Regionale Anpassung in Brandenburg

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Bundesland Brandenburg
Quelle: KomPass / UBA

Viele Anpassungsmaßnahmen müssen lokal umgesetzt werden. Länder und Kommunen spielen daher eine besondere Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Welche Strategien und Maßnahmen Brandenburg bei der Klimaanpassung verfolgt, können Sie auf dieser Seite nachlesen.

Politischer Rahmen und gesetzliche Anforderungen

Im Jahr 2023 wurde die Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels auf Landesebene vom Kabinett beschlossen. Die Klimaanpassungsstrategie des Landes Brandenburg wurde unter Federführung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ⁠Klimaschutz⁠ in der Interministeriellen Arbeitsgruppe "Anpassung an die Folgen des Klimawandels" erarbeitet. Sie umfasst insgesamt zwölf Handlungsfelder aus sechs Ressorts der Landesregierung mit rund 200 konkreten Maßnahmen. Die Handlungsfelder sind Wasser, Forstwirtschaft und Wald, Landwirtschaft, Naturschutz und ⁠Biodiversität⁠, Boden, Gesundheit, Brand- und Katastrophenschutz, Verarbeitendes Gewerbe, Tourismus, Verkehr sowie Raumordnungsplanung, Städtebau und Bauen. Jedes Handlungsfeld beinhaltet jeweils eine Auswertung zu den handlungsfeldspezifischen Klimaauswirkungen, zu den Handlungskapazitäten, einen Maßnahmenkatalog und Indikatoren für das künftige ⁠Monitoring⁠. In den jeweiligen Maßnahmenkatalogen sind sogenannte Meilensteine – eine Auswahl an Maßnahmen, welche bis zum Jahr 2027 umgesetzt sein sollen - definiert. Für die Maßnahmenumsetzung sind jeweils die zuständigen Fachressorts zuständig. Die Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels des Landes Brandenburg wird bis zum Ende des Jahr 2027 evaluiert werden. Dies betrifft insbesondere eine Auswahl von Maßnahmen, welche bis zum Jahr 2027 umgesetzt sein sollen, den sogenannten Meilensteinen. In Kombination mit den Ergebnissen des Klimawandelmonitoringsberichts wird diese Evaluierung eine gute Grundlage für die Fortschreibung der Brandenburger Klimaanpassungsstrategie ab dem Jahr 2028 sein.

Das vorliegende Gesamtkonzept zur ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ im Politikfeld Wasser (2022) orientiert sich an den auf Ebene des Bundes und der Bundesländer erarbeiteten Anpassungserfordernissen für die Wasserwirtschaft. Das Gesamtkonzept Wasser umfasst Maßnahmen, für die sich Handlungsoptionen im Politikfeld Wasser ergeben. Weitere Maßnahmen, wie z. B. Anpassungsbedarf der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft oder des Bodenschutzes werden in den jeweiligen Politikfeldern verankert und über Querverweise mit dem Politikfeld Wasser verknüpft. Auf für Brandenburg relevanten Anpassungsmaßnahmen, die sich auf einen klimabedingten Rückgang des verfügbaren Wasserdargebots beziehen, bezieht sich auch das vom MLUK veröffentlichte Landesniedrigwasserkonzept (MLUK 2021). Das Gesamtkonzept zur Anpassung im Politikfeld Wasser inkl. Landesniedrigwasserkonzept ist als einer der zentralen Bestandteile in der Klimaanpassungsstrategie.

Das Landesamt für Umwelt Brandenburg hat 2018 ein Indikatorensystem zum ⁠Klimawandelmonitoring⁠ aufgebaut. Bisher wurden die Themenfelder der Umwelt-, der Landwirtschafts- und Forstpolitik sowie- der Gesundheits- und Infrastrukturpolitik erfasst. Der Basisbericht aus dem Jahr 2018 wurde im Jahr 2022 aktualisiert. Mit der im Jahr 2023 verabschiedeten Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels des Landes Brandenburg wird das bisherige Indikatorensystem auf alle zwölf Handlungsfelder ausgeweitet.

Ein Klimaanpassungsgesetz besteht auf Landesebene bisher nicht. Im Jahr 2024 wurden ein Rechtsgutachten für ein mögliches Klimagesetz durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz in Auftrag gegeben.

