Länderspezifische Klimaänderungen
Das Klima in Sachsen-Anhalt wandelt sich bereits seit mehreren Jahrzehnten – das zeigt die Klimaanalyse für den Zeitraum 1951 bis 2014 auf der Grundlage von Beobachtungsdaten. Die in diesem Umfang erstmalig durchgeführte Auswertung der Aufzeichnungen von 380 meteorologischen Messstationen zeigte besonders deutliche Trends für zahlreiche mit der Temperatur verknüpfte Größen.
Die Ergebnisse der Studie sind in ausführlicher Form in Heft 1/2016 der Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) nachzulesen, ausgewählte Daten der Analyse werden auf Anfrage zur Verfügung gestellt. 2017 wurden außerdem die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie für die breite Öffentlichkeit in komprimierter und verständlicher Form in der Broschüre „Beobachteter Klimawandel in Sachsen-Anhalt“ dargestellt.
Die Folgen des Klimawandels in Sachsen-Anhalt wurden im Rahmen der Klimafolgenstudie 2012 untersucht. Ihre Ergebnisse sind in den Berichten des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (2013) nachzulesen:
- Heft 2/2013: Die Folgen des Klimawandels in Sachsen-Anhalt, Kurzfassungen der Studien 2009 und 2012
- Heft 4/2013: Klimafolgenstudie 2012, Klimadiagnose und Klimaprojektion, Extremereignisse
In der Klimafolgenstudie 2012 wurden regionalisierte Klimadaten für Sachsen-Anhalt unter Verwendung von WETTREG2010 und REMO für vier 30-jährige Zeiträume erstellt. Anschließend erfolgten eine Abschätzung von Klimaänderungen anhand relevanter Kenngrößen sowie eine regionale Risikoabschätzung zum Einritt von Extremwetterereignissen.
Ein Teilbericht der Klimafolgenstudie befasst sich darüber hinaus spezifisch mit den Folgen des Klimawandels auf den Wassersektor in Sachsen-Anhalt:
Im Bericht erfolgt eine Modellierung der Auswirkungen auf den Bodenwasserhaushalt und die Abflussverhältnisse in Sachsen-Anhalt. Des Weiteren wird der Einfluss von Extremereignissen auf den Wasserhaushalt des Bundeslandes untersucht. In den Folgeuntersuchungen stehen die Veränderungen regionaler Unterschiede im Wasserdargebot und Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft im Mittelpunkt.
Ein weiterer Teilbericht untersucht die Folgen des Klimawandels für den Naturschutz:
In diesem Bericht werden die Auswirkungen der Klimaänderungen und Änderungen des Wasserhaushalts auf geschützte Arten und Lebensraumtypen am Beispiel zweier FFH-Gebiete in Sachsen-Anhalt dargestellt.
Zum Thema Landwirtschaft wurde ein eigener Teilbericht veröffentlicht:
Im diesem Bericht werden die Auswirkungen der Klimaänderungen und Änderungen des Wasserhaushalts auf die Ertragsentwicklung wichtiger Fruchtarten Sachsen-Anhalts dargestellt.
Im Teilbericht zur Forstwirtschaft:
werden die Auswirkungen der Klimaänderungen und daraus projizierte Änderungen des Wasserhaushalts auf den Waldumbau Sachsen-Anhalts dargestellt.
Länderspezifische Klimafolgen und Vulnerabilität
Eine Untersuchung der Verletzlichkeiten des Landes gegenüber den Folgen des Klimawandels fand im Rahmen der Vulnerabilitätsstudie von 2009 statt, veröffentlicht in den Berichten des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt / Halle (2013):
Mögliche Auswirkungen des Klimawandels für Sachsen-Anhalt wurden auf Grundlage von drei Antriebsszenarien und drei regionalen Klimamodellen analysiert. Anschließend wurden mögliche zukünftige Klimawirkungen auf ausgewählte Sektoren in Sachsen-Anhalt untersucht.
Beobachtete Klimaveränderungen in der Vergangenheit und Gegenwart sowie extreme Witterungsereignisse der letzten Jahre werfen immer wieder Fragen nach der möglichen Entwicklung von Starkregenereignissen verbunden mit Überschwemmung, Hagelschlägen und Blitzschlägen in der Zukunft auf. In der Studie „Bestimmung des atmosphärischen Konvektionspotentials über Sachsen-Anhalt“ wurde versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Die wichtigsten Erkenntnisse zu den Extremereignissen in Sachsen-Anhalt sind Anfang 2020 als Broschüre erschienen. Diese kann im LAU über das Kontaktformular angefordert werden.
In den Jahren 2020 und 2021 wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens „Klimamodellauswertung für Sachsen-Anhalt von 1961 bis 2100“ die künftige Entwicklung des Klimas im Bundesland auf Basis der Szenarien RCP2.6 und RCP8.5 untersucht. Die Ergebnisse stehen in Form einer Kurzfassung, die sich zum Beispiel für die politische Entscheidungsfindung eignet (sogenannter „Synthesebericht“) und in Form eines ausführlichen Projektberichtes (sogenannter „Endbericht“) zur Verfügung.