Cluster Raumplanung und Bevölkerungsschutz
Maßnahmen für die Handlungsfelder Raumordnung, Regional- und Bauleitplanung und Bevölkerungsschutz
Maßnahmen für die Handlungsfelder Raumordnung, Regional- und Bauleitplanung und Bevölkerungsschutz
Aufgrund der lokalen und regionalen Ausprägungen des Klimawandels nimmt das Thema Stadt- und Raumplanung eine Schlüsselrolle im Bereich der Klimaanpassung ein. So wird Klimaanpassung in der Städtebauförderung gestärkt. Mit der zwischen Bund und Ländern weiterentwickelten und abgestimmten Verwaltungsvereinbarung Städtebauförderung 2021 sind „Maßnahmen des Klimaschutzes bzw. zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere durch Verbesserung der grünen Infrastruktur (beispielsweise des Stadtgrüns)“ nunmehr zwingende Fördervoraussetzung.
Im Rahmen der Umsetzung der Maßnahmen des Weißbuches Stadtgrün (2017) tragen zahlreiche Aktivitäten zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel bei. Ein zentraler Baustein ist die Förderung von Stadtgrün-Projekten insbesondere im Rahmen der Städtebauförderung, nationaler Projekte des Städtebaus (Bundesprogramm), der Nationalen Klimaschutzinitiative, im Rahmen des Förderprogramms „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ oder von Modellprojekten zur Klimaanpassung und Modernisierung in urbanen Räumen. Weiterhin steht die Informationsvermittlung über Instrumente und gute Praxis klimaresilienter Stadtentwicklung sowie die Forschung für klimaschützendes wie klimaangepasstes Bauen und eine klimagerechte Stadtentwicklung im Fokus. Handlungsmaxime ist die Entwicklung einer urbanen grünen Infrastruktur, die die Lebensqualität in Städten sichert, mit Grün das Klima schützt und die Folgen von Starkregen, Hitze und Trockenheit mindert. Dazu betreibt der Bund Forschungsprojekte insbesondere zu klimaangepasstem Bauen, klimaresilientem Stadtumbau, Techniken einer wassersensiblen Stadtentwicklung oder zur Verbesserung von Stadtnatur. Eine wesentliche Grundlage ist die kleinräumige Erfassung und Überprüfung von Umfang und Qualität des Stadtgrüns, für die zunehmend auch fernerkundliche Techniken (z. B. Laserscan-Daten, Drohnen-, Luftbild- und Satellitenaufnahmen) genutzt werden.
Das Leitbild „Schwammstadt“ soll weiterentwickelt werden, um den nachhaltigen Umgang mit Niederschlagswasser in Städten zu stärken. Inhaltlich anknüpfend werden Konzepte zur dezentralen Bewässerung von Stadtgrün zur Trockenheitsvorsorge weiterentwickelt und dafür eine Musterempfehlung erarbeitet. Forschungsarbeiten sollen hierbei Wasserart, Wassermengen und Wasserqualität berücksichtigen, um Belastungen für Umwelt und Gesundheit auszuschließen.
Neben Fragen der Raumordnung steht auch der Bevölkerungsschutz vor Herausforderungen, die es im Rahmen des APA III zu adressieren gilt. Im Rahmen der Maßnahme Weiterentwicklung der Risikokommunikation zu unwetterbedingten Gefahren mit Bürgerinnen und Bürgern werden bestehende Informationsangebote beispielsweise zu Hitze (Bezug zu Cluster Gesundheit) und Starkregen weiterentwickelt und in umfassende Risikokommunikationskonzepte eingebettet.
Ferner werden Empfehlungen zur Zusammenarbeit von Spontanhelfenden und ehrenamtlich Helfenden im Kontext von Extremwetterereignissen erweitert und um eine Zusammenstellung von Beispielen guter Praxis ergänzt. Dies umfasst die Auswertung von Erfahrungen mit bürgerschaftlichem Engagement bei Unwetterereignissen und Prüfung der ISO-Norm 22319:2017 in Deutschland.
Wichtige Impulse gehen vom Sendai Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen aus, zu dessen Umsetzung derzeit eine strategische Grundlage erarbeitet wird. Die absehbar hohen Synergieeffekte zwischen der Steigerung der Resilienz gegenüber Katastrophen und der Anpassung an den Klimawandel sollen dabei als Mehrwert für die Umsetzung beider Strategieprozesse genutzt werden.