Hintergrund und Ziele
Im Projekt soll das Verständnis über den Klimawandel in Zentral- und Osteuropa und die damit verbundenen Folgen für die Bereiche Waldwirtschaft, Landwirtschaft, Hydrologie und Luftqualität verbessert werden. Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf der Anwendung von regionalen Klimamodellen mit ausreichender Auflösung, um in lokalen Klimafolgenstudien die jeweiligen für die verschiedenen Regionen wichtigen Schlüsselsektoren zu analysieren. Dazu werden detaillierte Studien für Hydrologie, Wasserqualität und Wassermanagement, Luftqualität in städtische Gebieten, Landwirtschaft und Forstwirtschaft durchgeführt.
Hauptziel ist die Integration von verschiedenen abgeschlossenen und laufenden Modellierungsaktivitäten und Modellierungsansätzen, um die Basis für räumlich hochaufgelöste Untersuchungen der Klimawandelfolgen und der Vulnerabilität für wichtige gesellschaftliche Sektoren und für Ökosysteme bereitzustellen. Eine enge Zusammenarbeit findet mit den europäischen Projekten MICE, STARDEX, PRUDENCE und ENSEMBLES statt.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- europaweit
- Polen
- Tschechien
- Sachsen
- Erzgebirge, Thüringer und Bayrischer Wald
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Quantifizierung der Klimaprojektionen basiert auf regionalen Klimamodellen mit einer Auflösung von 10 x 10 km unter Verwendung von "downscalling"-Ansätzen. Szenarioentwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Projekt ENSEMBLES (http://www.ensembles-eu.org).
- Hitzewellen
- Veränderte Niederschlagsmuster
- Höhere mittlere Temperaturen
- Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
- Trockenheit
veränderte Wettermuster, Klimavariabilität
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Folgende Klimafolgen werden analysiert und bewertet:
- Folgen für den hydrologischen Kreislaufs mit Auswirkungen auf das Wassermanagement und die Wasserressourcen;
- Folgen für die Wasserqualität durch veränderte Nährstoffzusammensetzung und -konzentrationen sowie Eutrophierungseffekte in Flüssen und Wasserspeicherbecken, die für die Trinkwassernutzung und als Erholungsgebiete genutzt werden;
- Folgen von Extremereignisse wie Überflutungen oder Dürren für die Flusseinzugsgebiete von Elbe und Donau;
- Folgen für die Landwirtschaft wie veränderte Produktionsbedingungen, Erträge und Produktqualitäten, mit Auswirkung auf die regionalen Ökonomien;
- Folgen für die Forstwirtschaft durch veränderte Wachstumsraten der Bäume und Folgen veränderter Luftverschmutzung für Wälder;
- Folgen durch verändertes Auftreten und veränderte Aktivität von Schädlingen und Krankheiten für ausgewählte Nutzpflanzen und Waldökosysteme;
- Konsequenzen eines veränderten Kohlenstoffkreislaufs für Landwirtschaft und Waldökosysteme;
- Auswirkungen von Hitzwellen auf die Gesundheit der Bevölkerung und das Gesundheitswesen;
- Veränderungen der Luftqualität in städtischen Gebieten der industriell geprägte Grenzregion von Tschechischer Republik, Polen und Deutschland ("Black Triangel").
Sensitivitätsanalysen werden für ausgewählte landwirtschaftliche Nutzpflanzen und für klimawandelbedingt anfällige Waldbestände durchgeführt.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Auf der Grundlage einer Bewertung des heutigen Managements der Wasserressourcen und des Wasserbedarfs werden Anpassungsmaßnahmen entwickelt. Weiterhin werden Anpassungsempfehlungen und Managementoptionen für verbesserte Landnutzungssysteme zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und für das Waldmanagement entwickelt.
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Wer war oder ist beteiligt?
6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union
Charles University, Faculty of Mathematics and Physics, Department of Meteorology, Prag (Tschechische Republik)
16 Institutionen aus 12 euroäischen Ländern
Charles Universität, Fakultät für Mathematik und Physik, Abteilung für Meteorologie
V Holesovickach 2
CZ-18000 Prague 8
Czech Republic