Publikation „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ veröffentlicht
Erneuerbare Energien in den Jahren 2020 und 2021 Quelle: Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) |
Die AGEE-Stat hat das Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ veröffentlicht. In dieser Publikation werden erste offizielle Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien vorgestellt. Diese zeigen folgende Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr 2020:
Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch sinkt von 45,2 auf 41,1 Prozent
Im Jahr 2021 ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch erstmals seit 1997 nicht weiter angewachsen. Ungünstige Witterung sorgte für deutlich weniger Strom aus Windenergieanlagen bei zugleich wieder anziehendem Strombedarf. Im Ergebnis sank der Anteil des erneuerbaren Stroms deutlich von 45,2 Prozent auf 41,1 Prozent.
Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch Wärme steigt von 15,3 auf 16,5 Prozent
Eine deutlich kühlere Witterung sorgte 2021 für einen stärkeren Einsatz erneuerbarer Energieträger und einem wachsenden Anteil. Die kalte Witterung führte zwar auch zu einem höheren Verbrauch fossiler Energieträger für Heizzwecke. Allerdings spiegelt sich dies nur teilweise in der Energiestatistik und damit im Anteilswert wider, weil der Heizölabsatz aufgrund hoher Lagerbestände und anziehender Preise stark rückläufig war.
Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch Verkehr sinkt von 7,6 auf 6,8 Prozent
Im Jahr 2020 war der Absatz von Biokraftstoffen durch die Erhöhung der Treibhausgasminderungsquote stark angestiegen. 2021 standen bei gleicher Quote in stärkerem Maße auch andere Erfüllungsoptionen zur Verfügung, so dass vor allem die Nutzung von Biodiesel zurückging. Insgesamt sank der Anteil der Erneuerbaren am Endenergieverbrauch Verkehr von 7,6 auf 6,8 Prozent.
Anteil der Erneuerbaren am gesamten Bruttoendenergieverbrauch steigt auf 19,7 Prozent
Nachdem Deutschland 2020 sein 18-Prozent-Ziel nach der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie der EU mit 19,3 Prozent übererfüllt hat, stieg der erneuerbare Anteil am gesamten Bruttoendenergieverbrauch – also über alle Sektoren hinweg – im Jahr 2021 weiter leicht auf 19,7 Prozent an. Dies ist u.a. auf eine für dieses Monitoring der europäischen Ausbauziele relevante Witterungsbereinigung der Stromerzeugung und den Anstieg der erneuerbaren Energien im Wärmesektor zurückzuführen.
Erneuerbare vermeiden 221 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen
Durch die Nutzung erneuerbarer Energien verringert sich der Einsatz fossiler Energieträger und damit der Ausstoß von Treibhausgasen und Luftschadstoffen. Der Beitrag der erneuerbaren Energien zum Klimaschutz umfasste im Jahr 2021 knapp 221 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Durch den Rückgang der erneuerbaren Stromerzeugung sind dies knapp 11 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr.
Investitionen und Wirtschaftliche Effekte
Insgesamt stiegen die Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im zweiten Jahr in Folge leicht an und lagen im Jahr 2021 bei etwa 12,8 Milliarden Euro. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb bestehender Anlagen wuchsen ebenfalls und lagen 2021 bei 19,9 Milliarden Euro.
Die Publikation „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2021“ stellt die oben genannten Entwicklungen grafisch und tabellarisch dar und gibt zusätzliche Hintergrundinformationen. Weitere aktuelle Daten und Fakten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien sind auf den Themenseiten des Umweltbundesamtes sowie im Internetportal Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) verfügbar. Dort finden sie unter anderem auch weitere Grafiken und Schaubilder sowie die vollständigen Zeitreihentabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien ab dem Jahr 1990 in Deutsch und Englisch.