Nachhaltiges Palmöl – Probleme und Lösungsansätze

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Die Produktion von Palmöl muss nachhaltiger werden, um Schäden für Mensch und Umwelt zu verringern.
Quelle: Miguel / Adobe Stock

Die Produktion von Palmöl geht häufig mit massiver Umweltzerstörung und der Verletzung von Menschenrechten einher. Die Nachfrage nach nachhaltigem Palmöl in Produktion und Konsum ist nur schwer zu bedienen. Das Umweltbundesamt hat Initiativen näher betrachten lassen, die mehr Transparenz schaffen sollen, um Nachhaltigkeit sichtbar zu machen. Die Studie hat Verbesserungsbedarfe identifiziert.

Anhand einer Desktopanalyse und Literaturrecherche wurde im Auftrag des Umweltbundesamtes (⁠UBA⁠) eine Situationsanalyse der Palmölherstellung und den verbundenen Lieferketten erstellt. Diese skizziert die wesentlichen Treibergrößen für die problematischen Entwicklungen bei der Produktion und dem Handel von Palmöl. Zudem wurden sowohl Nachhaltigkeitsinitiativen und gesetzliche Regelungen als auch Akteure des Palmölsektors identifiziert. Perspektiven und Positionen der unterschiedlichen Akteursgruppen wurden beleuchtet. Die Ist-Darstellung wurde ergänzt durch eine kritische Analyse der Wirkungen existierender Zertifizierungssysteme.

Um in Zukunft nachhaltige Produktionsweisen für Palmöl zu ermöglichen wurden in der Studie „Konsumentenorientierte Ansätze einer nachhaltigen Bereitstellung von Palmöl“ folgende Handlungsprämissen und Leitfragen abgeleitet:

► Agroforstsystem für Ölpalmen sollten weiter untersucht und gefördert werden. Dabei müssen sowohl die finanziellen Vorteile für die Kleinbauern als auch die soziale Akzeptanz und Maßnahmen für die Renaturierung sowie den Erhalt bestehender Ökosysteme berücksichtigt werden.

► Schaffung wirtschaftlicher Anreizstrukturen für eine diversere sozial-ökologisch ausgerichtete Palmöl-Mosaik-Landschaft durch gut konzipierte politische Maßnahmen.

► Gesamtverbrauchsreduktion von Palmöl in Kombination mit dem Ende von Palmöl als Biokraftstoff. Ein Hintergrundpapier gibt Fallbeispiele der öffentlichen Beschaffung in Deutschland auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene an, und zeigt Hürden auf, die der Integration von Nachhaltigkeitsanforderungen in der Praxis aktuell noch entgegenstehen.

► Wie kann Partizipation so gelingen, dass bestehende Machtstrukturen durchbrochen und nachhaltige Lösungen gefunden werden?

► Zertifizierung braucht gesetzliche Verbindlichkeit mit neuen, strengeren Regeln und unabhängig konzipierten, wirksamen Kontrollen und Sanktionen und kann in ihrer jetzigen Form nur ein kleiner Baustein in der notwendigen Transformation der Palmölproduktion sein.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass weiterhin großer Handlungsbedarf für nachhaltige Verbesserungen in der Produktion und dem Konsum von Palmöl besteht. Das UBA setzt sich auf verschiedenen Ebenen der Politikberatung, der Zertifizierung und Aufklärung dafür ein.