Aufgrund ihrer Langlebigkeit kommen Dioxine und dl-PCB überall in der Umwelt vor. Sie entstehen bei Verbrennungsprozessen in Anwesenheit von Chlor bei Temperaturen von 300 bis 400 Grad Celsius. Möglich ist die Dioxinentstehung auch bei der Verbrennung von behandeltem Altholz und Abfällen in Kleinfeuerungsanlagen, bei Vulkanausbrüchen und Waldbränden sowie in der Eisen- und Stahlindustrie.
dl-PCB wurden bis in die 1980er Jahre in großen Mengen hergestellt und in vielerlei technischen Produkten im Innen- und Außenbereich eingesetzt, so zum Beispiel in Fugendichtungsmassen, als Flammschutzmittel, in Insektiziden, als Isolier- und Kühlflüssigkeit und als Schmierstoffe. Obwohl die Freisetzung von Dioxinen und dl-PCB seit dem Ende der 1980er Jahre erfolgreich vermindert wurde, sind sie in der Umwelt aufgrund ihrer Beständigkeit in meist geringen Mengen immer noch allgegenwärtig vorhanden. Sie finden sich vor allem in Böden und Sedimenten und reichern sich in der Nahrungskette an. Diese nach wie vor bestehende Grundbelastung führt dazu, dass insbesondere tierische Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte und Eier sowie Fisch Dioxine enthalten können. Besonders hohe Kontaminationen wurden in Schafsleber und besonders fettreichen Fischarten festgestellt. Zum Schutz der Verbraucher vor Dioxinen und dl-PCB gelten deshalb europaweit Höchstgehalte für Lebensmittel tierischer Herkunft.
Die Dioxinbelastung der tierischen Lebensmittel hängt von der Belastung ihres Lebensraums ab. In der Regel liegen die Ursachen weit zurück und sind heute kaum noch beeinflussbar. Daher wurden Managementregeln entwickelt, um die Belastung der Tiere zu begrenzen und kritische Gehalte, zum Beispiel im Rindfleisch, zu vermeiden.
Das Umweltbundesamt setzt sich auch weiterhin für die Erfassung und weitere Verminderung aller noch vorhandenen Dioxin- und dl-PCB-Emissionen in die Umwelt ein. Die derzeitige Grundbelastung der Umwelt ist nahezu unvermeidbar. Ziel muss es dennoch sein, eine naturnahe und extensive Erzeugung tierischer Lebensmittel zu unterstützen und gleichzeitig die Verbraucher vor Dioxin- und dl-PCB belasteten Lebensmitteln zu schützen.
Wie Landwirte und Verbraucherinnen und Verbraucher selbst einen Beitrag dazu leisten können, erläutert das Hintergrundpapier. Denn auch wer behandeltes Altholz zuhause in seinem Ofen verbrennt, trägt zum Problem bei.