Das Lebensprinzip; Mensch und Natur sind einem ständigen Wandel unterworfen. Menschen hinterlassen durch ihre Existenz Spuren, genetische, physische und geistige, materielle wie immaterielle, konstruktive und destruktive. Jeder Besucher oder Mitarbeiter der das Atrium des Umweltbundesamts betritt, läst einen elektronischen Impuls aus. Dieser hinterlässt auf dem farbig leuchtenden Lichtschild eine persönliche Spur bzw. eine Lichtlinie, deren Entstehen der Eintretende verfolgen kann. So wie der Mensch seine Spuren nicht immer vorausberechnen kann, werden auch hier die Linien durch einen Zufallsgenerator erzeugt. Das Wandbild baut sich aus einzelnen, in ihrer Musterung von RNA-Molekülen inspirierten Linien auf, die sich durch eine immer stärkere Verdichtung zu einem sich ständig verwandelnden Gesamtbild addieren. Das zwischenzeitlich fixe Standbild stellt immer nur den Übergang bis zum nächsten Moment dar, in dem ein weiterer Mensch sozusagen „ins Bild tritt″ und dieses mit seinem Erscheinen weiter ausgestaltet.
So gibt Individuum für Individuum der Gemeinschaft ihr unverwechselbares Gesicht. Diese durch Licht dargestellten Spuren, welche erscheinen und verschwinden, sind immateriell und materialisieren sich doch gleichzeitig. Sie entstehen, bauen sich im Laufe der Zeit zu einem Bild auf und vergehen, um sich im Laufe der Zeit zu einem Bild auf und vergehen, um sich dann wieder von neuem zu formieren. Damit, wie auch in der leicht verschwommenen Darstellung der Lichtlinien findet sich die Symbolik des ständigen Wandels in der Natur wieder.