Indikator: Endenergieverbrauch

Ein Diagramm zeigt den Endenergieverbrauch von 2008 bis 2023. Der Trend ist tendenziell leicht fallend, schwankt aber wegen des Einflusses der Witterung von Jahr zu Jahr. Weiterhin ist das Ziel des EnEfG für das Jahr 2030 dargestellt. zum Vergrößern anklicken
Endenergieverbrauch
Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AG Energiebilanzen Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Die Nutzung von Energieressourcen (Energieverbrauch) geht mit vielen negativen Umweltauswirkungen einher.
  • Die Größe „Endenergieverbrauch“ blendet den Verbrauch des Energiesystems selbst aus und bildet den Energieverbrauch der Letztverbraucher ab.
  • Im Energieeffizienzgesetz ist das Ziel verankert, dass der ⁠Endenergieverbrauch⁠ bis zum Jahr 2030 bei 1.867 Terawattstunden liegen soll
  • Der „Projektionsbericht 2023“ des Umweltbundesamtes zeigt, dass die bislang dafür ergriffenen Maßnahmen voraussichtlich nicht ausreichen werden, um diese Ziele zu erreichen.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Unter dem Begriff „Endenergieverbrauch“ (EEV) wird die Energiemenge verstanden, die den Letztverbrauchern wie der Industrie oder den privaten Haushalten vom Energiesystem zur Verfügung gestellt wird. Nicht berücksichtigt werden dabei Umwandlungs- und Übertragungsverluste im Energiesystem sowie der nicht-energetische Verbrauch. Der EEV bildet daher die Entwicklung des Energieverbrauchs der Endnutzer ab.

Der Energieverbrauch hat viele negative Auswirkungen auf die Umwelt: Fossile Energieträger werden oft unter erheblichen Umweltbelastungen durch den Bergbau gewonnen. Ihr Transport führt zu Schadstoffemissionen und birgt Gefahren wie Schiffs- oder Pipeline-Unfälle. Die Umwandlung der Energieträger in Kraftwerken oder Raffinerien ist mit dem Ausstoß großer Mengen an Treibhausgasen und anderen Schadstoffen verbunden. Aber auch erneuerbare Energien gehen mit Auswirkungen auf Umwelt und Natur einher. Aus diesen Gründen strebt die Energie- und Umweltpolitik danach, den (End-)Energieverbrauch zu reduzieren. Dies ist auch ökonomisch sinnvoll, denn ein geringerer Energieverbrauch bedeutet auch niedrigere Energiekosten.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Zwischen 2008 und 2023 ist der EEV nach der Definition des Energieeffizienzgesetzes (siehe nächster Absatz) um etwa 12,5 % zurückgegangen, der Trend ist leicht fallend. Dabei ist zu beachten: Da der EEV durch den Energieverbrauch für Wärme- und Kälteversorgung dominiert wird, haben die Witterungsbedingungen einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Verbrauchs.

Der Gesetzgeber hat im Herbst 2023 das „Energieeffizienzgesetz“ (EnEfG) beschlossen. Dieses sieht vor, dass der ⁠Endenergieverbrauch⁠ bis zum Jahr 2030 auf 1.867 ⁠TWh⁠ gesenkt werden soll.

Im „Projektionsbericht 2023 für Deutschland“ wurde auf der Basis von Szenarioanalysen untersucht, ob Deutschland seine Energie- und Klimaziele im Jahr 2030 erreichen kann: Wenn alle von der Regierungskoalition geplanten Maßnahmen umgesetzt werden, ist im Jahr 2030 mit einem Rückgang des EEV von etwa 16 % gegenüber dem Jahr 2008 zu rechnen (Mit-Maßnahmen-⁠Szenario⁠). Damit wäre das Ziel des EnEfG bis 2030 deutlich verfehlt. Weitere Maßnahmen zur Senkung des EEV sind also erforderlich, um die Ziele des EnEfG zu erreichen.

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Der ⁠Endenergieverbrauch⁠ wird regelmäßig von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) ermittelt. Er basiert auf unterschiedlichen energiestatistischen Erhebungen sowie Modellierungen. Methodische Hinweise zur Berechnung veröffentlicht die AGEB in den Erläuterungen zu den Energiebilanzen. Analog zur EU-Energieeffizienz-Richtlinie legt das EnEfG eine von der AGEB leicht abweichende Definition zugrunde.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Energieverbrauch nach Energieträgern, Sektoren und Anwendungen".

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Schlagworte:
 Energieeffizienz  Endenergieverbrauch  Energieeinsparung  Indikator