Umsetzung von Anpassungsstrategien für klimasensible Arten

Im Rahmen von zwei Vorläuferprojekten wurden mit finanzieller Unterstützung der DBU und der BLE Strategien entwickelt und erprobt, die folgende Ziele verfolgen:
- Schaffung von Ausweichmöglichkeiten für klimasensible Arten (v.a. im Bereich von Wäldern),
- Erhöhung des Reproduktionserfolges v.a. von der durch eine zunehmende Frühjahrstrockenheit bedrohten Amphibienart,
- Etablierung einer mittelwaldähnlichen Bewirtschaftungsform im Waldrandbereich und im Wald, die zum einen die Biodiversität fördert und gleichzeitig klimaneutrale Energie bereitstellt (Holzhackschnitzel).
Die entwickelten Strategien zur "Umsetzung von Anpassungsstrategien für klimasensible Arten" werden seit 2011 erfolgreich vorrangig innerhalb, aber auch außerhalb von Naturschutzgebieten realisiert. 2016 wurden Maßnahmen im größeren Stil im Rahmen eines von EU und dem Land kofinanzierten LIFE-Projektes ("Vielfalt auf Kalk") umgesetzt. Kontinuierlich, aber im kleinerem Umfang, werden gleiche oder ähnliche Maßnahmen im Rahmen von Kooperationen mit Stiftungen, Vereinen oder Regionalforstämtern realisiert (z.B. Etablierung von lichten Wäldern, artenreichen, stabilen Waldrändern oder ausreichend wasserführenden Laichgewässern).
Naturkundlicher Verein Egge-Weser, Kreis Höxter, Städte im Kreis Höxter
Da die Grundeigentümer*innen in Bezug auf die Maßnahmen im Wald oder Waldrand bereit sind bzw. waren, ihre Flächen für die Maßnahmen zur Verfügung zu stellen, decken die Erlöse in der Regel die Kosten oder erwirtschaften gar Gewinne. Lediglich die Anlage neuer Amphibienlaichgewässer verursacht Kosten.
Ein Großteil der Maßnahmen wurde und wird mit Hilfe des LIFE + Projektes "Vielfalt auf Kalk" durchgeführt. Kleinere Maßnahmen wie z.B. Gewässerneuanlagen werden häufig mit finanzieller Unterstützung seitens des Landes ermöglicht. Die den Maßnahmen zugrunde liegenden Strategien wurden mit Förderung seitens öffentlicher Stellen bzw. Institutionen (BLE, DBU) entwickelt.
Eingebunden wurden die Eigentümer*innen, in der Regel handelt es sich um Kommunen, Vereine, die NRW-Stiftung und das Land NRW. Weiterhin sind die jeweils zuständigen Forstämter bzw. Revierförster, die Fachbehörden (Landschaftsbehörden) und Landnutzer in die Maßnahmenumsetzung eingebunden.
Seit 2011 werden in zahlreichen Schutzgebieten des Kreises die verschiedenen Anpassungsmaßnahmen erfolgreich durchgeführt. Im Bereich der Wälder erfolgt dies in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Revierförstern bzw. den Forstämtern. Als Nebeneffekt werden nachwachsende Rohstoffe in Form von Holzhackschnitzeln bereitgestellt und attraktive Landschaften für einen sanften Tourismus geschaffen.
Durch die Maßnahme wird CO2-neutrale Energie in Form von Holzhackschnitzeln bereitgestellt, welche dem Klimaschutz dient. Durch die geschaffene Möglichkeit für klimasensitive Arten sich zurückzuziehen und entsprechende Lebensräume zu finden, wird Biodiversität erhalten. Die erhöhte Attraktivität der Landschaft kommt u.a. dem Erholungssuchenden zugute und führt so zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als Urlaubsregion.
Sobald Akzeptanz für die Maßnahmen geschaffen wurde, können sie ohne größere Probleme umgesetzt werden. Lediglich seitens der Jagdpächter werden Bedenken vorgetragen, in dem Störungen für das Wild befürchtet werden. Problematisch ist auch, dass eine Waldweide grundsätzlich verboten ist. Durch sie könnten aber die geschaffenen lichten Wälder als Refugialraum kosteneffizient umgesetzt werden.
Höxter