Länderspezifische Anpassungsmaßnahmen

Mit der Umsetzung einer Vielzahl von Maßnahmen der Strategie des Landes Brandenburg zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels aus dem Jahr 2023 wurde bereits begonnen. Umgesetzt sind beispielsweise bereits nachstehende Maßnahmen:

Lokale Maßnahmen

Netzwerke

  • Aus dem Gutachtenprozess zum Hitzeaktionsplan für Brandenburg ist das zentrale Netzwerk zur Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans für Brandenburg hervorgegangen. Es trifft sich zwei Mal jährlich. Das Ziel des Zentralen Netzwerks ist es unter anderem, gemeinsam die Bemühungen zur Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen zu verstärken und bessere Voraussetzungen dafür zu schaffen.
  • Das Netzwerk Starkregenrisikomanagement wurde vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ⁠Klimaschutz⁠ initiiert, um den Wissensaustausch zu fördern, die Förderkriterien der Förderrichtlinie für den Teilbereich "⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ zur Starkregenvorsorge" transparent darzustellen und Kommunen dabei zu unterstützen, qualitativ hochwertige Förderanträge zu stellen. Dies soll zur Umsetzung effektiver Maßnahmen zur Starkregenvorsorge beitragen und so die ⁠Resilienz⁠ der Kommunen gegenüber extremen Wetterereignissen erhöhen.
  • Zwei regionale Klimawerkstätten wurden gemeinsam vom Zentrum für KlimaAnpassung und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz. Am 23. November 2022 fand die regionale Klimawerkstatt zu "Extremwetterereignis: Hitze" und am 23. März 2023 die zu "Blau-Grüner Infrastrukturen in Kommunen".
  • Die zwei Mal im Jahr stattfindende Gemeinsame Informationsveranstaltung zum kommunalen Klimaschutz deckt auch Themen zur kommunalen Klimaanpassung ab.

Anpassungsstrategien und -konzepte einzelner Städte oder Kommunen

  • Die Landeshauptstadt Potsdam hat ein Klimaschutzteilkonzept Anpassung an den Klimawandel veröffentlicht. 
  • Die Stadt Bad Liebenwerda hat unter dem Arbeitstitel „Wohlfühlen im Klimawandel“ strategische Ansätze entwickelt, wie sich die Stadt und insbesondere der Kurbetrieb unter den Bedingungen des Klimawandels weiterentwickeln können.
  • Die Stadt Eberswalde hat im Jahr 2024 ihr "Klimaanpassungskonzept für die Stadt Eberswalde – Gemeinsam für ein lebenswertes grünes Eberswalde – auch in Zukunft" veröffentlicht.
  • Die Stadt Bernau hat im Jahr 2020 die "Strategie zur ökobasierten Anpassung an den Klimawandel in Bernau bei Berlin zur ökosystembasierten Anpassung an den Klimawandel in Bernau bei Berlin" veröffentlicht.
  • Die Stadt Erkner hat im Jahr 2024 ein Integriertes Klimaschutzkonzept, in dem auch Belange der Klimaanpassung explizit aufgenommen sind, erarbeitet.

Information und Beteiligung

Stakeholder⁠ werden auf unterschiedlichster Weise informiert und beteiligt:

Kooperation und Austausch mit dem Privatsektor

  • Broschüre "Klimawandel in Brandenburg – Was Unternehmen tun können", Erscheinungsjahr 2018
  • Im Rahmen eines vom ⁠BMUV⁠ geförderten zweijährigen Projekts (2022-2024) „HandwerkGoesGreen“ entwickelte die Handwerkskammer Ostbrandenburg eine Checkliste zur Identifizierung von Handlungserfordernissen sowie einen Handlungsleitfaden zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels für Handwerksbetriebe.
  • Gutachten mit praxisorientierten Handlungsleitfäden zur ⁠Klimafolgenanpassung⁠ für Tourismusakteure im Land Brandenburg (2024 bis 2025): In diesem Projekt werden die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus im Land Brandenburg untersucht und konkrete Maßnahmen zum Umgang mit den Klimawandelfolgen entwickelt.

Wichtige Institutionen in Brandenburg