Hintergrund und Ziele
Hintergrund des Projekts sind europäische und internationale Beschlüsse, die eine Reduzierung der wetter- und klimabedingten Gesundheitsbelastungen verlangen. Zusätzlich wird eine verstärkte Koordination und Zusammenarbeit zwischen Akteuren des öffentlichen Gesundheitswesens, den nationalen und internationalen meteorologischen Dienstleistern und Agenturen, den Notfalleinrichtungen und der Zivilgesellschaften angeregt. Dieses kann durch die Schaffung von lokalen, regionalen, nationalen und europäischen Maßnahmen erreicht werden, die den Austausch relevanter Informationen, Daten und Erkenntnisse beschleunigen sowie die Entwicklung von Frühwarnsystemen ermöglichen.
Ziele sind
- eine epidemiologische Bewertung der Gesundheitsfolgen der Hitzewellen der Jahre 1990 bis 2003,
- die Identifizierung von Synergien zwischen Luftverschmutzung, Risikodeterminanten und Systemen für die schnelle Entdeckung von Gesundheitsfolgen,
- die Entwicklung eines Klimainformations-Werkzeuges mit Maßnahmen für den Hitzeschutz in Gebäuden,
- eine Bewertung der Reaktionskapazität des Gesundheitssystems und
- die Durchführung von Gesundheitswerbeaktivitäten insbesondere für die ältere Bevölkerung.
Laufzeit
Untersuchungsregion/-raum
- europaweit
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Grundlage sind die Klimaprojektionen des 3. Sachstandberichts des IPCC (2001). Es werden dabei insbesondere die veränderten Wahrscheinlichkeiten für Hitzewellen betrachtet.
- Hitzewellen
- Höhere mittlere Temperaturen
zunehmende Wetter- und Klimavariabilität sowie Veränderungen in der Häufigkeit und Intensität extremer Temperaturen
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Betrachtet werden v.a. die Klimafolgen von Hitzewellen auf die menschliche Gesundheit und das Gesundheitswesen.
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Es werden einerseits insbesondere vulnerable Bevölkerungsgruppen betrachtet, anderseits aber auch die Anpassungs- bzw. Reaktionskapazität des Gesundheitssystems. Vulnerabilität wird im Sinne von IPCC verstanden, wonach Vulnerabilität durch die Faktoren Exposition, Sensitivität und Anpassungskapazität bestimmt wird.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Reaktionspläne für Hitzewellen beschreiben Spannweiten und Prozeduren, wie die Verantwortlichen im Gesundheitswesen auf extrem heiße Tage reagieren können. Im Projekt sind ausgewählte Beispiele solcher Reaktionspläne zusammengestellt worden:
- Hitzewellenplan für Großbritannien (2007),
- Spanien mit einem Aktionsplan für den Gesundheitsschutz bei Hitzewellen,
- Katalonien (Spanien) mit einem Aktionsplan zur Vorbeugung von Gesundheitseffekten durch Hitzewellen (Mai 2006),
- Portugal mit Hitzereaktionsplan,
- Schweiz mit Hitze- und Ozonwarnsystem,
- Italien mit einem Plan, der die Zusammenstellung und Evaluation der Informationen zur Bewertung lokaler Wechselwirkungen zwischen Hitzefolgen und Mortalität sowie Morbidität beschreibt und Richtlinien für die Mobilisierung vorsorgender Aktivitäten während Perioden mit extremer Hitze bereitstellt,
- Frankreich mit einem Plan, der nationale und regionale Aktionen beschreibt, um sich auf Hitzewellen vorzubereiten und die Zusammensetzung eines Krisenkommandozentrums zum Interventionsmanagement während Hitzenotfällen darstellt.
Ziel ist die Aufstellung und Etablierung von Warnsystemen für extreme Hitzeperioden zum Schutz der Bevölkerung. Dafür wird eine Karte mit den Hitzewellenwahrscheinlichkeiten für die Länder Europas erstellt. In ihr werden die Wahrscheinlichkeiten für Hitzewellen dargestellt, um abschätzen zu können, ob ein Hitzeereignis demnächst auftritt. Dabei sind die in der Karte dargestellten Wahrscheinlichkeiten für Hitzewellen mittlere Wahrscheinlichkeiten für eine Region, die allerdings aufgrund großer Unterschiede in den Höhenlagen einer Region oder an den Küsten unterschiedlich ausfallen können. Dabei sollen Diese Hitzeinformationen sollen nicht die nationalen Hitzewarnsysteme ersetzen, sondern diese mit regionalen Hitzevorhersagen komplettieren.
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Wer war oder ist beteiligt?
Europäische Kommission
World Health Organization, Regional Office for Europe, Global change and health programme
Partnerinstitution in Deutschland: Deutscher Wetterdienst (DWD)
WHO - World Health Organization
European Centre for Environment and Health,
Rome Division
Via Francesco Crispi 10
I-00187 Rom