Eingestellt auf Klimafolgen? Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zur Anpassung in der Energie- und Verkehrswirtschaft

Ziel der Studie

Untersuchung, wie und mit welcher Intensität sich Unternehmen der Schienenverkehrs- und der Energiewirtschaft in Deutschland mit dem Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels befassen.

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Bundesweit
Untersuchungsraum Deutschland
Räumliche Auflösung 

keine räumlichen Aussagen

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien nicht dokumentiert
Klimamodelle allgemeine Ergebnisdarstellung aller bekannten Modelle
Ensembles nein
Anzahl der Modellläufe nicht bekannt
Regionales Klimamodell 

keine Verwendung von regionalen Klimamodellen

Weitere Parameter 

Temperaturanstieg, Änderung im Niederschlag

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Energiewirtschaft

"Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen der Anpassung an den Klimawandel in der Versorgungswirtschaft zunehmend angenommen werden, bislang jedoch nur mit kleinen Schritten. Dies scheint damit konsistent zu sein, dass die gegenwärtige Betroffenheit gegenüber den Folgen des Klimawandels als überwiegend gering wahrgenommen wird." (Pechan, Rotter & Eisenack 2011: 44)

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Verkehr

"Zentrales Ergebnis der Befragung ist, dass die Versorgungsunternehmen beginnen, sich aktiv mit den Auswirkungen des Klimawandels zu befassen. Bei rund zwei Dritteln der Unternehmen befindet sich das Thema in der Diskussion, bei über der Hälfte wird es auch in der strategischen Planung berücksichtigt. Während rund ein Fünftel der Unternehmen sich gar nicht mit Anpassung befasst, plant etwa ein Viertel die Umsetzung konkreter Maßnahmen und ein Fünftel gibt an, bereits Anpassungsmaßnahmen umgesetzt zu haben. Hierbei handelt sich jedoch nicht ausschließlich um eigentliche Anpassungsmaßnahmen, da sich eine Vermischung der Themen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel durch die befragten Unternehmen beobachten lässt." (Pechan, Rotter & Eisenack 2011: 5)
"Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Sicht auf den gegenwärtigen Stand der Anpassung deutlich differenziert werden muss. Sowohl von den Vertretern der Energiewirtschaft in der Stichprobe als auch von denen der Verkehrswirtschaft wird das Thema keinesfalls ignoriert. Gleichzeitig ist ein beträchtlicher Teil der befragten Unternehmen bisher wenig aktiv im Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Das Muster unterscheidet sich dabei in den untersuchten Branchen: Während bei den Verkehrsunternehmen überwiegend eine allgemeine Problemdiskussion festgestellt wird, ist die Herangehensweise der Energieunternehmen tendenziell eher strategisch geprägt bzw. stärker umsetzungsorientiert. Hier finden sich auch mehr Belege für implizite Anpassung. Die Untersuchung belegt, dass die Verfügbarkeit relevanter, unternehmensspezifischer Informationen mit einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Thema einhergeht." (Pechan, Rotter & Eisenack 2011: 43)
"Der Befund der gegenwärtigen geringen Betroffenheit von den Auswirkungen des Klimawandels stimmt mit Freimann & Mauritz (2010) überein, die darin den häufigsten Grund für ein passives Verhalten identifizieren, da (noch) keine Notwendigkeit zu handeln erkennbar ist. Auch eine Befragung bayerischer Unternehmen (Schneider et al. 2010) kommt zu dem Schluss, dass Unternehmen eher eine abwartende Haltung einnehmen bzw. keinen dringlichen Handlungsbedarf sehen. Vor diesem Hintergrund sind die Ergebnisse unserer Untersuchung bemerkenswert, da immerhin ein Viertel der befragten Unternehmen angeben, konkrete Anpassungsmaßnahmen zu planen und ein Fünftel sogar Maßnahmen bereits umgesetzt haben will. Hier ist jedoch darauf hinzuweisen, dass in beiden Sektoren häufig die Schwierigkeit besteht, dass das Thema Klimawandel bei den Unternehmen noch stark am politischen und gesellschaftlichen Diskurs zum Klimaschutz, d. h. zu Emissionsminderungen, orientiert ist." (Pechan, Rotter & Eisenack 2011: 43)
"Die Angaben zu konkreten oder geplanten Maßnahmen zeigen, dass einige Unternehmen noch kein differenziertes Verständnis von Anpassung an den Klimawandel haben." (Pechan, Rotter & Eisenack 2011: 43)
"Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen der Anpassung an den Klimawandel in der Versorgungswirtschaft zunehmend angenommen werden, bislang jedoch nur mit kleinen Schritten. Dies scheint damit konsistent zu sein, dass die gegenwärtige Betroffenheit gegenüber den Folgen des Klimawandels als überwiegend gering wahrgenommen wird." (Pechan, Rotter & Eisenack 2011: 44)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

Unternehmensbefragung

Analysekonzeptansatz kein Ansatz genannt
Komponenten im Analysekonzept  Anpassungskapazität
Methodik zur Operationalisierung Qualitative Informationen (z.B. Experteninterviews)

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (FONA-Programm)
Kontakt 

Auftraggeber: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Auftragnehmer: Forschungsgruppe Chamäleon (IÖW und Universität Oldenburg)

Bibliographische Angaben 

Pechan, Anna; Rotter, Maja; Eisenack, Klaus 2011: Eingestellt auf Klimafolgen? Ergebnisse einer Unternehmensbefragung zur Anpassung in der Energie- und Verkehrswirtschaft. In: Schriftreihe des IÖW 200/11

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Handlungsfelder:
 Energieinfrastruktur  Verkehr und Verkehrsinfrastruktur