrunnen (Saugbrunnen), welcher in der Grünfläche vor dem Landeshaus erstellt wurde, angeschlossen. Das geförderte Grundwasser wird auf der Primärseite (Erzeuger) über Wärmetauscher geleitet, die dem erwärmten Kältemedium im Sekundärkreislauf (Verbraucher) die Wärme entziehen und anschließend zur Raumkühlung wieder genutzt wird. Eine "Verunreinigung" des Grundwassers ist durch die Trennung beider Kreisläufe mittels Wärmetauscher ausgeschlossen. Das erwärmte Grundwasser wird anschließend direkt in den Rhein eingeleitet. Das Projekt "Firun" (Entwärmung des Horion-Hauses) und ein weiteres Projekt (Erneuerung einer Kältemaschine im Landeshaus) komplettieren den 1. Bauabschnitt der Gesamtmaßnahme. Ein 3. Gebäude kann in einem 2. Bauabschnitt ebenso gekühlt werden.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
- Stadt Köln, Untere Wasserbehörde, Bodendenkmalbehörde
- Land NRW, Wasserschutzpolizei
Dauer und Finanzierung
Dauer
1.467.000,00€
Fremdfinanzierung (Bankkredit)
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Beschlussfassungen durch LVR-internes BauInvestitionsManagement und politische Gremien im LVR; regelmäßiges Berichtswesen; Projekpräsentation im LVR-Energiebericht + LVR-Intranet + im Kommunalen Energiekongress (Wiesbaden 2019)Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Die Maßnahme ist ökologisch und ökonomisch vorteilhaft. Auf die Verwendung ozonschädlicher Kältemittel wird verzichtet, der hohe Stromverbrauch herkömmlicher Kältesysteme mit den einhergehenden Strompreissteigerungen und CO2-Emissionen wird reduziert und die Betriebssicherheit gleichzeitig erhöht. Die theoretische CO2-Reduzierung wurde mit ca. 278 t/ a bei Berücksichtigung der CO2-Vorkette für den Strommix (0,52 kg/ kWh) berechnet.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Wohlbefinden, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden werden gestärkt, da die Vulnerabilität des Kühlsystems verringert und die Kühlleistung verbessert wird. Bisherige Flächen der Kälteversorgungsanlagen können anderweitig genutzt werden.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Da die Arbeiten teilweise im Bodendenkmalbereich durchgeführt wurden, wurde die Bodendenkmalbehörde frühzeitig in die Umsetzung eingebunden, um hier möglichen Konflikten entgegen zu wirken.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Köln Städte