Ziel des Vorhabens war es, Anpassungsstrategien für Talsperren zu entwickeln. Diese sollen die durch den Klimawandel bedingten Veränderungen des Niederschlagsregimes und die daraus resultierenden Abflussverhältnisse berücksichtigen und deren Auswirkungen auf den Talsperrenbetrieb und auf die Wasserqualität in den Fokus nehmen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem frühzeitigen Erkennen und dem Talsperrenmanagement von bzw. während Trockenperioden. Um konkurrierenden Nutzungen und Anforderungen frühzeitig und vorausschauend zu begegnen, wurde die Anpassung des Talsperrenbetriebs hin zu einer Dynamisierung modellhaft entwickelt. Geeignete Indikatoren wurden identifiziert und unter Miteinbeziehung von Vorhersagedaten aus Klimazentren weiterentwickelt, um Handlungsbedarfe frühzeitig feststellen zu können und einen mit der Aufsichtsbehörde abgestimmten Handlungsrahmen zu schaffen. Dadurch wird das System Talsperre-Einzugsgebiet anpassungsfähiger und somit robuster hinsichtlich möglicher Folgen durch den Klimawandel. Hiermit werden klimasensible Handlungsbereiche und lokales bzw. regionales politisches Handeln integriert, mit dem Ziel, die Robustheit und die Zukunftsfähigkeit von existierenden Systemen zu erhöhen und die vorausschauende Eigenvorsorge der relevanten Akteure zu unterstützen.
Innerhalb des Vorhabens wurden Niederschlags-Vorhersagen der Wetter und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten (NOAA) sowie des Europäischen Zentrums für Mittelfristige Wettervorhersage (EZWM) erhoben und aufbereitet und für die Berechnung von Dürre-Indizes verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass das entwickelte Verfahren Tendenzen des zukünftigen hydrologischen Geschehens gut bis zu 9 Monate nach vorne erkennen kann.
Das Vorhaben wurde in Kooperation mit Wasserverbänden und Aufsichtsbehörden aus Nordrhein-Westfalen als zentrale Akteure des Vorhabens durchgeführt. Akteure und Zielgruppe des Vorhabens waren daneben auch Kommunen sowie Wasserversorger. Somit wird auch eine systematische Berücksichtigung der Risiken und Chancen des Klimawandels in den Planungs- und Entscheidungsprozessen öffentlicher wie privater Akteure unterstützt. Zudem trägt das Vorhaben durch die Handlungsanleitung zur Identifizierung von Handlungsbedarfen, die ebenfalls von anderen, nicht am Projekt beteiligten Wasserverbänden verwendet werden kann, direkt zu einem Kapazitätsaufbau in Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel bei.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Kooperationspartner waren neben den Wasserverbänden (Aggerverband, Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen LTV, Wahnbachtalsperrenverband, Wasserverband Aabach-Talsperre, Wupperverband, Wasserverband Eifel-Rur) die Bezirksregierung Köln, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen sowie die Gemeinde Simmerath.
Dauer und Finanzierung
Dauer
335.000 € für die Projektbearbeitung.
Das Vorhaben wird gefördert im Rahmen des Programms „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Arbeitstreffen mit Kooperationspartnern, WasserverbändenErfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Die erarbeitete Methodik wird bereits an verschiedenen Stellen angewendet. Es ist davon auszugehen, dass der erarbeitete Leitfaden auch von anderen, nicht am Projekt beteiligten Verbänden angewendet wird. Zwischenzeitlich fand ein "Runder Tisch TASK" statt, in dessen Rahmen geklärt werden sollte, ob TASK durch einen gemeinsamen Ansatz der Verbände und des Landes NRW auf eine einheitliche Basis gebracht werden kann. Ein mögliches Vorgehen hierfür wird aktuell abgestimmt.
Zudem hat sich gezeigt, dass der gewählte Ansatz ein Potential aufweist, welches über das ursprüngliche Projektziel hinausgeht. Dazu wurde bereits ein neuer Förderantrag gestellt.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Unabhängig von der Klimaanpassung ist die Möglichkeit einer dynamisierten Steuerung der Talsperren vorteilhaft für die Erfüllung der unterschiedlichen Nutzungsanforderungen (Versorgungssicherheit einschl. Güteaspekte, Hochwasser, ökologische Aspekte, ..).
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Innerhalb des Vorhabens konkurrieren die Nutzungen und Anforderungen, die an eine Talsperre gestellt werden, miteinander, wie z.B. Hochwasserschutz, Versorgungssicherheit und Mindestwasserabgaben und damit auch die ökologischen Ziele nach EG-Wasserrahmenrichtlinie.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Darmstadt Städte, Bundesweit