Der Ursprung jeglicher Kunst ist in der Beziehung des Menschen zur Natur und deren Phänomenen zu sehen. Das Erfinden unserer eigenen Formenwelt, unserer eigenen Schöpfung, bringt uns einer Freiheit näher, die dem „göttlichen Prinzip″ ähnelt. Dabei sind wir zugleich Spiegel und Erfinder im Gleichnis der Einheit von Natur und Geist. Hierbei hat das Prinzip des Kontrasts bzw. der übereinstimmung wichtige Bedeutung, besonders wenn es um den Zusammenklang des Gegenstandes mit seiner unmittelbaren Umgebung geht.
Die Stelen in Dessau interpretieren in ihrer Dynamik der Formen universale Rhythmen und Strukturen des organischen Wachstums. Das Spiel von Licht und Schatten, sowie der natürlichen Stahlfarben auf den Facettierungen der Plastiken stellt Bezüge zu Natur als auch zur alten Industriearchitektur her. Dabei wirken sie gleichzeitig monolithisch wie zeichenhaft, konkret und abstrakt; sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen freier Skulptur und angewandter Formfindung.