CLISP – Climate Change Adaptation by Spatial Planning in the Alpine Space
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Das CLISP-Projekt ist ein transnationales Projekt im Alpenraum, das auf das Thema Klimawandel und Raumplanung fokussiert. Dafür wird in 10 Modellregionen vor Ort eine Vulnerabilitätsanalyse und die Evaluation der "Klimawandel-Fitness" der derzeitigen Gebietsplanungssysteme durchgeführt.
Es wird davon ausgegangen, dass die klimatisch bedingten Veränderungen starke Auswirkungen auf die natürlichen und sozio-ökonomischen Systeme und die Raumentwicklung haben werden. Dies stellt eine Bedrohung für die heutigen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie für regionale Entwicklungs- und Wachstumspotenziale dar, könnte Disparitäten zwischen den Regionen verstärken sowie den territorialen Zusammenhalt im alpinen Raum gefährden.
Das Ziel von CLISP ist es, zur Vermeidung zunehmender klimawandelinduzierter räumlicher Konflikte, zur Verringerung von Verwundbarkeiten, Klimafolgeschäden und -kosten durch eine "klimasichere" Raumplanung, und damit zu einer nachhaltigen territorialen Entwicklung in den Alpen beizutragen. Ein Schwerpunkt des Projekts bildet die Frage, ob die Raumplanung in den Alpenländern imstande ist, die Herausforderungen infolge des Klimawandels zu bewältigen, und wie die Raumplanung und die Raumentwicklung in den Alpenländern "klimasicherer" gemacht werden kann.
Oberösterreich, Communitá Montana Suol D´Aleramo, Communitá Montana Alta Val Lemme e Alto Ovadese, Berchtesgadener Land, Miesbach, Gorenska, Graubünden, Liezen, Pinzgau-Pongau, Südtirol
Die Klimawandelberechnungen projizieren einen stetigen Anstieg der Temperaturen in den Alpen von bis zu 4 °C bis zum Ende des 21. Jahrhunderts, wobei in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts mit einer Beschleunigung der Temperaturzunahme gerechnet werden muss. Wie bereits in der Vergangenheit, wird die Erwärmung in den Alpen auch in Zukunft über dem europäischen Durchschnitt liegen. In höheren Lagen (> 1.500 m über dem Meeresspiegel) wird ein Temperaturanstieg von 4,2°C erwartet.
Die jährliche Gesamtniederschlagsmenge wird sich kaum verändern, nur südlich des Alpenhauptkamms ist ein Rückgang wahrscheinlich. Bei der jahreszeitlichen Verteilung der Niederschlagsmengen werden jedoch erhebliche Veränderungen erwartet: In allen Regionen und insbesondere im Süden werden deutlich trockenere Sommer erwartet, während die Niederschläge im Winter und Frühjahr im Norden und Nordwesten zunehmen und im Süden und Südosten der Alpen sinken werden. Die Niederschläge im Winter werden vermehrt in Form von Regen anstelle von Schnee fallen, was zu einem Anstieg der Schneegrenze und weniger Schneetagen führen wird. Als Folge werden die Abflüsse im Winter in den meisten Regionen steigen und im Sommer zurückgehen.
Erwartete Folgen des Klimawandels ist insbesondere der Anstieg der Extremtemperaturen, eine größere Variabilität der Niederschläge zwischen den Jahren, ein weiterer Rückgang der Gletscher, das Auftauen von Permafrostzonen, häufigere Wasserknappheit im Sommer, verminderte Schneesicherheit im Winter sowie vermehrte und stärkere Extremwetter- und Naturgefahrenereignisse.
Vulnerabilität wird als eine Funktion von Exposition, Sensitivität und Anpassungskapazität verstanden (nach IPCC). Strategische Empfehlungen für die Bewertung der Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel werden gegeben.
Ergebnisse der Vulnerabilitätsbewertung sowie der Klimawandel-Fitness von Raumplanunginstrumenten und -verfahren sind:
Zur Verbesserung der Tauglichkeit der Raumplanung gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels, sollte die Überprüfung der Klimawandel-Fitness ("Climate Change Fitness Check") von Planungsmaßnahmen und Projekten als Standard in die Planungsverfahren integriert werden. Sowohl die Auswirkungen von Projekten und Plänen auf das Klima (z. B. Verringerung / Erhöhung von CO2-Emissionen) als auch der mögliche Einfluss eines sich ändernden Klimas auf die Projekte und Planinhalte sollten berücksichtigt und bewertet werden (z. B. bei der Festlegung eines Hochwasserbemessungsereignisses). Bestehende Verfahren im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung (SUP) und zur Nachhaltigkeitsabschätzungen sollten als Instrumente für das "Climate-Proofing" von Raumplanungspolitiken und -programmen genutzt werden.
Es werden handlungsfeldübergreifend Klimawandelinformationen und Vulnerabilitätsbewertungen bereitgestellt, um Klimaanpassungsprozesse zu unterstützen sowie die Entwicklung von Anpassungsstrategien und -maßnahmen in der Raumplanung zu ermöglichen. Die Anpassungsmaßnahmen in den Modellregionen werden hinsichtlich ihrer Effektivität für die Raumplanung analysiert.
Anpassungsmaßnahmen in vier zentralen Handlungsfeldern für klimasicheres Planen gilt besondere Aufmerksamkeit:
Europäische Union, Land Salzburg, Land Oberösterreich, Land Steiermark (Zusammenarbeit zwischen Österreich, Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Italien und Slowenien)
Umweltbundesamt (Österreich)
Umweltbundesamt GmbH
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