Erneuerbare Energien im Jahr 2020 – Effekte auf Wirtschaft und Klima
Sauberer Strom aus Sonne, Wind und Wasser trägt besonders zu Klimaschutz und Luftreinhaltung bei. Quelle: ikonoklast_hh / Fotolia.com |
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch stieg von 41,8 Prozent im Jahr 2019 auf 45,3 Prozent im Jahr 2020 nochmals deutlich an. Betrachtet man die Entwicklung der letzten zehn Jahre ist die Entwicklung noch eindrücklicher: Im Vergleich zum Jahr 2010 (17,1 Prozent) wuchs der Anteil an erneuerbarem Strom um mehr als das Zweieinhalbfache.
In den Bereichen Wärme und Verkehr war das Wachstum weniger dynamisch, aber im Jahr 2020 dennoch deutlich positiv. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte und liegt mit 15,6 Prozent etwa ein Viertel höher als vor zehn Jahren (2010: 12,3 Prozent). Im Verkehr liegt der Anteil der erneuerbaren Energien im Jahr 2020 mit 7,5 Prozent um deutliche 1,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Das deutliche Wachstum hier kann auf die planmäßige Erhöhung der gesetzlich vorgeschriebenen Treibhausgasminderungsquote zurückgeführt werden, welche regelt, wie viel Biokraftstoffe in Verkehr gebracht werden müssen. Im Jahr 2010 lag der Anteil der erneuerbaren Energien im Verkehr bei 5,7 Prozent und stagnierte damit bis zum Vorjahr.
Der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien besonders im Stromsektor und die damit verbundene Verdrängung fossiler Energieträger führten insgesamt zu einem deutlichen Anstieg der vermiedenen Treibhausgasemissionen in den letzten Jahren. Insgesamt wurden im Jahr 2020 durch die Nutzung erneuerbarer Energien Treibhausgasemissionen in Höhe von 230 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten vermieden. Im Jahr 2019 waren es noch 221 Millionen Tonnen gewesen. Der größte Anteil von fast 179 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten ist auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Deutlich weniger Emissionen wurden im Bereich der Wärme (knapp 41 Millionen Tonnen) und im Verkehr (knapp 11 Millionen Tonnen) vermieden.
Neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz sind die erneuerbaren Energien seit einigen Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Deutschland. Mit den aktualisierten Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien konnten auch die damit verbundenen wirtschaftlichen Effekte neu bestimmt werden. Hier zeigt sich, wie bereits im Vorjahr, eine rückläufige Entwicklung bei der Windenergie. So sanken die gesamten direkten Investitionen in neue Windenergieanlagen weiter, konnten allerdings durch höhere Investitionen in den Bereichen Photovoltaik und Wärmepumpen kompensiert werden. Insgesamt stiegen die Investitionen damit von 10,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf nunmehr 11,0 Milliarden Euro im Jahr 2020. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb von bestehenden Anlagen stiegen von 17,3 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 18,3 Milliarden Euro im Jahr 2020.
Weitere interessante Informationen zu den erneuerbaren Energien finden sich im Internet auf dem Informationsportal „Erneuerbare Energien“ des BMWi.