Wärmepumpe in ungedämmter 30er Jahre Doppelhaushälfte
Austausch der 30 Jahre alten Ölheizung gegen eine Wärmepumpenheizung. Ohne Fußbodenheizung und ohne Wärmedämmung.
Austausch der 30 Jahre alten Ölheizung gegen eine Wärmepumpenheizung. Ohne Fußbodenheizung und ohne Wärmedämmung.
Unsere Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1937 in Sachsen brauchte eine neue Heizung. Es handelt sich um ein Gebäude mit Vollziegelmauerwerk, im Jahr 1994 wurden Kunststoff-Fenster eingebaut und im Jahr 2015 wurde das Dach erneuert und gedämmt, ansonsten wurden keine Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.
Als unsere Ölheizung ausgetauscht werden musste, haben wir die unterschiedlichen Optionen geprüft: Eine Umrüstung auf einen Ölbrennwertkessel wollten wir nicht. Für Erdgas war uns schlussendlich der Anschluss zu teuer, für einen Flüssiggastank reicht der Platz im Garten nicht.
Also haben wir uns für eine Wärmepumpe entschieden. Die meisten Heizkörper mussten gegen größere getauscht werden.
Der alte Ölkessel, der Warmwasserspeicher und die Öltanks wurden entfernt, der Kellerraum saniert. Dort wurde dann das Innengerät der Wärmepumpe aufgestellt.
Das Außengerät enthält im Wesentlichen nur den Verdampfer und den Ventilator und ist dadurch außerordentlich leise.
Der Verdichter mit einer maximalen thermischen Leistung von 11 kW mit den zwei E-Heizstäben zu je 3,5 kW steht als Innengerät im Keller.
An den Rücklauf des Heizkreises ist ein 200-Liter Pufferspeicher angebunden. Dieser wird benötigt, um ausreichend warmes Wasser zum Abtauen des Außengerätes vorzuhalten. Ferner gibt es einen 800-Liter-Pufferspeicher. Dieser wird benutzt, um über eine Frischwasserstation Trinkwasser auf 45 °C zu erwärmen. Es ginge wärmer, ist aber völlig ausreichend.
Liegt die Temperatur des 800-Liter-Puffers in mittlerer Höhe 2 Kelvin über dem Vorlaufsoll, wird der Puffer auch zum Heizen benutzt.
Die maximale Vorlauftemperatur in unserem Heizkreis beträgt nun 55 °C. Im ersten Winter 2023/2024 genügte auch am kältesten Tag (09.02.2024, morgens -12 °C Außentemperatur) eine Vorlauftemperatur von 42 °C.
Um dies erreichen zu können, war in allen Räumen der Heizkörper "Typ 22" gegen Heizkörper "Typ 33" (Leistung +50%) nötig. Der Heizungsbauer hat die entsprechende Heizlastberechnung im Rahmen der Planung für jeden Raum durchgeführt.
Es hat alles reibungslos geklappt.
Die Verbrauchswerte am externen Zwischenzähler der Wärmepumpe notiere ich täglich. Aus den vom Gerät erfassten erzeugten Wärmemengen errechne ich mir die Arbeitszahlen. Die Effizienz überzeugt. Aufgefallen ist mir auch, dass mein Wärmebedarf nun scheinbar 25% geringer ist. Der Grund wird darin liegen, dass die alte Heizung vermutlich nur 75% des im Öl enthaltenen Heizwertes zur Raumbeheizung zur Verfügung stellen konnte. Der Rest müssen Verluste gewesen sein.
Um den Wärmebedarf zu verringern und den Einbruchschutz zu erhöhen, plane ich aktuell den Austausch der zugigen Fenster gegen neue dreifachverglaste Fenster.
Für die Umrüstung einer herkömmlichen Heizung im Altbau auf eine Wärmepumpe sollte genügend Zeit eingerechnet werden. Aus unserer Sicht, mindestens ein halbes Jahr.
Besonders wichtig ist dabei, dass für alle Räume eine separate Heizlastberechnung im Zuge einer Energieberatung oder durch einen Heizungsfachbetrieb durchgeführt wird. Diese ist maßgeblich für die "Größe", also die Heizleistung der Wärmepumpe, für die notwendige Leistung der Heizkörper in den einzelnen Räumen, für die Durchflussmenge der Heizungspumpe und schließlich auch, ob das Rohrleitungssystem geeignet ist, den Durchfluss zu verteilen. Werden hierbei Fehler gemacht, wird es später entweder nicht warm genug oder die Wärmepumpe läuft ineffizient und verursacht zu hohe Kosten.