Große Mehrheit in Deutschland für sozial-ökologischen Wandel
Großen Handlungsbedarf sehen die Befragten bei Landwirtschaft und Ernährung. Quelle: puhimec / Fotolia.com |
Der deutsche Lebensstil ist nicht nachhaltig. Würden alle Menschen so leben wie wir, wären drei Erden nötig, um den Ressourcenbedarf zu decken. Dass es in der deutschen Bevölkerung eine breite Mehrheit gibt, dies zu ändern und unsere Lebensgrundlagen zu schützen, zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zum Umweltbewusstsein in Deutschland 2020, die Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt Ende April 2021 veröffentlichten.
Demnach befürworten 90 Prozent der Befragten einen zügigen und zugleich sozialverträglichen Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft. 80 Prozent sind dafür, dass Deutschland beim Klimaschutz international eine Vorreiterrolle einnimmt. Die Umfrage zeigt auch: Die Coronavirus-Pandemie hat das Thema Umwelt- und Klimaschutz keineswegs verdrängt. 65 Prozent der Deutschen halten den Umwelt- und Klimaschutz weiterhin für ein sehr wichtiges Thema. Besonders der Klimaschutz bleibt während der Pandemie für 70 Prozent weiterhin genauso wichtig, für 16 Prozent ist er sogar wichtiger geworden. Handlungsbedarf sehen die Befragten vor allem bei Energie, Landwirtschaft, Ernährung und Verkehr, etwa wenn es um ein besseres Angebot für den Bus-, Bahn- und Radverkehr, weniger Verpackungsmüll oder mehr vegetarische und vegane Speisen in Kantinen und Gaststätten geht.
UBA-Präsident Dirk Messner: „Den Menschen in Deutschland ist sehr bewusst, dass ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz letztlich die eigenen Lebensgrundlagen erhält. Diese Dekade ist entscheidend dafür, ob es uns gelingt, die Weichen für eine nachhaltige Zukunft richtig zu stellen. Wir sollten diese einmalige Gelegenheit, die sich jetzt bietet, nicht verstreichen lassen – zumal ein sozial-ökologischer Wandel nicht nur mehr Lebensqualität schafft, sondern auch die Wirtschaft belebt.“