ISTO – Forschungsprogramm zur Anpassung an den Klimawandel

Hintergrund und Ziele

Ziel dieses auf fünf Jahre angelegten Forschungsprogramms ist die Einführung der finnischen nationalen ⁠Klimawandel⁠-⁠Anpassungsstrategie⁠. Das Programm wurde 2005 als Kooperation zwischen verschiedenen Ministerien entwickelt, wobei Forschungsbedarf, der während der Entwicklung der Strategie identifiziert wurde, sowie relevante Forschungsprogramme berücksichtigt wurden. Das Programm begann im Jahr 2006.

ISTO beinhaltet folgende Projekte:

Klima⁠:

  • ACCLIM – Klimaextreme im heutigen Klima und aktuelle Projektionen des Klimawandels;
  • EXTREMES II – Auswirkungen von natürlichen Gefährdungen auf die Infrastruktur in einem sich verändernden Klima;

Forstwesen:

  • Was können Herkunftsproben über die Akklimatisierung von Bäumen in einem veränderten Klima aussagen?
  • Pinien – Aufforstungsmaterial im Jahre 2050?
  • Regionale Szenarien von Waldressourcen in einem sich verändernden Klima – Planung für angepasste Waldbewirtschaftung und mögliche Risiken
  • Die Auswirkungen des Klimawandels auf biologisch verursachte Schäden im nördlichen Nadelwaldgürtel
  • Wachstum von Waldbestand in einem sich verändernden Klima? Entwicklung eines umfassenden Modellsystems und Anwendung auf Pinienbestände

Landwirtschaft:

  • ILMASOPU – Anpassung des Agrarsektors an den Klimawandel

Biodiversität⁠:

  • Biodiversität und Klimawandel: Effizienz des Netzwerks natürlicher Ressourcen und abgegrasten Weidelandes/Wiesenflächen für den Arterhalt

Extremwetterereignisse, Dürren und Überschwemmungen:

  • WaterAdapt – Finnlands Wasserressourcen und der Klimawandel – Auswirkungen und Anpassung
  • Landnutzung⁠ und technische Planung zum Umgang mit Überschwemmungsrisiken
  • TOLERATE – Ebenen der notwendigen Anpassung zum Umgang mit Extremwetterereignissen
  • EXTREFLOOD II – Minimalisierung von Überschwemmungsschäden: Überschwemmungsszenarien, Schadensabschätzung und Erstellung von Gefährdungskarten

Stadtplanung und bauliche Einrichtungen:    

  • Anpassung baulicher Einrichtungen an die Auswirkungen klimawandelinduzierter Überschwemmungen   
  • Berücksichtigung des Klimawandels in der Stadtplanung

Internationale Dimension:

  • IMPLIFIN – Die internationalen Auswirkungen des Klimawandels und ihr Einfluss auf Finnland

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Finnland

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

siehe bei den beiden ⁠Klima⁠-Projekten:

  • ACCLIM – Klimaextreme im heutigen Klima und aktuelle Projektionen des Klimawandels;
  • EXTREMES II – Auswirkungen von natürlichen Gefährdungen auf die Infrastruktur in einem sich verändernden Klima;
Parameter (Klimasignale)
  • Flusshochwasser
  • Hitzewellen
  • Veränderte Niederschlagsmuster
  • Höhere mittlere Temperaturen
  • Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
  • Sturm
  • Trockenheit

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Klimafolgen⁠ werden für die folgenden Bereiche untersucht:
Forstwesen, Landwirtschaft, ⁠Biodiversität⁠, Wasserwirtschaft durch Extremwetterereignisse, Dürren und Überschwemmungen sowie Stadtplanung und bauliche Einrichtungen

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

In den einzelnen Projekten werden z.B. folgende Anpassungsmaßnahmen betrachtet:

  • Vielfältigeres Forstmanagement, das die unterschiedliche Nutzung des Waldes einbezieht.
  • Sicherstellung der Bodenfruchtbarkeit und Produktivität, Wasserressourcenmanagement, Risiko der Auslaugung und der Nährstoffbilanz, Verbesserung der Ertragskraft von nachhaltigen Anbausystemen, strategische Pflanzenzucht und landwirtschaftspolitische Instrumente.
  • Eine wichtige Anpassungsmaßnahmen in der ⁠Landnutzung⁠ ist das Bestimmen des Überschwemmungsrisikos und die Raumplanung, die langfristig auch zu Klimawandelmäßigung beträgt. Raumnutzungsplanung sollte auf einen guten Lebensraum abzielen, der durch verschiedene Faktoren gemessen werden kann.
  • Frühe Erkennung von eingewanderten Arten, ⁠Monitoring⁠ und Gefährdungsabschätzung von Arten die eine Gefahr für das lokale ⁠Ökosystem⁠ darstellen könnten.
  • - Sicherstellung der Aufzuchtsbedingungen und Reproduktion von Fischpopulationen. Anpassungen im Fischereisektor sollten auch den Einfluss von schädlichen/giftigen Algen einbeziehen, die Überprüfung des Fischbestands und Habitatmanagementmaßnahmen sowie die Nutzung von zugewanderten Arten.
Zeithorizont
  • 2071–2100 (ferne Zukunft)

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Die insgesamt 16 Projekte werden vom Umwelt Cluster Programm des Umweltministeriums finanziert, sowie vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft und dem Ministerium für Transport und Kommunikation.

Projektleitung 

Finnland: Umweltministerium, Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Ministerium für Transport und Kommunikation

Beteiligte/Partner 

Die Arbeit wird in Kooperation mit relevanten Forschungseinrichtungen und weiteren Partnern durchgeführt; Ziel ist die Sicherstellung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Politik. Ein Lenkungsausschuss aus Repräsentanten relevanter Ministerien und wissenschaftlicher und finanzierender Institutionen steuert die wissenschaftliche Arbeit, verfolgt ihre Fortschritte und organisiert ihre Auswertung.

Ansprechpartner

Finnish Meteorological Institute
Postfach 30
FI-00101 Helsinki

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Handlungsfelder:
 Gebäude  Bevölkerungs- und Katastrophenschutz  Biologische Vielfalt  Fischerei  Landwirtschaft  Menschliche Gesundheit und Pflege  Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung  Verkehr und Verkehrsinfrastruktur  Wald- und Forstwirtschaft  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft  Handlungsfeldübergreifend