Die Küstenlandschaft von St. Peter-Ording liegt am und im Weltnaturerbe Wattenmeer und ist an der Festlandsküste einzigartig. Die Sandbänke, Salzwiesen, Dünen und der Wald sind nicht nur beeindruckende Natur, sondern auch Grundlage für die Erholung von vielen Menschen und schützen das Hinterland vor Überflutungen.
Dieser Naturraum ist jedoch bedroht: Der Klimawandel und der damit verbundene Meeresspiegelanstieg sowie die Zergliederung der Lebensräume und die Ausbreitung standortfremder Arten bedrohen die heimische Arten- und Lebensraumvielfalt.
Das Projekt „Sandküste“ setzt daher Maßnahmen um, die zusammenhängende Themen, wie Küstenschutz, Naturschutz, Tourismus, Erholung und Naturerlebnis, behandeln. Die Maßnahmen für den Küsten- und Naturschutz werden mit den aus den Klimawandel und dem Meeresspiegelanstieg resultierenden Herausforderungen verbunden. Dazu werden Dünen renaturiert und der behutsame Umbau des Nadelwalds zu einem zukunftsfähigen „Klimawald“ angestoßen. Zudem wird die räumliche Entwicklung des Strandes erforscht und im Bereich Küstenschutz naturangepasste Klimaanpassungsmaßnahmen zur Verstärkung einer Düne entwickelt, die im Einklang mit den Naturwerten von St. Peter-Ording stehen.
Eine umfassende Stakeholder-Beteiligung wird in dieser Region, in der sehr große Naturwerte und vielfältige menschliche Ansprüche in enger Nachbarschaft zueinander liegen, auch ganz praktisch umgesetzt. Begleitet wird die Maßnahme daher durch ein umfangreiches Informations-, Beteiligungs- und Erlebnisangebot, z. B. regelmäßige Mitmachaktionen und Führungen.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/wattenmeer/sandkueste-st-pete…
Das Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ wird durch fünf Projektpartner gemeinsam umgesetzt:
WWF Deutschland, Wattenmeerbüro (Verbundkoordinator)
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Geowissenschaften, AG Küstengeologie und Sedimentologie.
Deich- und Hauptsielverband Eiderstedt
Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e.V.
Technische Universität Braunschweig, Leichtweiß-Institut für Wasserbau
Zusätzlich unterstützen folgende weitere Kooperationspartner die Projektarbeit und inhaltlich und teils finanziell:
Gemeinde St. Peter-Ording
Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN)
VR Bank Westküste
Kreis Nordfriesland mit seiner Unteren Naturschutzbehörde
Landesamt für Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (LfU)
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) mit Nationalpark- und Küstenschutzverwaltung
Dauer und Finanzierung
Dauer
Gesamtbudget des Projekts bei allen Partnern: 2.686.666 €
Das Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“ wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Weitere Fördermittelgeber sind, das Land Schleswig-Holstein, die Gemeinde St. Peter-Ording und die VR Bank Westküste. Zudem bringen die Projektpartner Eigenmittel ein.
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Wissenschaftl. Bestandsaufnahme und Modellierung von Sedimentbewegungen im nordfriesischen Wattenmeer als Grundlage für naturverträgl. Klimaanpassung;
Wissenschaftl. Modellierung und Maßnahmenvorschläge für den naturverträgl. Küstenschutz der unbedeichten Düne;
Renaturierung von Dünenlebensräumen binnendeichs durch Herstellung offener Sandflächen, u. a. zur Wiederbesiedlung bedrohter Pflanzen (bspw. Wiederaufkommen Rundblättriger Sonnentau, Lungen-Enzian) & für Amphibien, Reptilien etc., sowie Zurückdrängung invasiver Arten (Spätblühende Traubenkirsche, Kartoffelrose, Großfrüchtige Moosbeere, Jap. Staudenknöterich, Kaktusmoos);
Hunderte Menschen der breiten Öffentlichkeit über Führungen, Mitmachaktionen, Informationsveranstaltungen, Citizen Science etc. zum Thema Küstennatur informiert, engagiert und begeistert;
Bestandsaufnahmen versch. Artengruppen in SPO begonnen/erweitert (Zauneidechsen, Kreuzkröten, Lepidoptera, Laufkäfer, Stechimmen, Brutvögel, Moose, Flechten, Vegetation)
Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?
Dank des ständigen intensiven Austauschs der Projektbeteiligten und des -umfelds entstehen regelmäßig neue Ideen zu Maßnahmen im Projekt „Sandküste St. Peter-Ording“. So wurde beispielsweise begonnen, hydrologische Maßnahmen zum Wasserrückhalt umzusetzen, auch wenn dies im ursprünglichen Projektantrag so konkret noch nicht vorgesehen war. Auch zeigte sich ein Bedarf zur Aufklärung von invasiven Pflanzen wie der Kartoffelrose (Rosa rugosa) auch in Privatgärten, sodass hierfür 2024 gezielte Informationsveranstaltungen angeboten werden. Das Projekt wird somit fortlaufend angepasst und weiterentwickelt. Durch die enge Einbindung der lokalen Akteure (Flächeneigentümer, Behörden, Tourismuszentrale, Naturschutzorganisationen etc.) wird eine Ausweitung der entwickelten Maßnahmen, eine Fortführung dieser nach Projektende oder ein mögliches Folgeprojekt höchstwahrscheinlich zustande kommen.Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz: z. B. Erhaltung der biologischen Vielfalt, Luftreinhaltung, Gewässerschutz, Ressourceneinsparung
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
Durch die umfassenden Renaturierungen sowie die Zurückdrängung invasiver Arten werden die Lebensräume in einen besseren Zustand versetzt, sodass heimische Arten geschützt und gefördert werden. Zudem wird durch die zahlreichen Führungen und Mitmachaktionen den Menschen in St. Peter-Ording ein besonderes Naturerlebnis in den Küstenlebensräumen geboten.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Nordfriesland